Kinder mit afrikanisch-schweizerischen Wurzeln

Makassi
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Kinder mit afrikanisch-schweizerischen Wurzeln

Ungelesener Beitrag von Makassi »

Wie reagiert ihr, wenn eure Kinder als Mischlinge bezeichnet werden, oder gar als adoptierte?

Malaika

Ungelesener Beitrag von Malaika »

also ich höre schon manchmal "métisse", ü mich ist das einfach die obama-farbe, ich weiss gar nicht, ob das andeutungsweise rassistisch gemeint sein könnte? meistens gar nicht.
ich erinnere mich aber an eine episode, da waren die kinder noch klein, und eine ältere frau sprach mich auf dem spielplatz an und fragte, woher denn die kinder kämen? es seien meine kinder. ja, aber woher? aus meinem bauch! ja, aber woher???
angesprochen werden wir eigentlich nur noch positiv, oft von leuten, die in ihrer verwandt- oder bekanntschaft "auch solche" kinder haben oder selber adoptiert haben.
und ihr?

mistery
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Ungelesener Beitrag von mistery »

Ich kann mich sehr gut an eine Situation erinnern,
da war mein ältestes Kind noch sehr Klein.
Wir waren im Einkaufsladen u. da kann eine Frau (Brasillien)
und sprach mit meinem Kind auf ihre Sprache und
dann fragt sie mich wo die Mutter dieses Kindes sei
und ich sagt ich sei es.. Wir stritten uns ein paar Minuten,
weil diese Frau mir nicht glaubte dass ich die Mutter bin..

Sonst gibts ü sehr viele rassistische Bemerkung
wo man hin und wieder hört.
Ich bemerk jedoch auch stark dass meine Kinder anderst
angeschaut und behandelt werden von Fremden

Malaika

Ungelesener Beitrag von Malaika »

ich erlebe eigentlich nie negative bemerkungen! aber was manchmal passiert, ist, dass wildfremde leute den kindern ü den kopf streicheln. gehts noch?! erlauben sie sich das auch bei weissen schweizer kindern? ich habe meine zweifel...

Flora

Ungelesener Beitrag von Flora »

doch, doch, machen sie auch bei blonden Schweizer Kindern.
Als mein Aeltester noch im Tragtuch war, passierte es, dass mehrmals Frauen kamen, ihn anfassten und fragten: "ist der echt?"
Die guten Antworten fallen einem leider erst später ein...
Gruss
Flora

Malaika

Ungelesener Beitrag von Malaika »

haha, ja, das ist mir auch mehrmals passiert, dass leute fragten, ob das eine puppe sei?!

Keria
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Ungelesener Beitrag von Keria »

Was braucht ihr denn ü eine Bezeichnung ü die Kinder?

Ich finde es manchmal schwierig, hier sagen die Leute mixed race, oder einfach mixed, oder half caste (was ich persönlich nie sage). Afro-schweizerich finde ich vorallem ü unsere Situation völlig unpassend, und euro-ghanaisch zu sagen, da käme ich nie auf die Idee. Meist sage ich mixed, auch nicht das Wahre. Auf Deutsch sage ich meist, sein Vater ist Ghanaer, aber wenn es z.B. um eine allgemeine Aussage ü unsere Kinder ist, was sagt man dann? Ich lande dann meist bei gemischte Kinder, was ja auch nicht besser als Mischlinge ist, oder vielleicht doch? ü mich mal interessieren.

Keria

Yamini
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Ungelesener Beitrag von Yamini »

Einfach gar keine Bezeichnung; es muss ja niemand vorgewarnt werden oder so; ich finde Malaika's Antwort gut auf die Frage, woher die Kinder kommen - "aus meinem Bauch". Die Welt muss frueher oder spaeter sowieso aufwachen zur Realitaet, dass immer mehr Kinder geboren werden, die nicht genau wie die eine oder andere Bevoelkerungsgruppe aussehen, nicht in die eine oder andere Schublade passen; das passiert mehr und mehr ueberall, und indem man die fragenden Leute auf freundliche Weise etwas verwirrt mit einer Antwort wie der von Malaika, fuehrt man die Fragenden zur Erkennung, dass sie eine eigentlich unwichtige und oftmals unueberlegte Frage stellen. Dass Gene fuer mehr Melanin dominant sind gegenueber denen fuer weniger Melanin, ist einfach so - warum sollte eine helle Frau keine dunklen Kinder haben? Da spricht die Biologin aus mir...excuese.
"There are no short cuts to any place worth going to"

Keria
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Ungelesener Beitrag von Keria »

Lustig, dass du es erwähnst, weisse Frauen, die mit dunkelhäutigen Männern Kindern kriegen, kriegen dunkle Kinder. Hier in Ghana herrscht genau die gegenteilige Meinung: Weshalb sind die Kinder von gemischten Paaren immer Weiss, egal ob der Mann oder die Frau weiss ist? Das wurde ich schon zig Mal gefragt. Hier, wo die Mehrheit dunkelhäutig ist, werden unsere Kinder als weisse Kinder wahrgenommen, in Europa als dunkle.

Mir ist hier noch nie passiert, dass mich jemand nicht ü die Mutter gehalten hätte, jedoch fragen viele Leute, ob das Kind einen schwarzen Vater hat oder nicht, eine Frage, die ü Europäer so offensichtlich ist, dass sie mir in Europa nie gestellt wird.

Was die Bezeichnung anbelangt: Wie spreche ich z.B. mit einer andern Mutter ü unsere Kinder und Kinder aus gemischten Ehen generell, wenn es z.B. um die Entwicklung einer ghanaischen Identität bei unsern Kindern geht? Dann geht's halt um eine Klassifizierung unserer Kinder, die auch mit ihrem Aussehen im Zusammenhang steht, da sie zwar Ghanaer sind, aber oftmals nicht als solche wahrgenommen werden. In einer solchen Diskussion brauche in dann zwangsläufig einen Oberbegriff ü die Kinder, und dann brauche ich eben mixed, oder gemischt, oder Kinder aus gemischten Ehen. So wars gemeint. Aber stimmt schon, eigentlich reicht es zu sagen, Kinder mit je einem weissen und einem schwarzen Elternteil.

Liebe ü
Keria

Malaika

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"couleur OBAMA"!!!

toubab
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Ungelesener Beitrag von toubab »

Obamafarbig - das find ich super!

Die Fragen, ob das meine Kinder seien oder gar ob ich sie adoptiert hätte, hab ich auch schon erlebt, und meistens einfach recht kurz angebunden beantwortet. Was ich immer etwas komisch finde, ist, dass manchmal ü oder Gottis von farbigen Kindern auf mich zukommen und mitteilen, sie hätten eben auch "solche" Enkel oder Gottenkinder, und dann offensichtlich erwarten, dass dadurch irgend eine Verbundenheit oder ü aufkommen sollte (jedenfalls ü ich das oft so, wenn dann das Gespräch ganz schnell auf eigentlich sehr persönliche Fragen kommt, die sie vielleicht sonst nicht ansprechen ü).

Unsere Kinder sagen von sich, sie seien braun. V.a. die Kleine legt darauf grossen Wert und unterscheidet auch zwischen ihrem eigenen Braun und dem etwas helleren Braun ihrer grossen Schwester. Unter Erwachsenen sage ich meistens farbig oder seltener "mezclado"/gemischt, aber nie Mischling, weil ich das als abwertend empfinde.

Die Hautfarbe ist aber bei uns eher selten ein Thema, vielleicht auch weil es in unserem Quartier sehr viele Leute verschiedener Herkunft gibt, und damit auch in jeder Schul- oder Chindschiklasse und Kitagruppe alle Farben vertreten sind. Ich finde aber schon, dass unsere farbigen Kinder halt immer noch mehr auffallen als andere, die der (noch) weissen "Norm" entsprechen - gerade wenn sie in anderen Aspekten als der Hautfarbe auch nicht der Norm entsprechen. Das kann manchmal ein Nachteil sein. Habt Ihr auch solche Erfahrungen gemacht?

Malaika

Ungelesener Beitrag von Malaika »

unsere kinder sind noch nicht in der schule, bisher keine "auffälligen" erfahrungen. ausser diesem *#~@ spiel vom "wer het angst vorem schwarze ma?". das gehört meiner meinung nach verboten. wir spielen es jetzt mit der "blauen petra".
hast denn du, toubab, erfahrungen gemacht, weil deine kinder noch zusätzlich speziell auffallen?
das mit den "solchen" enkeln und gottenkindern habe ich auch schon erlebt. manchmal nervt mich das sehr, weil es so eine schubladisierung nur aufgrund der hautfarbe ist. ansonsten haben die kinder nämlich garantiert keine gemeinsamkeiten...

toubab
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Ungelesener Beitrag von toubab »

Ja, bei der Grossen (gerade 7jährig geworden) hab ich manchmal den Eindruck, dass Erwachsene schneller auf sie reagieren bzw. dass sie schneller auffällt, weil sie ein sehr wildes Mädchen ist, dazu noch seehr gross ü ihr Alter (140cm inzwischen, d.h. sie wird oft ü¤tzt) und noch dazu etwas anders aussieht als der Durchschnitt. Solange sie "lieb und herzig" sind, finden alle die braune Haut, die dunklen Augen und die Chruseli ü, sobald die Kinder aber laut und "wild" sind, ändern sich die Vorzeichen - das ist jedenfalls manchmal mein Eindruck.

sonnenblume
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Ungelesener Beitrag von sonnenblume »

Zur aller ersten Frage: Ich bin mit meiner Tochter im "ü-Yoga mit Baby". Als sie etwa drei Monate alt war, kam nach der ersten Frage "Wie alt ist sie" gleich die nächste von einer anderen Mutter "Ist sie adopiert?" und zwar voller ernst (wir sind ü in ü Stadt, also nicht mal auf dem Land!). Ich war wirklich ü, denn stellt euch vor, ich hab mein Töchterchen da auch gestillt und ü, wer ü schon ins Baby-Yoga zur ü gehen mit einem frisch adoptierten Baby? Anyway, leider hab ich ihr all diese Fragen nicht gestellt, sondern bloss gesagt, sie sei "100% von mir". Was besseres kam mir einfach gerade nicht in den Sinn. Zu Haus hab ich's dann meinem Partner erzählt. Er hat mir eine Idee gegeben, wie ich in Zukunft bei einer solchen Frage reagieren werde: Mich dumm stellen und dann belehren. Also z. B. voller Interesse fragen "Warum meinst du?" Oder "Wie meinst du das?". Wenn dann das ü sagt, ja sie sehe halt exotisch aus oder was auch immer, dann ganz geduldig und ohne Sarkasmus erklären, wie das ist, wenn eine schwarze Person und eine weisse zusammen Liebe machen und ein Kind zeugen... Sollte die Fragende garantiert zum Nachdenken bewegen, das nächste Mal nicht so voreilige ü zu ziehen.

Keria
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Ungelesener Beitrag von Keria »

Wir waren vor kurzem in einem kleinen Dorf, da hat sich das schwarze Mann Spiel entwickelt, und zwar ganz von alleine. Ein kleines Kind hatte Angst vor meinem hellen Sohn und ist jedesmal, wenn es ihn gesehen hat, weggerannt. Das hat die andern Kinder dazu animiert, dasselbe zu machen, sich dann auch meinem Sohn zu nähern und wenn er mitspielen wollte, davonzurennen. Alle fanden es lustig, auch die Erwachsenen. Das war ziemlich hart. Allerdings haben alle zusammen später Fussball gespielt, da war dann mein Sohn wieder ganz normal dabei.

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