"Die weisse Massai"

Bereits jede zweite Ehe wird zwischen Menschen verschiedener Staatsangehörigkeit geschlossen. Binationale Partnerschaften und Familien gelten aber noch zu oft als Sonder- oder Problemfälle. Das muss sich endlich ändern!
akos
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Re: "Die weisse Massai"

Ungelesener Beitrag von akos »

ich hab ja nur den Film gesehen, die Bücher wollte ich nie lesen.

Ich kritisiere ja nicht, dass sie ihr Kind aus dieser Situation weg gebracht hat. Sicher war es zu der Zeit eine schwere Situation für sie. Doch sie hat sich diese Geschichte 100% selbst eingebrockt. Sicher, die "Schuld" liegt nicht allein bei ihr. Doch, wer hat mehr handlungsmöglichkeiten? Ihr afrikanischer Mann, ein "einfacher" Massai, der das dörfliche "unzivilisierte" Leben kennt und schon mal in Mombasa war? Oder sie, eine Schweizerin, einigermassen gebildet, die immerhin schon 2 Kulturen kennen lernte? Er kann nicht aus seinem eigenen Dorf vor seiner eigenen Frau flüchten. Dass er sich in den Alkohol flüchtete ist nur "verständlich".
Auch wenn er sich selbst nicht zu Wort melden kann zu der Geschichte, so sieht man doch klar, dass sie immer am längeren Hebel war. Konnte er einschätzen, was es bedeutet, wenn sie als Schweizerin bei ihm im Dorf lebt? Er hat ja keine Ahnung von der Schweiz und den Unterschieden. Sie hätte die Möglichkeit gehabt, das zu tun (und das tut man normalerweise vor so einer Entscheidung!). Doch sie hat in aller Naivität nicht darüber nachgedacht. Was jedoch noch schlimmer ist, sie tat es auch später nicht. Sie dachte nicht darüber nach, was es bedeutet, wenn sie als Weisse dort lebt. Wenn sie einen Laden ins Dorf bringt. Ich denke sie hat sich wirklich fahrlässig wenig für die Kultur interessiert, in der sie leben wollte.
Als "normalen Einzelfall" (wie es heute häufig passiert mit anderen naiven Frauen) würde ich dazu nichts sagen. Aber aus der Geschichte noch einen eigenen Profit ziehen zu wollen, indem sie sie vermarktet und in der Öffentlichkeit ausschlachtet (immerhin schon 3 Bücher, 1 Film, jene TV-Berichte) ist einfach nur daneben! (denn, er steht in der Geschichte schlecht da!)

@yamini
ich habe kein Problem damit, wenn Leute meinen Mann Massai nennen oder mit dem Mann von C.H. vergleichen.
Ich habe Probleme damit, wenn ich selbst mit ihr verglichen werde (z.b. wenn ich auf die Frage, ob ich auch dort leben würde, mit Ja antworte). Für viele ist es Selbstverständlich, dass wir hier leben (wollen!). Unverständlich, wenn wir dort leben wollen. Die wenigsten überlegen sich, dass kaum eine Weisse, die nach Afrika geheiratet hat, dort im Dorf lebt... Und mit dieser Geschichte hat C.H. dieses Strohhütten-Bild von Afrika zementiert.

Shannon
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Re: "Die weisse Massai"

Ungelesener Beitrag von Shannon »

Hallo

Also ich habe das Buch gelesen und ich fand es nicht sehr spannend. Okay das sie sich verliebte und dort unten war mag ja alles schön sein, aber mir schien es so als hätte sie nicht zu ende gedacht. Schon auch wegen ihrem Gesundheitszustand. Mit dem Laden fand ich eine gute Idee, aber es muss halt auch alles organisiert sein. Das sie so schnell schwanger wurde konnte sie glaube ich gar nicht beeinflussen.

Die Fortsetzung habe ich hier zu Hause, aber nur weil meine Mutter das Buch gelesen hat. Und den Film sah ich ganze 10 Minuten dann schaltete ich ab.

Von dem her....es vermittelte einem schon einen Eindruck vom Land, weil sie es ja so beschrieben hat. Auch wenn ihr Eindruck manchmal sicher falsch war.

John Doe
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Re: "Die weisse Massai"

Ungelesener Beitrag von John Doe »

also zum film muss ich sagen, ich fand ihn auch mässig, aber hab ihn trotzdem gern gesehen, und was ich interessant fand, unsere kinder auch! (nur einen kleinen ausschnitt!) ich glaube, es war für sie toll zu sehen, dass es auch in filmen "gemischte" paare und familien gibt, und sie fanden es spannend, dass die frau nach afrika ging.
Schlafen ist eine Strategie gegen Hunger... :(
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