Afrikaner sind sehr charmant, aber......

[Shannon]

Ich meinte das so:

Die wollten ja ein Gesetz haben um Scheinehen zu verhindern. Korrekt? Korrekt! Okay, wenn nun einer/eine unbedingt in die Schweiz will und sich etwas informiert weiss man das. Mit einem Touristen Visum hat man drei Monate Zeit um hier zu bleiben. Also für jemanden der es darauf anlegt genug Zeit um sich hier jemand zu suchen und die Möglichkeit zu heiraten ansprechen.

Dann kann man auch nach dem neuen Gesetz zum Standesamt gehen und das Eheverfahren einleiten. Denn wenn das geschehen ist, wird das Visum verlängert oder es wird die Bewilligung L erteilt. Also das ist jetzt einfach mal ein Gedanke von mir.

Die wollten ja mit diesem Gesetz erreichen das abgewiesene Asylbewerber nicht hier bleiben können durch Heirat. Wenn aber jemand schon mit dem Gedanken hier reinkommt, als normaler Tourist und gleich hier bleiben will, braucht es ja kein Asylantrag. Meiner Meinung nach, wenn ich das so betrachte wird so das Tor geöffnet für weitere und weitaus mehr Scheinehen als zuvor und zwar solche Scheinehen, die dann vielleicht nicht so schön ausgehen weil nur einer verliebt ist.

Weiss nicht, sehe ich das falsch?

Und ja, jedes Gesetz hat ein Schlupfloch, deswegen gibt es ja auch Anwälte die diese finden.

[akos]

nein, solche Leute kommen nicht als "normaler Tourist" in unser Land (mal ehrlich, von wievielen afrikanischen "Touristen" hast du schon gehört? Die nicht Verwandte hier besuchen?). Denn für viele dieser Nationalitäten ist es fast unmöglich auch ein Touristen-Visum zu erhalten (denkst du wir hätten aus Spass in Afrika und so schnell geheiratet?).
Selbst wenn ich ihn eingeladen hätte, die Garantieerklärung (z.Z. glaub 20'000.-) gemacht hätte, wär es nicht sicher, dass er ein Visum bekommen hätte. Wir hätten besser gleich ein Visum beantragt zur Eheschliessung (was dann aber auf's gleiche raus kommt, wie die Heirat dort ). Und ich kenne zig Fälle von Leuten, die "eine stabile Situation" haben (Arbeit, Familie, ...), von wohlhabenden Leuten eingeladen wurden (es wäre also für Unterhalt, Versicherung und die Garantieerklärung gesorgt gewesen) und es gab trotzdem kein Visum. Dasselbe Problem, wenn wir jetzt jemanden von der Familie einladen wollten, uns zu besuchen. Schon das ist ein riesen Aufwand und die Möglichkeit besteht, dass der Antrag abgelehnt wird (selbst wenn es seine Mutter oder sein Bruder wäre). Unser Land ist frei, aber nicht für alle Menschen...

Ich denke, das Gesetz zielt schon eher auf die, die bereits im Land sind (und somit einen Asylantrag gestellt haben, sonst würden sie ja gleich wieder ausgeschafft). Allerdings: bei der Geschwindigkeit wie sie Asylanträge jetzt bearbeiten hat man wirklich genug Zeit (mehr als 3 Monate eines Touristenvisums!) einen heiratswilligen Partner zu finden. Inklusive der Rekursmöglichkeiten: eine halbe Ewigkeit. Man muss nur schneller sein als die Abweisung des Asylantrags. So gesehen: viel bringt es nicht. Es können sich nur die nicht mehr legitimieren, welche nach der Abweisung untergetaucht sind, in der Illegalität leben und dann wieder "auftauchen" um zu heiraten. Aber die werden dann halt weiterhin "untergetaucht" bleiben, bis man sie erwischt...

Wisst ihr, solche Diskussionen finde ich so... äh! zermürbend. Man kann noch tausend Gesetze erlassen, es scheint doch irgendwie in den grundlegenden Sachen der Wurm drin zu sein. Wieso versucht man nur die Löcher zu stopfen, anstatt einer Wurmkur?

@shannon
sorry, wir sind total vom Thema abgeschweift.

[Flora]

akos, du hast wieder einmal völlig recht.
Wenn es so einfach wäre, ein Visum zu bekommen, als Tourist oder L, würden die Leute nicht ihr Leben in Nussschalen riskieren, um hierher zu kommen. Was denkt ihr, höre ich jeweils in Marokko, wenn ich mit Afrikanern rede, die nach Europa wollen...
Es sind übrigens mittlerweile 30'000 Fr. Garantie.
In diesem Jahr sind eine handvoll L-Visums ausgestellt worden deutschschweizweit. Es gibt Kantone, die erteilen grundsätzlich keine mehr, nicht einmal mehr wenn die Paare schon verheiratet sind, sogar jahrelang.
Genau das fördert meiner Meinung nach die Kriminalität.
Diejenigen, die um jeden Preis hier her wollen, wissen alles ganz genau, jedes Detail, jede Gesetzesänderung. Und stellen sich darauf ein.
Schweizer, die nicht gerade bei "Augen-auf" oder dgl. arbeiten, haben keinen blassen Schimmer. Wenn sie dann verliebt sind, fallen sie in Treibsand und kämpfen "um ihr Leben".
Ich muss einfach immer wieder darauf zurückkommen:
Heirat darf nicht der einzige Grund sein, hierher zu kommen und zu bleiben. Der Schaden ist grösser als ihr alle ahnt. Persönlich, sozialpolitisch und auch politisch.
Wer nach Europa will, kommt - egal wie!
Flora

[waharan]

zum ursprünglichen thema

meine Lieben..
ihr sprecht mir aus der seele! abhängigkeitsgefühle (egal auf welcher seite) sind wirklich unangenehm und führen oft zu (noch mehr) problemen.

ich bin zz auch die alleinverdienende und längerfristig nagt das ganz schön am selbstwertgefühl meines mannes.

lg waharan

[Shannon]

Aber das Thema war ja eigentlich der ehemalige beste Freund meines Mannes...nicht hauen bitte....

Ja, man kann es so oder so sehen. Ich dachte jetzt nicht einmal an Afrika muss ich ehrlich sagen.

Vor einem Jahr, bevor ich meinen Mann kennenlernte, traf ich mich mit einem Typen der mir dann mal noch so nebenbei sagte das er verheiratet ist. Aber...er habe einen Kollegen der geschieden wurde und der suche dringend eine Frau, wegen der Bewilligung.

Neugierig wie ich eben bin habe ich den getroffen. Und das ging dann dort klar zur Sache, der hat sich das schon genau überlegt. Gibt ja ne Sperrfrist bis die Ehe geschieden ist, so eine Überlegenszeit. Und das war dann im Dezember. Er liess durchblicken das er sicher mit mir wohnen würde, aber er auch zahlt. Wieviel er zahlt wollte ich dann nicht wissen.

Gibt noch viele andere Nationalitäten ausser Afrikaner. Barcelona zum Beispiel, ich habe da in einem Forum gelesen, das die auch teilweise schwierigkeiten haben hier bleiben zu können.

Also nicht immer gleich an Afrika denken :) Und klar, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Ich hoffe einfach, das es auch für uns einen Weg gehen wird. Aber inzwischen rege ich mich nicht mehr aus, es wird sicher irgendeinen Weg geben.

Wenn wir eines Tages dann verheiratet sind, werde ich ein Handbuch schreiben.

[akos]

@shannon
oh, das Handbuch würde mich sehr interessieren! da würdest du dir aber viele Feinde machen...

Ja, es sind nicht nur die Afrikaner. Gerade mit Südamerikanern ist das Problem wohl dasselbe. Da kommt einer und innerhalb kürzerster Zeit ist ein ganzer Familien-Clan hier (keine Ahnung wie das funktioniert, aber es funktioniert...). Oststaaten wohl dasselbe. Und natürlich die Asiaten, obwohl es dort ja eher die Frauen sind die sich hier hin einheiraten. Das finde ich aber weniger schlimm, denn die suchen in der Regel tatsächlich einen Mann zum heiraten und eine Ehe führen und nicht nur die Möglichkeit, ins Ausland zu gehen.

[kibobo]

Das finde ich aber weniger schlimm, denn die suchen in der Regel tatsächlich einen Mann zum heiraten und eine Ehe führen und nicht nur die Möglichkeit, ins Ausland zu gehen.

An was merkst du das?

[Flora]

... weil viele dieser Ehen auch noch dauern, wenn der CH-Pass ergattert ist. Kann ich auch von Nordafrikanerinnen bestätigen. Diese Ehen (Mann Schweizer) halten sehr oft und funktionieren recht gut.
Flora

[akos]

Dass sie auch nach der Heirat in der Schweiz tatsächlich eine Ehe führen? gemeinsame Kinder haben? Für ihren Mann da sind? und es nebenbei geniessen, dass es ihnen hier besser geht.
je nach kultureller Prägung fällt es gewissen Frauen leicht, sich der Rolle als Ehefrau hinzugeben, ihr Ziel ist es, an einen andern Ort zu kommen, der besser ist. Sie gehen davon aus, dass sie eh heiraten und Hausfrau/Mutter/Ehefrau sein werden. Wenn schon, dann besser im Ausland, werden sie sich denken. Und die sind dann meist auch relativ zufrieden mit ihrer Situation hier.
für Männer kommt das eher weniger in Frage. Sie können sich meist schlecht unterordnen, wollen Macht, Kontrolle, Einfluss haben. Und die wenigsten von ihnen akzeptieren, als hausmann tätig zu sein

[kibobo]

aus deiner antwort akos lese ich, dass die beweggründe "im ausland ein besseres leben haben" also durchaus die gleichen sind. der unterschied wäre "nur", dass es bei ihnen von der rollenaufteilung her einfacher funktioniert.

[John Doe]

akos, es ist nichts schlimmes dabei, wenn man die gesetze genau liest und diejenigen möglichkeiten wählt, die bestehen.

ich versteh dich grad nicht.

akos, ich hatte dich wohl falsch verstanden, ich hatte deinen kommentar als kritik aufgefasst an denjenigen binationalen paaren, welche eben die gesetze genau lesen, um ihre möglichkeiten auszuloten. tut mir leid, wenn ich dich da missinterpretiert hab.

[Shannon]

Stimmt! Frauen die hierher kommen, sind irgendwie 'anders'

Ich erinnere mich an eine sehr süsse Geschichte

Beim Einkaufen sah ich ein Päärchen, die Frau war Thailänderin. Der Mann brachte was zum Wagen und die Frau sagte zu ihm: Oh nein Schatz, nicht diese, das habe ich dir doch gesagt. Und das in einem wunderschönen Zürichdeutsch.

Manchmal ist es krass, das wir Menschen voller Vorurteile sind. Wir sehen jemanden, der 'anders' aussieht und stecken den gedanklich schon mal in eine Schublade. Ich gestehe, dass ich nicht gedacht habe, dass diese Frau meine Muttersprache spricht. Ich denke, vorallem in den Ländern, wo die Frau nichts zu sagen hat, die wäre dankbar für ein Leben in der Schweiz, wo auch die Frauen ein Stimmrecht und Selbstentscheidung haben.


Wieso wegen dem Handbuch? Ich dachte eher ein Leifaden, was man denn alles machen muss.

[akos]

oh ja, die lieben Vorurteile. Ist mir mal superpeinlich passiert.
Im Laden wollte ich was bezahlen, an der Kasse war ein Schwarzer. Er hat mich in breitestem Berndeutsch angequatscht, dass ich je gehört habe. Ich glaub ich hab ihn zwei Minuten lang einfach angestarrt, so baff war ich. (ich kenne übrigens auch Schwarze, die sprechen super Schweizerdeutsch, bringen aber kein Wort auf Hochdeutsch raus )

Also, ein Leitfaden wird schwierig. Die Gesetze ändern sich ständig, die Prozeduren auch. Und es würde bestenfalls noch missbraucht für diejenigen, die unehrlich kommen wollen. Aber so etwas von der Humorvollen Seite betrachtet fände ich sehr unterhaltsam (obwohl es ja manchmal eher himmeltraurig ist wie es läuft).

Ich denke nicht, dass solche Frauen hier her kommen wollen, weil sie mehr Selbstbestimmung haben und wir so was wie das Frauenstimmrecht haben (worauf wir gar nicht stolz sein können, wir waren sehr spät dran!). Ein Schweizer kann aber sehr viel Sicherheit bieten. Das Land ist sicher, politisch, sozial, medizinisch, ... Solche Sicherheiten haben die wenigsten Länder (mal von Schweden abgesehen). Ich denke eher, solche Frauen sind das, was ich etwas zynisch "gut erzogen" nenne. Sie erwarten von ihrem Schweizer Mann eine gewisse Sicherheit und ein gutes Leben in der Schweiz, geben sich im Gegenzug aber Mühe, eine gute Ehefrau zu sein. So etwas kann man ja bei echten Scheinehen nicht gerade behaupten, wo alles nur "der Papiere Willen" gemacht wird (also geheuchelt).

[Shannon]

Klar, so ein Leitfaden muss man mit einem ;) schreiben und lesen. Weil man müsste darüber lachen, wenn es nicht so traurig wäre.

Es ist wirklich so, dass wir einen Anwalt bemühen müssen. Ich kann es einerseits kaum fassen. Ich in meinem Heimatland muss so darum kämpfen das ich heiraten kann. ABER!! Ich habe gerade auf der HP 1001 Geschichte gelesen. Und dazu hatte ich die Worte der Standesbeamtin von letzter Woche im Ohr der ich telefoniert hatte: 'Wir wollen Sie nur schützen....' Okay, ich weiss, das es Menschen gibt, die nur wegen der Bewilligung heiraten und jemanden die grosse Liebe vorspielen, ich könnte es nicht.

Item. Auf der einen Seite, wenn ich so etwas lese, denke ich: Das könnte mir nie passieren! Gut, ich fliege nicht. ;) Von dem her komme ich nicht in fremde Länder. Aber...was wäre wenn....? Ich habe mich schon mit sehr vielen 'Ausländer' getroffen, ob der eine oder andere auch solche Gedanken hatte? Und wieso bin ich mir so sicher, dass mein Quarkschnittchen nicht auch solche Gedanken hat?

Zum ersten muss ich sagen: Ich weiss es nicht...kann durchaus sein, man weiss ja nie. Zum zweiten kann ich sagen: NEIN! Das wusste ich aber schon nach den ersten fünf Minuten. Ich weiss nicht, das war einfach so, kaum sassen wir uns gegenüber kam von ihm: 'Ich bin Asyl' Das dachte ich mir, aber das dies so schnell kommt. Darauf war ich nicht gefasst.

Es gibt mehrere Situationen, die mir zeigten und zeigen, dass es ihm nicht darauf ankommt. Ich sah die Tränen in seinen Augen, als wir so lange auf den Kontaktmann warteten und der sich einfach nicht mehr meldeten. Diese Verzweiflung, als er woanders übernachten musste, weil wir Angst hatten das die Polizei vor der Türe steht. Wie seine Augen strahlen wenn er mich ansieht und der Blick wie er mir nachsieht. Seine Art zu leben und zu lieben überrascht mich immer wieder. Heute sang er während dem Kochen auf 'chinesisch' und sang dann gleich weiter wie gut er chinesisch kann.

Oder wie er am letzten Samstag mein Headset überzog und Position nahm vor dem Fernseher und 'unser' Lied Rosalie zum Besten gab. Ich weinte vor lachen und bekam keine Luft mehr vor Bauchschmerzen.

Nervt er mich manchmal? Oh jaaa, genau so wie ich ihn auch. Letzte Nacht hatte ich kaum Platz für meinen Kopf, weil er so nahe bei mir lag. Und manchmal hört er mir einfach nicht zu und daraus sind schon böse Missverständnisse entstanden. Ja und manchmal babbelt er etwas und ich verstehe ihn nicht. Und manchmal stiert er einfach in eine Ecke und sagt nichts, obwohl ich genau weiss das ihn etwas beschäftigt. Er und ich sind zwei verschiedene Mentalitäten. Er als Mann hat dafür zu sorgen, dass Geld im Haus ist. Das wurde mir auch letzte Woche erst bewusst, als ich ihn darauf ansprach das ein Anwalt das Beste wäre. Er ist der Meinung, dass ER für mich sorgen muss und mich nie mehr alleine lassen darf. Seine Gelassenheit und sein Optimismus treiben mich zeitweise in den Wahnsinn. Während ich das Leben eben in gewissen Punkten eher pessimistisch sehe, strotzt er vor Optimismus und glaubt auch immer alles.

Habe ich für ihn etwas aufgegeben? Ja...aber das sind materielle Dinge, die immer zu ersetzen sind und in keinster Weise einen Vergleich stellen zu dem was er mir gibt.

Mache ich mir etwas vor? Nein, auch wenn es viele tragische Geschichten gibt, wo Frauen leiden, bin ich der festen Überzeugung, dass er es ernst meint. Weil so lange lügen kann man nicht. Eines Tages wäre der Widerspruch zu gross und er würde sich verplappern. Und auch wenn Afrikaner zusammen halten, irgend einer der vielen Kollegen hätte vielleicht einen Hinweis gegeben. Er möchte hierbleiben und arbeiten, einfach leben. Natürlich ist eine Heirat die Voraussetzung das er das auch kann. Aber im Vordergrund steht das Gefühl zueinander und der Gedanke, dass wir ein Team sind.

[akos]

@shannon
wieviele Posts und Erklärungen hat es gebraucht, bis wir hier einigermassen überzeugt waren von deiner Geschichte? Wie soll dann bitte ein Standesbeamter wissen, ob es dein Liebster nun Ernst meint oder nicht? Es ist wirklich eine schwierige Situation, für die auch.
Du gibst ja selbst zu, dass du nicht 200% sicher sein kannst (das kann man nie, das Leben ist ein Risiko )

Und: solange ihr es schafft, ein Team zu bleiben, werdet ihr es schaffen!