7 Jahre später....erzählt mal wenn ihr mögt

Hast du im Zusammenhang mit deiner binationalen Partnerschaft / Familie etwas erlebt, das dich gefreut oder geärgert hat? Hier kannst du Dampf ablassen und deine Freude teilen.
Illy
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7 Jahre später....erzählt mal wenn ihr mögt

Ungelesener Beitrag von Illy »

Ihr Lieben

Ich hätte es ja nicht mehr gedacht, dass das Forum nochmals zum Leben erwacht - nach 7 langen Jahren :P umso cooler, dass es nun doch soweit gekommen ist.

Wer von früher ist auch wieder hier und hättet ihr auch Lust, ein wenig zu erzählen, wie eurer Leben damals war und wie es euch inzwischen ergangen ist?

Ich mache sonst mal den Anfang

Mitte 2013: ich war knackige :mrgreen: 26 , frisch verheiratet und durfte meinen kenianischen Mann nach knapp 3 Monaten Warterei aufs Visum am Flughafen Zürich überglücklich in Empfang nehmen - seine ersten Schritte auf Schweizer Boden.

Es folgten Jahre mit viel Glück, gewaltigen Herausforderungen, Kulturschocks, Kompromissen, Schwierigkeiten, Behördenwahnsinn, Durchhaltewillen, immensen Anstrengungen und nicht zuletzt viel Liebe und wachsender Zusammengehörigkeit.

2020: wir haben einen inzwischen fast 6 jährigen schelmisch-zuckersüssen Sohn, mein Mann ist seit letztem Jahr nebst Kenianer auch Schweizer und wird von den Menschen im Umfeld , ob privat oder am Arbeitsplatz sehr gemocht.
Ich bin, im Gegensatz zum Göttergatten einige Falten und graue Haare (aber dafür auch wertvolle Erfahrungen) reicher :| aber gleichzeitig sehr dankbar für meine zwei Lieblings-Männer und dass alles so gekommen ist, wie es jetzt ist.

Und ihr so? Bin echt gespannt.... kommen die 7 Jahre nur mir fast wie ein halbes Leben vor??
Wir machen immer einen Fehler: Wir investieren Gefühle, statt sie zu verschenken.
Werner Schneyder

gurkibaer
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Re: 7 Jahre später....erzählt mal wenn ihr mögt

Ungelesener Beitrag von gurkibaer »

Ich kann mich Illy nur anschliessen. Nach dem grossen Marathon https://ig-binational.ch/forum/viewtopi ... 4652#p4652 lebten sie glücklich und froh und wenn sie nicht gestorben sind... nein, aber wie es in der Niederdorfoper so schön heisst: Nach em Räge chunt d Sunne. Die grössten Probleme zwischendurch waren einmal die Arbeitssituation des Schweizer Ehepartners.

Auch wir haben einen 6jährigen Buben, leider ohne Geschwister. Es gibt zwei, drei Punkte bei jedem, über die sich der andere regelmässig einmal aufregt, die sich aber wohl nie ändern werden. Regelmässig ist vielleicht das falsche Wort. Vielleicht eher, über die man im Normalfall etwas lustlos hinwegsieht und wenn man aus irgend einem Grund schlechter Laune oder angespannt ist, bringt dann immer dies das Fass zum überlaufen. Je mehr wir reden, desto besser geht's. Die Geburt des Sohnes hat sehr viel verändert. Obwohl ich hier im Dorf aufgewachsen bin, kennt meine Frau in der Zwischenzeit mehr Leute als ich. Ausserdem ist sie eine gewissenhafte Stimmbürgerin geworden: "Sag rasch, was ich hinschreiben muss!" Seither schaue ich mir die Kurzfilme des Bundes auf französisch an und wäge laut vor mich hin denkend ab ;-)

Illy
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Re: 7 Jahre später....erzählt mal wenn ihr mögt

Ungelesener Beitrag von Illy »

gurkibaer hat geschrieben:
Do Mär 26, 2020 11:16 pm

Auch wir haben einen 6jährigen Buben, leider ohne Geschwister. Es gibt zwei, drei Punkte bei jedem, über die sich der andere regelmässig einmal aufregt, die sich aber wohl nie ändern werden. Regelmässig ist vielleicht das falsche Wort. Vielleicht eher, über die man im Normalfall etwas lustlos hinwegsieht und wenn man aus irgend einem Grund schlechter Laune oder angespannt ist, bringt dann immer dies das Fass zum überlaufen. Je mehr wir reden, desto besser geht's. Die Geburt des Sohnes hat sehr viel verändert. Obwohl ich hier im Dorf aufgewachsen bin, kennt meine Frau in der Zwischenzeit mehr Leute als ich. Ausserdem ist sie eine gewissenhafte Stimmbürgerin geworden: "Sag rasch, was ich hinschreiben muss!" Seither schaue ich mir die Kurzfilme des Bundes auf französisch an und wäge laut vor mich hin denkend ab ;-)
So guet , vieles hiervon könnte ich glatt 1:1 unterschreiben, das mit dem Dorf, dem Leute-Kennen, dem gegenseitigen Generve in Stresssituationen (irgendwann wird sich dann immer wieder zusammengerauft.....), dem pflichtbewussten Stimmbürger (im Gegensatz zu mir).... schön zu lesen, wie ähnlich es anderen in gewissen Dingen geht....Ist euer Kind bilingual? En schöne Abig !
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Werner Schneyder

gurkibaer
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Re: 7 Jahre später....erzählt mal wenn ihr mögt

Ungelesener Beitrag von gurkibaer »

Illy hat geschrieben:
Fr Mär 27, 2020 12:04 am
Ist euer Kind bilingual? En schöne Abig !
Das war mein Wunsch. Meine Frau hingegen wusste, dass ihre Sprache unterentwickelt und unbrauchbar sei - die alte Kolonialsprache hingegen, die unsere gemeinsame Sprache ist, die hingegen... Ich hatte da so meine Zweifel. Mein Französisch ist zwar ganz passabel, aber nicht fehlerfrei. Und meine Frau verwechselt manchmal un/une und macht diejenigen Accords falsch, die ich kann und umgekehrt ;-) Nur, dass diese Sprache unserem Filius dann später in der Schule eine Hilfe sein würde, wie sie sagte, glaubte ich ganz und gar nicht. Im Gegenteil. Einem 11jährigen mit zwei Wochenlektionen die Fehler austreiben wollen, die er ein Jahrzehnt lang eintrainiert hat? Ich sprach an eine Wand.

Aber eines Abends, da war der Bauch schon ein bisschen rund, erinnerte ich mich an irgend welchen Kinderkram: Sprüchli, Liedli, ich weiss nicht mehr was. Da fragte ich nach Analogem auf Französisch. Stille. Nein, nein, das sage/singe sie dann schon in ihrer Sprache. Und wann wechsle sie auf Französisch, wollte ich wissen, am zweiten Geburtstag? Nein, nein. Französisch war offenbar vom Tisch.

Unser Kind hat (zu 98% nach OPOL) eine Mutter- und Radiosprache* und eine Vater- und Umgebungssprache. Ausserdem verstand es schon lange ein bisschen Französisch, seit etwa einem Jahr spricht es auch noch autodidaktisches Französisch, falls ein Frankophoner sich zu uns verirrt - macht sich verständlich.

* Ein Onkel ist Radiodirektor und übers Internet klappt der Empfang ganz gut. Heilige Messen, Rosenkränze und Ratgebersendungen sind vielleicht nicht das gelbe vom Ei für eine Zwei- oder Dreijährigen. Aber die sprechen akzentfrei, die Anrufer übers Telefon auch anders. Und vor allem war dadurch die Muttersprache nicht mehr nur die Sprache der Mutter, sondern von vielen anderen. Eines Abends, als ich von der Arbeit kam, erklang gerade eine kurze Erkennungsmelodie, als der damals Zweijährige sagt: Papa Pembele - der Name des Moderators.

Illy
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Re: 7 Jahre später....erzählt mal wenn ihr mögt

Ungelesener Beitrag von Illy »

Irgendwas bleibt also immer hängen, auch in eurem Fall. Bei uns war’s nicht beabsichtigt, jetzt jedoch aus vielerlei Gründen praktisch, dass sich der Sohn in Englisch verständigen kann. Von perfekt weit entfernt, war und ist jedoch auch nicht das Ziel. Aber die sprach typischen Bausteine wurden durch reines Zuhören verinnerlicht und angewandt.

Ich hätte mir sehr gewünscht, dass er halbwegs passabel Swahili beigebracht bekäme (und ich dann gleich nebenbei mit), aber so lange wir hier und nicht dort leben, immer unwahrscheinlicher....jänu
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Werner Schneyder

kibobo
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Re: 7 Jahre später....erzählt mal wenn ihr mögt

Ungelesener Beitrag von kibobo »

Ich kann mich gar nicht mehr erinnern was vor 7 Jahren Thema war???

Kurz und knapp: Wir sind in der Zwischenzeit deutlich ü30, Zusammenleben nach 12 Jahren immer noch ein (meist gutes 8) ) Abenteuer, und wir sind Eltern von 2 kleinen Buben, 3 1/2 Jahre und 6 Monate alt. Arbeitssituation in der Schweiz hat sich etwas beruhigt, aber auch Auswanderung/Rückwanderung wird langsam ein bisschen realistischer. Und weils gerade Thema war, unsere Kinder werden 2-Sprachig erzogen, und Englisch als 3.Sprache bekommen sie passiv mit, weil wir Eltern untereinander immer noch mehrheitlich Englisch sprechen.

Frage: Es sei bei Kindern mit weiss- und dunkelhäutigen Eltern häufiger dass sie Hautprobleme haben. Kennt das sonst noch jemand? Unser Baby hat ziemlich starke (jedenfalls ihn ziemlich störende) Neurodermitis und ich suche Leute mit Erfahrung damit. Gerne auch per PN.

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