Ausschaffung in das Land der Ehefrau?

Hast du im Zusammenhang mit deiner binationalen Partnerschaft / Familie etwas erlebt, das dich gefreut oder geärgert hat? Hier kannst du Dampf ablassen und deine Freude teilen.
Shannon
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Ausschaffung in das Land der Ehefrau?

Ungelesener Beitrag von Shannon »

Hallo

Es betrifft nicht uns, sondern ein Paar, das wir nicht näher kennen. Trotzdem frage ich mich die ganze Zeit, ob das wirklich juristisch korrekt ist.

Sie wurde durch Heirat Schweizerin mit Pass und er ist aus dem Congo. Er war bereits verheiratet und verlor seine B Bewilligung weil er mit Drogen handelte und bei einem Deal angeschossen wurde. Zwei Kinder sind aus der ersten Ehe, diese sind aber fast erwachsen (16/18).

Der Mann hatte nur seinen Pass, wo man ihm regelmässig ein Visum gab. Damit konnte er hier arbeiten. Eigentlich wollte das Migrationsamt bei der Heirat, dass diese im Ausland stattfinden muss. Also in Kamerun, dem Heimatland der Frau oder eben im Congo. Ein Anwalt mischte sich dann ein und das Paar konnte hier heiraten. Eine erneute B Bewilligung wurde aber verwehrt.

Nun wurde der Herr letztes Jahr beim Kiffen erwischt und festgenommen. Die Konsequenz ist nun, dass er nicht mehr arbeiten darf und er muss das Land verlassen. Man ist der Meinung, dass er zusammen mit seiner Frau nach Camerun gehen kann oder in den Congo zurück.

Die Frau hat wie gesagt den Schweizer Pass. Kann nun ein Amt wirklich die Wegweisung des Mannes so bestimmen und was ist in diesem Fall mit dem Recht auf Ehe?

Ich habe mich wirklich aus Neugier damit auseinander gesetzt, komme aber nicht weiter und würde mich sehr freuen, wenn ihr eure Gedanken schreiben könnt.

LG

Schmetterling
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Re: Ausschaffung in das Land der Ehefrau?

Ungelesener Beitrag von Schmetterling »

Nun, ich denke, der Migrationshintergrund der Frau spielt keine Rolle.
Selbst wenn dieser Mann nun mit dir verheiratet wäre (und ich nehme an, du hast keinen Migrationshintergrund) würde er ausgeschafft. Er wurde einfach wiederholt straffällig, rsp. vermutlich hatte er Bewährung und wurde dann beim Kiffen erwischt.

Ich denke, die Behörden haben ihm einfach gesagt, sie könnten ja ins Heimatland seiner Frau, wenn er nicht in den Kongo wolle. Tatsache ist, dass er ausreisen muss, in welches Land ist den Behörden egal. Wenn er Papiere dafür bekommt, könnte er auch nach Frankreich oder Deutschland gehen.
Ausschaffen (unter Zwang) kann man ihn vermutlich nur in den Kongo, da er die dortige Staatsbürgerschaft hat. Will er aber weiterhin mit seiner Frau zusammen leben, so steht es ihr ja frei, ob sie ihm folgt, rsp. sie eben in ein Drittland gehen.
Sie selbst wird als Schweizerin weiterhin in der Schweiz bleiben können, selbst wenn sie straffällig wird. Sie hat ja die Staatsbürgerschaft, das kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Und alles was er tut, hat keinen Einfluss auf sie. Du wirst ja auch nicht belangt, wenn dein Mann etwas anstellt, es sei denn für Mittäter/wisserschaft.

Die beiden müssen sich jetzt einfach überlegen, in wessen Heimatland sie gehen wollen und können, oder ob ein Drittland möglich ist (wobei es bei seinem Hintergrund vieleicht schwierig ist), oder ob sie getrennte Wege gehen. Er hat jedenfalls die Möglichkeit auf eheliche Gemeinschaft in der Schweiz verspielt. Zu einer Ehe gehören immer zwei, Scheisse bauen kann aber einer alleine genug.

Shannon
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Re: Ausschaffung in das Land der Ehefrau?

Ungelesener Beitrag von Shannon »

Hallo Schmetterling :)

Oh, das sagst du richtig: Der Mann hat ziemlich viel Mist gemacht. Wenn man ihn sieht und nichts weiss, würde man nie daran denken, dass er mit Drogen zu tun hat. Er ist gebildet und hatte auch einen super Job.

Die können das also tatsächlich machen, wie ich gedacht habe. Die Frau möchte mit ihm zusammen nach Kamerun gehen, weil sie dort ein Haus gebaut hat. Er möchte das nicht.

Bis Mai muss er aus der Schweiz ausgereist sein, nimmt mich wirklich Wunder ob ich da wieder etwas höre wie es ausgegangen ist.

Danke für deine Antwort und liebe Grüsse

John Doe
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Re: Ausschaffung in das Land der Ehefrau?

Ungelesener Beitrag von John Doe »

Schmetterling hat geschrieben:Sie hat ja die Staatsbürgerschaft, das kann nicht mehr rückgängig gemacht werden.
kann sehr wohl, wenn z.b. falsche angaben gemacht wurden. kommt aber auch darauf an, seit wie lange die staatsbürgerschaft erworben wurde. und hat mit diesem fall sowieso nichts zu tun. dieses paar hat ja jetzt eh ein anderes problem, dass nämlich beide nicht dasselbe wollen...
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Shannon
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Re: Ausschaffung in das Land der Ehefrau?

Ungelesener Beitrag von Shannon »

JD

:mrgreen:

Genau das ist das Problem. Er hat sie kennengelernt als er seine Haft abgesessen ist. Und da seine erste Frau die Scheidung eingereicht hat, musste er eine Schweizerin heiraten um hier bleiben zu können. Ich glaube, sie liebt ihn. Und ihm ist einfach wichtig, dass er etwas warmes zu essen bekommt. :lol: :lol:

Joha3
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Re: Ausschaffung in das Land der Ehefrau?

Ungelesener Beitrag von Joha3 »

Das alles macht mich schon irgendwie traurig! Also ich denke auch dass es aufgrund des Hintergrunds der Frau möglich ist auch in ein drittes Land hin geschickt zu werden. Was wäre eigentlich die Alternative? Kamerun oder? Ich wüsste nicht, was ich in so einer Situation machen würde, ich würde wohl am liebsten in der Schweiz bleiben wollen..

Schmetterling
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Re: Ausschaffung in das Land der Ehefrau?

Ungelesener Beitrag von Schmetterling »

Ich schätze, sie wird im warmen Nestchen (der Schweiz) bleiben wollen, und er wird wohl oder übel ausreisen müssen, wenn die Beziehung auf solchen Tatsachen beruht. In Afrika wird auch warm gekocht...

Shannon
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Re: Ausschaffung in das Land der Ehefrau?

Ungelesener Beitrag von Shannon »

Nö, sie hat ja letztes Jahr ein Haus in Kamerun gebaut und würde sehr gerne zurück gehen. Aber er hat keine Lust auf Kamerun, ich glaube er mag das Land nicht. ;)

RDC wäre dann die andere Möglichkeit, da würde sie auch mitgehen. Dort hat er oder seine Familie ein Haus gebaut. Aber dazu hat er auch keine Lust.

Er ist so ein Typ Mensch, der viel fordert aber wenig bereit ist zu geben. Eine gute Freundin vertraute mir an, dass der sie angemacht habe. Anscheinend sei er total verliebt in sie und er wolle unbedingt noch ein Kind. :lol: :lol: :lol:

Schmetterling
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Re: Ausschaffung in das Land der Ehefrau?

Ungelesener Beitrag von Schmetterling »

Ich finde das ehrlich gesagt eher traurig als zum Lachen.

Es scheint, dass der Mann der Füfer und ds Weggli und die Bäckerstochter dazu möchte, und auf die Bäckersfrau hat er auch schon ein Auge geworfen...
Ich kann mit solchen Menschen nichts anfangen und ich hab auch keine Sekunde Mitleid mit ihnen. Es stehen ihm ja alle Möglichkeiten offen: Kamerun, DRC, ein anderes afrikanisches Land, nichts davon ist gut genug und er hat sogar eine Frau, die bereit ist, mit ihm mitzugehen. Trotzdem schaut er andern hinterher... (und dabei noch an ein Kind zu denken ist das abgrundtiefst verwerflichste, was es gibt. Wie würde dieses Kind aufwachsen? Uneheliches Kind eines verheirateten Mannes, der zudem noch kriminell ist. Bravo!)
Man sollte an solche Menschen keine Gedanken verschwenden.

Shannon
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Re: Ausschaffung in das Land der Ehefrau?

Ungelesener Beitrag von Shannon »

Ich würde nie mit solchen Menschen näheren Kontakt wollen. Er hat wirklich das Gefühl, dass er die Weissheit mit dem Löffel gegessen hat. Was er sagt ist so und alle anderen haben ruhig zu sein.

Ich bin auch sehr froh, dass mein Partner dies selber eingesehen hat und den Kontakt abgebrochen hat.

Das Thema selber ist sicherlich nicht lustig, der Mann für sich selber ist eine Witzfigur, wenn auch im negativen Sinn.

Condor
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Re: Ausschaffung in das Land der Ehefrau?

Ungelesener Beitrag von Condor »

Solche Leute schaden dem Ausländer Image in der Schweiz.

Wer mit Drogen handelt nimmt Menschenleben in Kauf und geht über Leichen und gehören ganz einfach ausgeschafft, egal ob verheiratet oder nicht.

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