Konto eröffnen mit B-Bewilligung "Ehepartner/in einer/s CH"

[Schmetterling]

Ich und mein Mann wollten ein gemeinsames Konto eröffnen.
So geschehen bei der Bank XY.

Ich habe nun hier ein Schreiben vorliegen, dass für meinen Mann nur eine Kontokarte (sog. Maestro-Karte, die berechtigt zum Bargeldbezug am Automaten oder bargeldlosen bezahlen im Laden und bietet keine Kontoüberzugsmöglichkeit) ausgestellt werden könne, wenn wir eine Kopie seines Arbeitsvertrages einschicken.

Nachfrage bei der Bank:
Das seien ihre internen Weisungen, da mein Mann keine Aufenthaltsbewilligung C, sondern ein B habe.
Begründung: es wird an Fremdautomaten Geld bezogen, eine Lücke im System ermöglicht somit trotzdem einen Kontoüberzug. Leider wurde das in der Vergangenheit bereits ausgenutzt.

Wir müssen nun also quasi für eine simple Kontokarte private Daten preisgeben, weil a) andere sich falsch verhielten und b) die Bank selbst ein fehlerhaftes System hat.

Mal angenommen, mein Mann sei "Vater und Hausmann" und verfüge über keinen Arbeitsvertrag: das würde bedeuten, er könnte für unser gemeinsames Konto keine Karte erhalten. (und nebenbei bemerkt: ich kenne binationale Paare die das so handhaben, rsp. wenn die Frau Ausländerin ist, ist das sehr oft so) Was soll das???

[kibobo]

also mein mann hatte in seinen ersten wochen in der schweiz problemlos ein eigenes bankkonto eröffnet. monatelang ohne geld drauf, weil er ja auch nichts verdiente. später dann nochmals bei einer andern bank.
und noch später dann eine eigene kontokarte zu unserem (offiziell meinem) konto. wir mussten nur beide die vollmacht unterschreiben das war alles.
also wir haben bei zwei verschiedenen banken problemlose erfahrungen gemacht mit b-ausweis und null-verdienst.

[Schmetterling]

Ja, ist ja nicht das erste Konto das er eröffnet.
Er hatte anfangs eine Kontokarte für meins, dann ein eigenes Konto mit eigener Karte und noch eins bei einer anderen Bank. Nie ein Problem.

Ich hab auch am Telefon gesagt, dass ich mir das in dem Fall noch mal überlege mit dem Konto. Das stinkt einfach gewaltig (und ist noch eine Bank, die sich als besonders "sauber" in Sachen moral, ethik, sozial, etc. ausschreibt...).
Ich hab mir schon überlegt, dahingehend zu argumentieren, dass sie ja selbst diskriminierend handeln und das so ihren Werten widerspreche.
Auch die Begründung ist fadenscheinig. Welche Sicherheit bietet denn ein Arbeitsvertrag, dass jemand das Konto nicht überzieht? (und wie gross wäre ihr Verlust? ganz unabhängig von einer Überzugslimite kann die Bank z.B. die tägliche Bezugslimite herabsetzen und somit ihr "risiko" minimieren.)

[Shannon]

Oh, dann weiss ich glaube ich welche du meinst. Mir kommen gleich drei in den Sinn, die so handeln würden. Ich teile aber deine Meinung, ein Arbeitsvertrag schützt die Bank nicht vor dem Überziehen des Kontos.

Es gibt übrigens EC Karten (Maestro) die man nur mit einem kleinen Limite ausstellen kann. Natürlich ist eine Bank nicht dazu verpflichtet eine auszustellen, trotzdem würde ich mal versuchen zu wechseln.

Zum Glück möchte mein Mann keine Maestro haben, ihm genügt die Kontokarte. Aber wir haben auch von unserer Bank an sehr vielen Orten eine Filiale.

So einfach würde ich das auch nicht auf mir sitzen lassen.

[John Doe]

also mich näme jetzt wirklich wunder, von welchen banken dass ihr jeweils sprecht! könnt ihr mir das vielleicht per pn mitteilen? vielen dank!

[Shannon]

aber für dich doch immer gerne :)

[Schmetterling]

Es gibt von der Bank nur Maestro-Karten. Und ja, ich weiss, dass sie das Tageslimit herabsetzen könnten, damit wären sie dann auf einer ziemlich sicheren Seite (wenn, dann wäre ihr Verlust relativ klein).

Ich werde nun die Anträge schicken, ohne Kopie vom Vertrag, mit einem Schreiben dazu. Entweder wir kriegen sie auch so, oder ich löse das Konto gleich wieder auf.

Erstaunlich ist ja, dass das Ganze geschieht, weil er möglicherweise das Konto überziehen könnte (was aber nicht an ihm liegt, sondern an einem Fehler des Automatensystems) und sie dann möglicherweise auf den Schulden sitzen bleiben.

Interessanterweise haben wir aber ein gemeinsames Konto eröffnet. Selbst wenn mein Mann nun das Konto überziehen würde (was ich ja genauso könnte, der Schweizer Pass schützt niemanden vor krimineller Energie), so würde ich ja genauso dafür haftbar gemacht werden können wie er. Daher macht es doppelt keinen Sinn. Es ist einzig und allein eine Schikane, die Leute verärgert, ihnen aber null Sicherheit bringt.

[Shannon]

ok, dann weiss ich doch nicht welche bank du meinst.

die werden wahrscheinlich nach dem grundsatz gehen, dass ihr etwas von ihnen haben wollt. und ja, ein arbeitsvertrag sagt nichts aus, niemand weiss ob dein mann dort wirklich lange arbeitet. auf einer solchen basis eine maestro herauszugeben finde ich ziemlich fragwürdig. normalerweise ist es so das man dreimal wartet bis der lohn auf dem konto eingegangen ist und dann wird die karte auch ausgestellt. schliesslich kostet das ding ja auch jedes jahr eine gebühr.

vom kontenüberzug leben die meisten banken übrigens. also so hektisch wie die immer tun ist es nicht. ausserdem sind die gegen solche fälle versichert. ;)

wir haben also eine schikane und macht auspielen. das ist beides ziemlich übel für eine schweizer bank. ich weiss nicht ob es eine der grossen ist oder eine privatbank, aber auch bei der letzteren würde ich dieses verhalten nicht akzeptieren.

ich habe selber einige jahre bei einer grossen bank gearbeitet und man kriegt einiges mit. manchmal kommt es auch darauf an welcher mitarbeiter gerade das telefon abnimmt oder am schalter ist. auch das ist traurig, aber leider wahr. :-(

[Schmetterling]

ich war ja auch mal bei einer Bank und weiss deshalb ziemlich genau wie das so läuft mit den Karten, was man da alles einstellen etc. kann.
Deshalb versteh ich es ja auch nicht.

Nun gut, ich geht jetzt mal ganz naiv davon aus, dass sie sich keiner Schuld bewusst sind, und weise sie auf ihr diskriminierendes Verhalten hin. Und warte was passiert. im schlimmsten Fall müssen wir dann ein anderes Konto eröffnen.

[John Doe]

alte häsin, dürfte man in dieser diskussion jeweils den namen der betreffenden bank erwähnen??

[Shannon]

nö

das würden die sicher nicht cool finden weil dann das 'seriöse saubermann image' nicht mehr haltbar wäre.

dann könnten die sich selber eine maestro verweigern

[John Doe]

dann könnten die sich selber eine maestro verweigern

[alte häsin]

also, das ganze scheint mir doch recht mysteriös: lieber mal kein bankname erwähnen, aber ein tipp – die nächsthöhere vorgesetztenstelle verlangen (ev. über zentrale herausfindbar) und nachfragen, ob das wirklich usanz ist (und dann an den kassensturz schreiben! falls ja, die veröffentlichen dann schon namen....)
bei der postfi...... (eff. auch eine maestro) wars jedenfalls bei uns kein thema für sein konto, einfach bis nach 3 saläreingängen keine überzugsmöglichkeit (was ja manchmal durchaus auch im interesse der kunden sein soll – wie meine erfahrung mit jugendlichen zeigt).

ps mein status war gar nicht gefragt, nehme mal an, das gilt auch für normale migrantInen mit B.

[Schmetterling]

aber es ging ja noch nicht mal um eine Kontoüberzugsmöglichkeit, sondern lediglich darum, dass er eine Karte bekommt, für unser gemeinsames Konto, damit er das Geld von seinem Konto auch wieder abheben kann! Es ist auch kein Sparkonto sondern ein normales Zahlungsverkehrskonto, wo also Monatlich Geld rein kommt und das wir dann auch wieder ausgeben. Ohne Karte geht da nix (beim Sparkonto wär's mir noch einigermassen egal).

ich bin noch nicht dazu gekommen, den Brief zu schreiben, aber ich dachte auch daran, mit kassensturz/beobachter zu drohen. Davor haben sie meistens riesen Schiss.

[Shannon]

das ist ja mega krass. 'stellen sie sich vor sie haben geld auf dem konto, können es aber nicht abheben'... wo gibt es das denn? dazu wollen die einen vertrag sehen? hallo???

du darfst denen aber nicht schreiben wegen der medien, das nennt man dann schon wieder drohen und das darf man nicht in der schönen und neutralen schweiz