Die Sprachenfrage

Hast du im Zusammenhang mit deiner binationalen Partnerschaft / Familie etwas erlebt, das dich gefreut oder geärgert hat? Hier kannst du Dampf ablassen und deine Freude teilen.
kibobo
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Ungelesener Beitrag von kibobo »

wir sprechen bis jetzt hauptsächlich englisch. ich habe aber schon vom ersten tag seit wir uns kennen probiert luganda zu lernen. leider sind die fortschritte nicht gerade grossartig... in uganda habe ich auch praktisch nur englisch gesprochen, was die meisten leute mit denen wir in kontakt waren auch verstanden haben. luganda hätten einige auch verstanden, aber in jenem gebiet wo die verwandten von meinem mann leben spricht man eigentlich lugisu. aber der vater von meinem mann ist ein buganda, deshalb spricht mein mann luganda.
ich möchte immer noch sehr gerne mehr luganda lernen, schliesslich will ich später verstehen, was unsere kinder ü streiche aushecken. die schwierigkeit ist, dass ich noch immer kein buch gefunden habe, und ich lerne sehr gut mit ü. vom zuhören habe ich erst im letzten monat in uganda angefangen neues aufzuschnappen. mit meinem mann rede ich auch kaum luganda, weil wenn wir nicht englisch sprechen, dann ist es deutsch, weil er ja ü die arbeit, ü meine familie, ü die schweiz allgemein möglichst schnell deutsch lernen will. und mehr kapazität haben wir irgendwie nicht...

lieder: das hat bis jetzt ein bisschen funktioniert. mein mann bringt mir (kinder)lieder aus seiner heimat bei und ü sie ü mich, ich bringe ihm lieder auf deutsch bei und wir ü. extrem effektiv ist es nicht, vor allem wegen dem manchmal unpraktischen wortschatz. aber es gibt doch ein bisschen mehr einblick in die sprache :-)

toubab
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Re: Die Sprachenfrage

Ungelesener Beitrag von toubab »

Liebe Leute

Ich habe gerade eine interessante Website entdeckt, die elektronische (französische) Wörterbücher in x Sprachen anbietet - unter anderem auch viele afrikanische Sprachen - und zwar gratis:

www.freelang.com

Ausprobieren konnte ich als Mac-Userin nur die Online-Version, weil die Programme nur für PCs verfügbar sind. Habe die Online Variante von Wolof getestet und fand sie nicht schlecht, um schnell mal ein Wort nachzuschlagen.

Auf der Site finden sich auch noch andere interessante Infos zu Sprachen, Sprachfamilien etc.

Viel Vergnügen!

kibobo
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Re: Die Sprachenfrage

Ungelesener Beitrag von kibobo »

danke! interessante site :-)

aber bei luganda gibts mal wieder probleme :-S war zwar schon erstaunt dass es überhaupt da ist. die fahne hab ich keinen schimmer was die mit uganda zu tun hat, und bei wörterabfragen heissts immer 0 resultate gefunden... dafür erzählt er andere "zufallswörter"...
muss das dann noch einmal ausprobieren....

toubab
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Re: Die Sprachenfrage

Ungelesener Beitrag von toubab »

merci kibobo für dein echo zu freelang.com. bin gespannt auf weitere rückmeldungen von testerinnen ;-)

Keria
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Re: Die Sprachenfrage

Ungelesener Beitrag von Keria »

Hallo zäme

Auf folgender Seite gibt es zum gratis downloaden einige der Sprachkurse des Foreign Service Insitutes, z.T. mit Audio-Material.
Foreign Service Institute Language Courses

Ich lerne zurzeit mit der Pimsleur Methode (Methode ohne Textbuch, nur mit Audio-Material) und bin super begeistert, eignet sich super als Einstieg.

Liebe Grüsse

kibobo
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Re: Die Sprachenfrage

Ungelesener Beitrag von kibobo »

:-( da kommt bei luganda wenn ich den link anklicke nur eine schwarze seite :-(

trotzdem danke, diese funde motivieren mich, selbst noch einmal nachzuforschen, ob es nicht doch irgendwo etwas brauchbares für luganda gibt :-)

Keria
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Re: Die Sprachenfrage

Ungelesener Beitrag von Keria »

Hallo Kibobo,

ich kann den Luanda-Kurs problemlos öffnen. Kommst du überhaupt zum Link "Instructor and Student Text", Luganda Basic Course. Dieser Link führt zu einem PDF File mit fast 400 Seiten. Ich konnte ihn erst downloaden mit Mausklick mit rechter Maustaste auf den Link und dann Download Linked File. Wenn du denn Adobe Reader auf deinem Compi hast, sollte es eigentlich funktionieren. (Ich hoffe, diesen Ausführungen kannst du folgen).

Denselben Kurs kann man auch hier bestellen (ist dasselbe, wie du auf der andern Seite gratis downloaden kannst). Anscheinend gibt's zum Luandakurs des Foreign Service Insitutes auch Audio-Material, allerdings noch nicht gratis zum Downloaden.
http://www.ultimatelanguagestore.com/luganda?b=1

Liebe Grüsse
Keria

kibobo
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Re: Die Sprachenfrage

Ungelesener Beitrag von kibobo »

wow, tatsächlich, am computer an meinem arbeitsplatz funtkionierts!! danke keria für deine ausführungen!! ich muss dann bei meinem compi zuhause untersuchen ob diese einstellungen stimmen!

flurinica
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Re: Die Sprachenfrage

Ungelesener Beitrag von flurinica »

wie anstrengend ists denn für eure partner deutsch zu lernen? bzw. wie ist die motivation, die fortschritte etc. soweit ich verstehe, wohnen ja viele von euch in der schweiz haben in der familie aber andere konversationssprachen als deutsch.

versuche meinem freund auch seit 4 monaten deutsch beizubringen, da wir in mexico leben kommt das aber natürlich viel zu kurz.. bzw. ich sag dann meistens die wörter, die mir auf spanisch nicht einfallen aus frust auf deutsch, was nicht die ideale basis ist (-:

die meiste zeit konnte er gratis zu nem deutschkurs mitkommen, seit 3wochen gibts ja jetzt aber nix und ich muss erschreckt feststellen, dass da wirklich grad fast alles wieder weg ist..

ausserdem ist mein freund sehr interessiert, aber nicht "schulisch" am lernen, sprich er bevorzugt auch einfache lieder oder lustige sätze, aber hausaufgaben machen oder mal was aufschreiben, niiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiie
..ich bin natürlich froh, dass er etwas lernt (obwohl er schweizerdeutsch also viel toller finden würde und deutsch eher bisschen dumm) aber ich bin mir auch bewusst (aus eigener erfahrung, so spreche ich spanisch, ohne viel grammatik), dass wenn man eine sprache nur auf der hörebene lernt, doch viel verlorengeht, was man zumindest in der arbeitswelt dringend bräuchte.

Keria
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Re: Die Sprachenfrage

Ungelesener Beitrag von Keria »

Und wie geht es bei euch allen voran mit dem Sprachenlernen?

Bei mir ist's leider wieder in den Hintergrund abgetaucht. Eine zeitlang gings ganz gut mit dem Pimsleur Programm, das hab ich mir auf den IPod geladen und dann im Auto oft gehoert und geuebt. Diese Methode scheiterte leider daran, dass wir den IPod in der Familie teilen und wir alle nicht wahnsinnig konsequent mit Aufladen und am gleichen Ort Aufbewahren sind. Ich glaub, ich muss das ganze jetzt mal auf CD brennen.

Mein groesstes Problem sind jedoch die Hemmungen, einfach mal was zu sagen. Schoen waere, jemanden zu haben, mit dem man ueben kann.

Liebe Gruesse
Keria

Flora

Re: Die Sprachenfrage

Ungelesener Beitrag von Flora »

Ich habe in Marokko einfach drauflosgequatscht. Verstanden wurde ich immer, ab und zu auch korrigiert. Nur so lernt man, und schämen muss man sich nicht. Denn das Gegenüber kann meistens nicht besser Deutsch...
Trau dich!
Flora

safe
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Re: Die Sprachenfrage

Ungelesener Beitrag von safe »

Ich habe am Anfang meiner Beziehung einen Versuch unternommen, Twi zu lernen. Ich hatte ebenfalls das kauderwelschbuch und die dazugehörige CD, wurde aber nicht wirklich warm damit (scheine ja anscheinend kein Einzelfall zu sein). Zudem meinte mein Mann, dass niemand so spricht wie auf der CD...tja, so habe ich den Plan wieder verlassen und wir unterhalten uns weiterhin auf Englisch. Ich finde es auch schwierig, eine Sprache zu lernen, wenn man nicht im Land lebt, in der sie gesprochen wird. Zudem spricht mein Mann nicht 100% sauberes Twi und kennt selbst nicht alle Wörter, da er schon sehr früh Englisch gelernt hat und, wenn er dann Twi spricht, viel Englisch einfliessen lässt. Ich würde die Sprache aber trotzdem gerne soweit beherrschen, dass ich Gesprächen folgen kann (v.a. innerhalb seiner Familie). Werde mir das Pimsleur Programm auf jeden Fall mal genauer anschauen. Nun hat aber erst mal das deutsch-lernen von ihm Vorrang. Da stellt sich für mich ein Problem: Ich finde es schwierig, ausser Englisch, welche 'unsere' Sprache ist, nun auch Deutsch mit ihm zu sprechen. Häufig beginnen wir ein Gespräch in Deutsch, wechseln dann aber relativ schnell (sobald es komplexer wird oder ich zu ungeduldig werde) zurück. Das passiert automatisch, zumal sein Deutsch noch nicht für 'spontane' Gespräche ausreicht. Was habt ihr diesbezüglich für Erfahrungen gemacht? Wie lange hat es bei euch gedauert, bis sich das eingespielt hat?

Wünsche allen einen schönen Abend

kibobo
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Re: Die Sprachenfrage

Ungelesener Beitrag von kibobo »

mir geht es gerade ähnlich wie dir Safe.
Mein Mann hat in den letzten Monaten extrem Fortschritte gemacht im Deutsch. Nun versuchen wir auch immer wieder vom gewohnten Englisch auf Deutsch umzustellen. Mit mässigem Erfolg...
Dauernd Deutsch wäre ja sowieso zu anstrengend für ein Ehe-Alltagsleben, deshalb hatten wir vereinbart Deutsch zunächst als "draussen-Sprache" einzuführen. Das ist ja auch bei der zweisprachigen Kindererziehung eine Methode. Naja das hat irgendwie von Anfang an nicht geklappt bei uns. Ich ertappe mich ja in meinem Alltag alleine, z.B. bei der Arbeit schon dabei, dass ich auf Englisch denke etc, da fällt es ja mir selbst schon schwer mit ihm plötzlich auf Deutsch umzustellen.
Und er findet mittlerweilen, dass er für etwas ja auch seit 20 Jahren Englisch gelernt habe, und das soll ja nicht für nichts gewesen sein, sowieso habe er ja jetzt jeden Tag Deutsch in der Schule und in der Freizeit draussen im Fussballklub oder bei der Freiwilligenarbeit. Ihm ist es gar nicht mehr so wichtig zwischen uns auch Deutsch zu reden. Mir hingegen schon, deshalb versuche ich trotzdem immer wieder zwischendurch auch mal auf Deutsch mit ihm zu sprechen. Und wenn wir bei meinen Eltern zu Besuch sind, oder selber Bekannte zu Besuch haben wird auch Deutsch gesprochen (nicht nur, aber schon mehrheitlich). Dann spreche auch ich mit ihm mehr Deutsch. Das geht einfacher, weil ich ja dann gleichzeitig auch im Deutschen Denken drin bin. Andererseits erlebe ich dabei auch immer wieder was er schon alles kann, was wiederum Mut macht noch mehr zu sprechen. Ab und zu überrascht er mich auch gerne mit neuen Wörtern, oder sogar Emails und SMS auf Deutsch.
Was wir immer mal wieder machen aber für beide nicht befriedigend ist, ist wenn ich ihm bei den Deutsch-Hausaufgaben helfen soll. Ich habe mit ihm einfach zu wenig Geduld, ich beschuldige ihn dann, dass er ja die Fragestellung gar nicht recht gelesen habe, und er ärgert sich natürlich weil ich ungeduldig bin mit ihm. Wir sind immer noch auf der Suche nach jemand anderem der ihm ab und zu bei den Aufgaben hilft. Aber wenigstens kann ich ihm die Grammatik erklären, da hab ich eine recht gute Übersicht und das hilft ihm auch wirklich und ohne Ärger.

Ja also eben, wir sind auch mehr oder weniger dabei am Versuch umzustellen... und ich bin froh um andere Anregungen wie man es noch angehen könnte.

Merci und liebe Grüsse,
Kibobo

Mpho
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Re: Die Sprachenfrage

Ungelesener Beitrag von Mpho »

Meiner Meinung nach macht es schon Sinn, wenn man versucht, die Partnerschaftssprache auf Deutsch zu wechseln, wenigstens am Anfang. Meinem Mann hat es sehr geholfen, dass wir am Anfang versucht haben, auch miteinander Deutsch zu sprechen. Er hatte damit einfach viel mehr Möglichkeiten, das Gelernte aus der Schule auch zuhause anzuwenden. Natürlich haben wir bei intimen Themen oder bei Problemen auf Englisch gewechselt, weil es einfacher und mit weniger Missverständnissen geht. Meine Familie hat mit meinem Mann auch konsequent Deutsch gesprochen und nur auf Englisch gewechselt, wenn er sie nicht verstand. Am Anfang ist das zwar recht hart, dafür hat man schneller Erfolg und ist schneller selbständig. Unterdessen spricht er gut Deutsch und versteht Schweizerdeutsch und wir sprechen wieder vermehrt Englisch miteinander, wenn wir nur zu zweit sind.
Mein Problem ist, dass es für die Sprache, die mein Mann spricht, überhaupt kein Lehrmittel gibt. Ich habe während meinen Besuchen bei seiner Familie zwar die Begrüssungsformeln und einige Wörter, die sich immer wiederholen, gelernt. Aber sobald ich in der Schweiz bin, habe ich nicht wirkliche eine Chance, die Sprache zu lernen. Das ist für mich sehr schade, weil vor allem die Frauen und älteren Menschen in seinem Dorf kein Englisch können und ich so nicht mit ihnen sprechen kann. Ich bin immer noch auf der Suche nach einer Möglichkeit, wie man eine Sprache auch ohne Lehrmittel und ohne langjährigen Aufenthalt im Ausland lernen kann. Vielleicht hat ja jemand von euch einen Tipp.
Mpho

Mpho
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Re: Die Sprachenfrage

Ungelesener Beitrag von Mpho »

Ich hab ein Wörterbuch gefunden, das allerdings aus den 60er Jahren stammt und nicht mehr mit der gesprochenen Sprache übereinstimmt. Hinzu kommt, dass die Sprache in der Region eine "unreine" Version ist, d.h. mit Ngoni-Sprachen vermischt. Die Sprache ist Tumbuka und natürlich mit anderen Sprachen in Malawi verwandt. Der Unterschied zur offiziellen afrikanischen Sprache Chichewa ist aber gross, so dass es sich für mich nicht wirklich lohnt, zuerst Chichewa zu lernen (dort gibt es Bücher) und dann Tumbuka abzuleiten. Den Tipp mit dem Deutschlehrmittel probier ich gern mal aus. Ich bin mir aber nicht so sicher, ob man die Kapitel auf Tumbuka übertragen kann und ob mein Mann mir das so erklären kann, dass ich es auch verstehe. Ich bin schon beim Deutsch zum Teil an meine Grenzen gestossen wenn ich erklären musste, warum manche Dinge sind wie sie sind und was für eine Regel dahinter steht.
Bis jetzt haben wir keine anderen Menschen aus Malawi kennen gelernt und wissen, dass er in unserem Kanton der einzige ist.
Mpho

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