Binationale: Schlüsselpersonen für die Integration stärken

alte häsin
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Binationale: Schlüsselpersonen für die Integration stärken

Ungelesener Beitrag von alte häsin »

korrigierte fassung 22.5.2012

Binationale Paare und Familien in Zürich - Neues Projekt des Vereins IG Binational

Gibt es Angebote für Binationale und welche benötigen sie wirklich?

Der Verein IG Binational klärt in einem 6-monatigen Projekt ab, ob und welche Fachstellen in Zürich die schweizerischen Binationalen zu ihren Zielgruppen zählen: Was bietet die Stadt und der Kanton binationalen Paaren und Familien und wie werden deren Bedürfnisse erfüllt? Die Stadt Zürich und der Kanton beteiligen sich an den Kosten des Projektes. Einen grossen Teil des Aufwandes trägt der Verein IG Binational selbst.
Mindestens jede dritte mit Schweizer Beteiligung neu geschlossene Ehe ist laut Statistik eine binationale Verbindung, also mit einem Partner, einer Partnerin aus anderen Nationen. Wenn also so viele Menschen in der Schweiz binational sind, ist Binationalität doch Mainstream! Weshalb also dieses besondere Interesse am Thema?
Im Integrationsprozess übernehmen Binationale eine Schlüsselrolle. Binationale Fa¬milien gehören ebenfalls oft zur Risikogruppe sozial Benachteiligter: Bis der oder die migrierte Partner/in in der Schweiz Fuss gefasst hat, ist die Verantwortung für die Familie ungleich verteilt. Die einheimische Frau übernimmt über längere Zeit die Rol¬le der alleinigen Familienernährerin, der einheimische Mann ist sowohl für Ausser- als auch für Innerhäusliches zuständig. Migration ist nicht nur kraftaufwändig, son¬dern auch zeitaufwändig: Familien¬gründung und Integrationsprozesse fallen so oft mit einer oekonomisch schwierigen Lage zusammen.
Die Anfangsphase einer binationalen Beziehung ist für beide Partner sehr intensiv. Haben sich die Partner in ihren Rollen gefunden, leisten Binationale einen nicht zu unterschätzenden Beitrag im Integrationsprozess. Sie erfüllen damit eine wichtige Funktion für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Schweiz.

Der Verein IG Binational setzt sich seit 30 Jahren für die Verbesserung der rechtlich-sozialen Situation von binationalen Partnerschaften und Familien ein. Er erhält immer wieder verzweifelte Anfragen von Binationalen, die nicht mehr weiter wissen – hier bleiben wir dran.

Während des Projektes erfasst die IG Binational, bei welchen Stellen Binationale in Stadt und Kanton Zürich in ihren Anliegen wahrgenommen und unterstützt werden. Ziel ist es, Bedürfnisse Binationaler zu erfassen und danach ein angemessenes Angebot aufzugleisen. Fernziel ist es, dass dieses Zürcher Konzept auch auf andere Städte oder Kantone übertragen werden kann. Binationales Integra¬tionspotenzial soll für die schweizerische Gesellschaft förderlich genutzt werden.

Für mehr Informationen:
Verein für binationale Partnerschaften und Familien, IG Binational, info(at)ig-binational.ch
Redaktion
INFO · BINATIONAL
www.ig-binational.ch
der infoletter ist für mitglieder der IG Binational inbegriffen

Schmetterling
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Re: Binationale: Schlüsselpersonen für die Integration stärk

Ungelesener Beitrag von Schmetterling »

Ein gutes und sicher wichtiges Projekt!
Da wir nicht in ZH wohnen bringt's dann für uns wohl nichts...

Was ich als extrem heikel finde, ist die wie erwähnt ökonomisch schwierige Situation, und die "Bedingungen" an die ein Familiennachzug gebunden ist. Nämlich finanzielle Unabhängigkeit. Das scheint auch vermehrt bei Gesuchen in den Vordergrund zu rücken. Obwohl ich als Schweizerin jederzeit das Anrecht auf finanzielle Unterstützung in einer schwierigen Lage hätte, wird das durch den Familiennachzug mit Bedingung "finanzielle Unabhängigkeit" ausgehebelt. Auch wenn es nicht 1:1 so angewendet wird, so sieht sich doch jeder Familiennachzügler in seinem Aufenthaltsstatus gefährdet, sobald eine finanzielle Abhängigkeit vom Staat nötig wird (und sei dies auch nur teilweise). Hinzu kommt der Soziale Druck, dass den Ausländern dann umso mehr vorgeworfen wird, sie kämen nur hierher, um von den Schweizer Steuergeldern zu profitieren, und der Schweizer Partner toleriert/fördert dies auch noch. Was letztendlich dazu führt, dass die Integration geradezu behindert wird. (mangels finanzieller Möglichkeiten z.B. wenig/keine Aus-/Weiterbildung, Sprachförderung etc., trotz Leben am/unter dem Existenzminimum, traut man sich nicht Sozialhilfe zu beantragen, was letztlich in die Armut führt, das Leben unter so schwierigen Bedingungen ist nur schwer zu ertragen, der ausländische Partner nimmt die Schweiz negativ wahr und fühlt sich nicht willkommen, ist dann auch weniger bereit etwas zu "geben" für die Schweiz/Schweizer... etc.)

alte häsin
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Re: Binationale: Schlüsselpersonen für die Integration stärk

Ungelesener Beitrag von alte häsin »

wir haben die ausschreibung noch mit einem fernziel ergänzt:
nämlich dass das konzept dann auch auf andere regionen übertragen werden kann.
(alsbald korrigenda aufgeschaltet)


früher war mal klar, dass jede schweizerin, jeder schweizer ein anrecht auf den familiennachzug hat, ohne wenn und aber – aber ihr lasst euch einschüchtern von migas und konsorten mit ihren (verdeckten) weisungen. tatsächlich würden (meines erachtens vorderhand noch) gute anwälte diesen den marsch blasen – aber eben, das kostet auch wieder.......
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John Doe
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Re: Binationale: Schlüsselpersonen für die Integration stärk

Ungelesener Beitrag von John Doe »

alte häsin hat geschrieben:nämlich dass das konzept dann auch auf andere regionen übertragen werden kann.
finde ich sehr gut und wichtig!
könnte frau diese weisungen nicht vielleicht (allenfalls ig-intern) veröffentlichen? die könnten wir sicher - ähm - irgendwie beschaffen... die frechheit finde ich, dass JEDES EINZELNE paar den gleichen kampf nochmals kämpfen muss, auch wenn die gerichte schon mehrfach pro-ehe entschieden haben... und dass hinterher nicht die unterlegene partei (also hier: der staat bzw. die migrationsbehörde!!!) die kosten für prozessführung inklusive anwalt tragen muss! dann wäre es wenigstens einigermassen fair...
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Shannon
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Re: Binationale: Schlüsselpersonen für die Integration stärk

Ungelesener Beitrag von Shannon »

Muss sie auch teilweise, wenn nämlich das betroffene Paar bei einem Gerichtsurteil siegt, hat die Behörde eine Zahlung zu leisten.

Als akut Betroffene weiss ich wie man sich fühlt. Niemand gibt einem richtig Auskunft, niemand fühlt sich zuständig. Es geht so weit, dass wir uns dazu entschlossen haben, jemanden mit zum Zivilstand zu nehmen, ich habe wirklich keine Lust mehr mich dafür zu rechtfertigen, dass ich einen Mann aus Afrika heiraten möchte.

Stellen, die wirklich für Binationale Paare da sind:

Pro Domizil, die setzen sich auch gerne für Binationale ein beim Wohnungssuchen

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