Was bringt's???

[Shannon]

Das mit dem sich verabschieden kenne ich doch auch irgendwie ;)

Zu Anfang war ich etwas genervt, da ich aber von zu Hause aus arbeite, war und bin ich froh, wenn mein Partner manchmal etwas ausser Haus ist. Dann konzentriere ich mich auch besser. ;) Und ja, das wegen dem Geld ist ein Punkt. Und das man halt alles persönlich bespricht und nicht am Telefon. Daran musste ich mich zuerst gewöhnen. Und heute verstehe ich es auch nicht, aber ich lasse ihn das einfach so machen. Wieso man nicht etwas am Telefon besprechen kann.....auch wenn es nur um einen kleinen Pups geht, man trifft sich und dann sind das mehrere, die den Pups besprechen. Er hat einige Kollegen, die aber alle super liebe Menschen sind. Aber ein Raum schwatzender Freundinnen ist nichts gegen diese Männerrunde. *lach*

Wenn man den Partner hier haben möchte, muss man wirklich bedenken, dass man die Verantwortung übernimmt. Und dazu muss man stehen, alle Konsequenzen tragen. Plötzlich ist da jemand, der auch essen möchte. Der auch Bedürfnisse hat. Der Partner kann krank werden, sich verletzen.

Als ich meinen Partner bei mir aufgenommen habe, also ihm den Schlüssel gab, dachte ich gar nicht daran. Ich hatte Geld auf der Seite und war so naiv zu denken, dass wir sicher bald heiraten können. Tja, das Geld ist schon lange weg. Dazu kam noch eine Busse, die ihm wegen illegalem Aufenthalt bekommen hat und eben die Papiere. Manchmal war es sehr schwer. Aber wir haben immer wieder einen Weg gefunden und sind so zu einem Team zusammen gewachsen. Zum Glück haben wir hier viele Budget Produkte und meine Eltern gaben uns manchmal etwas dazu oder luden uns zum Essen ein. Es gibt den Aldi, wo man wirklich gute Sachen bekommt. Brot kann man selber machen. Da ich eh kein Fleischfan bin, habe ich da auch nichts vermisst. Es kam halt auch darauf an, wie viel ich arbeiten konnte. Und ich habe eine Krankenversicherung für ihn abgeschlossen. Es ist eigentlich eine Schande, wie hoch die immer noch sind wenn man die höchste Franchise nimmt. Wir haben vieles verkauft. Schmuck und einfach Sachen, die nicht wirklich jemand braucht. Wozu einen zweiten TV im Schlafzimmer?

Wenn ich jetzt so langsam ein Ziel vor Augen habe, was ich sehr hoffe und ich zurückdenke würde ich nichts anders machen, wenn ich noch einmal in dieser Lage wäre. Wir führen sicher gegenüber anderen Paaren ein langweiliges Leben, gehen nicht in Urlaub oder ins Kino. Aber wir haben uns beide. Nicht nur ich habe die Verantwortung übernommen, sondern er auch für mich und das spüre ich jeden Tag.

Trotzdem bin ich der Meinung, dass es gut ist, wenn ein Partner die Schweiz kennen lernen kann. Für viele ist es sicher ein Schock so vieles zu sehen, wie wir leben und einkaufen u.s.w.

[luz]

ich denke auch ist wichtig gegenseitig sich über die länder,kultur,religion und auch verhaltensregeln vertraut zu machen. zu meinem beispiel:ich halb araberin er vollblütiger latino.da gibt es halt grosse kulturelle unterschiede,was in meinem land(also in nordafrika) nicht toleriert wird ist in seinem land normal. da ich aber sehr offen bin und da geboren aufgewachsen(also in der schweiz) ist es für mich selber nicht so schlimm,jedoch wenn es verwandten besuche gibt,muss er sich halt an gewisse verhaltensregeln halten.da liegt es aber auch an jedem selber wie gut verständlich es man am anderen kann erklären,nicht einfach nur bei uns ist es halt so.z.b. bei seinen verwandten,wird offen geredet über alles,wir können uns umarmen küssen und rumturteln,gibts bei meinen verwandten nicht,weil die halt eher verschlossen und altmodisch sind(also nicht alle)hab ja noch schweizer seite verwandte
denke auch nicht man kann jeden von der herkunft her in eine schublade stecken.jede person ist ein individium,nicht jeder latino ist faul oder macho,nicht jeder araber ist ein terrorist,nicht jeder deutsche isst curry wurst,nicht jeder spanier liebt stierkämpfe,nicht jeder schweizer ist ein bünzli
hoffe ihr versteht was ich meine
denke die zauberformel ist,miteinander sprechen, zuhören,mit einbeziehen in die kultur und familie...

[Adwoa]

@ Babou

Sorry, dass ich mich erst jetzt wieder melde, war sehr mit umzug und arbeit beschäftigt.
Für mich macht das schon einen gewissen Unterschied, ob ein Verhalten kulturell oder persönlich begründet ist. klar kann ich das auch nicht immer so schematisch sehen, aber mir hilft es. Kultur ist tief in einem verankert, man ist damit aufgewachsen und lebt danach. Es ist also nicht nur ER, der sich kurz abmeldet und nach stunden wiederkommt, sondern viele Ghanaer.( ich möchte auch nichts vereinheitlichen, es sind ja auch nicht alle schweizer pünktlich!) Das hilft mir, dass ich mich nicht so aufregen muss! kulturelle unterschiede sind nunmal vorhanden, die muss und will ich auch respektieren solange sie mir oder unserer Beziehung nicht schaden. oft bereichern sie die beziehung ja auch. Ich habe viel gelernt, ich bin mit diesen Gedanken viel toleranter geworden, nörgele nicht an allem rum. Es gab schliesslich genug sachen, die ich ihm beibringen und ihn korrigieren musste im neuen leben hier in der schweiz.
Es kann sein, dass diese gedanken wirklich nur für mich zutreffen. es ist meine persönliche hilfe.
als ich 8 monate in ghana war, habe ich mich dort angepasst, was mir als person eigentlich leicht fällt. dennoch konnte ich nicht alle verhaltensweisen ablegen, welche auf meine kultur zurückzuführen sind. z.b. war ich immer die einzige, welche pünklich zur arbeit erschienen ist, ich habe mir die zähne nach dem essen geputzt, nicht wie sie nur nach dem schlafen....dinge welche tief in mir verankert sind, von denen ich aber auch weiss, dass sie niemandem schaden!

Hm... das war ein bisschen lange. hoffe du weisst was ich meine.