Aus dem Nähkästchen geplaudert, kann ich folgendes sagen: Wenn eine Wohnung ausgeschrieben ist, kommen viele Leute zuerst nur bis zu den Briefkästen und schauen sich die Namen an. Je nach dem besichtigen sie die Wohnung nachher gar nicht. Auch sonst ist die Wohnungsnot in Zürich relativ. Seit 2004 hatte ich nie mehr als 40–70% der Leute die zum telefonisch abgemachten Termin kamen.Shannon hat geschrieben:Kann das wirklich sein, dass wir im Jahre 2011 in einer so grossen Stadt wie Zürich Vorurteile gegenüber 'schwarzen' haben? Das diese bei der Wohnungssuche benachteiligt werden?
Ausserdem gehört eine gute Durchmischung der Liegenschaft zum A und O. Da gibt es verschiedene Varianten, wie man dies erreicht. Viele sagen: nicht mehr als 20% sichtbare Ausländer (Hautfarbe, Kopftuch, etc.). Ich kenne einen institutionellen Vermieter, der warnte mich: ab 13% kippt es. Wir sagen: höchstens eine Sprache pro Haus (ausser der hiesigen), um einer Ghettoisierung vorzubeugen. Was auch immer mitspielt sind die Erfahrungen mit früheren Mietern. Ob der Vermieter nach schlechten Einzelerfahrungen aber einem Kandidaten mit der gleichen Nationalität den Vorrang gibt? Und vergesst nicht, in mancher Schweizer Köpfe ist Afrika ja ein Land.
Dies sind alles Krücken, um sich abzusichern, denn bei der Wohnungssuche wird oft auch schlicht gelogen (auf beiden Seiten). Und weil «man» gerne verallgemeinert und wenige Schweizer und Mitteleuropäer z.B. Asylbewerber sind oder schlechtbezahlte Arbeiten verrichten, stehen die auf der gesellschaftlichen Leiter weiter oben, selbst wenn dein Mann Arzt wäre.
(Nein, ich habe keine freien Wohnungen, weder für Schwarze, noch für Grüne, Blaue oder Weisse.)