visite du pays du partenaire

Bereits jede zweite Ehe wird zwischen Menschen verschiedener Staatsangehörigkeit geschlossen. Binationale Partnerschaften und Familien gelten aber noch zu oft als Sonder- oder Problemfälle. Das muss sich endlich ändern!
Malaika

visite du pays du partenaire

Ungelesener Beitrag von Malaika »

quelles sont vos expériences avec la première visite dans le pays de votre partenaire? comment ce sont passées les premières rencontres avec la belle-famille?

Keria
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Ungelesener Beitrag von Keria »

Ich mach hier mal auf Deutsch weiter.

Der erste Besuch in Ghana war spannend, aber auch anstrengend. Accra fand ich schrecklich, überbevölkert, verstopft, verbaut, schmutzig... auf dem Land und in den Kleinstädten hat's mir sehr gut gefallen. Ich wurde sehr herzlich aufgenommen bei der Familie. Wir sind ein bisschen herumgereist und hatten viel Zeit zu zweit. Natürlich war's nicht immer einfach, vorallem die ersten zwei Wochen, hauptsächlich in Accra, waren sehr anstrengend für mich. Leider war ich ziemlich viel krank (Magen, Blasenentzündung, Malaria). Aber trotzdem habe ich fast nur positive Erinnerungen.

Unterdessen wohne ich sehr gerne in Accra, obwohl alles eigentlich immer noch gleich ist, kommt halt immer auf den Blickwinkel draufan...

kibobo
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Re: visite du pays du partenaire

Ungelesener Beitrag von kibobo »

Der Empfang am Flughafen ging sehr schnell. Es waren mehrere Familienmitglieder dabei, einige wurden mir vorgestellt, beim Fahrer hatte ich überhaupt nicht kapiert, dass er zur Familie gehört. Zwischendrin wurden mir noch einige Kitschblumen als Begrüssungsgeschenk in die Hand gedrückt. Ich war vor allem damit beschäftigt meinen Mann endlich wiederzusehen. Daneben hatte ich eigentlich nur seinen Vater und seinen Cousin mit dem ich schon mal telefoniert hatte wahrgenommen. Alle hatten es irgendwie sehr eilig (mitlerweilen weiss auch ich, dass die letzten guten Busse die Hauptstadt um 16.00 Uhr herum verlassen). Mein Mann und ich blieben noch eine Nacht in der Hauptstadt, damit ich mich vor der Busfahrt nochmals ausruhen konnte. Diese Überraschung war ihm gelungen, wir schliefen in einem mittelteuren Hotel in einem Zimmer mit einem wunderschönen Himmelbett und sogar mit einer Badewanne. Dies mitten in der Stadt direkt oberhalb des Taxiparks.

Die Hauptstadt Kampala fand ich aber ziemlich schrecklich. Die Luft ist so dermassen schlecht, die Nasen werden innert Stunden innendrin schwarz und mit der Zeit kommt der ganze Dreck bis hinten den Rachen hinunter und hinterlässt einen ganz üblen Geschmack im Mund, den man mit Ricola einigermassen übertönen kann.

Zuhause brauchten wir die ersten drei Wochen nur um alle wichtigen Verwandten und Bekannten zu besuchen. Zum kennen lernen und damit sie einen Beitrag ans Hochzeitsfest leisteten. Obwohl wir dafür 3 Wochen Zeit hatten erkannte ich am Ende doch nur die die uns am nächsten waren. Manchmal war mir das ziemlich peinlich, wenn mich die Leute so erwartungsvoll anschauten und fragten ob ich mich an sie erinnere. Sie lachten dann meistens und sagten es eben noch einmal.

Erste Reaktionen von den Verwandten und Bekannten waren meistens Vergleiche mit dem Foto, das mein Mann ihnen früher gezeigt hatte, oder erstaunte Bemerkungen/Komplimente, dass ich ja gar nicht dick sei, und auch nicht alt. Sie sagten offen, dass sie eine dicke oder alte Frau erwartet hätten, aber nicht jemand wie mich. ...
-> Vorurteile oder Erfahrungen die verallgemeinert werden gibts nicht nur bei uns...
Mein Mann wurde im Vorfeld öfters gewarnt, dass weisse Frauen nicht treu seien, nur ihren Spass wollen und die schwarzen Männer dann wieder fallen lassen. Einige hatten die Hochzeitseinladung gar nicht erst ernst genommen. Ich war dann bei meiner Ankunft der lebende Beweis. Umso wichtiger, dass ich bei allen möglichst gut ankam, dass wir für alle Zeit hatten. Diese vielen Besuche fand ich vor allem zu Beginn sehr anstrengend, weil ich mir die ganze Warterei nicht gewöhnt war und davon immer so müde wurde.
Zwei Tanten von meinem Mann hatten sich in dieser ersten Zeit sehr um uns gesorgt. Haben unterwegs Sodas gekauft, uns Geld für Wasser gegeben, uns einmal bei uns zuhause besucht um zu sehen ob alles in Ordnung ist etc.
Ich habe es als sehr angenehm empfunden nicht direkt bei der Schwiegerfamilie, sondern in einem eigenen kleinen Appartement zu wohnen. Ich brauchte zwischendurch einfach Ruhe und auch Zeit alleine mit meinem Mann.

kibobo
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Re: visite du pays du partenaire

Ungelesener Beitrag von kibobo »

Keria hat geschrieben: obwohl alles eigentlich immer noch gleich ist, kommt halt immer auf den Blickwinkel draufan...
Keria hat geschrieben:
jaaaa genau!! am anfang ist es eben schon irgendwie ein kulturschock. so offen man auch glaubt dass man ist...
aber jetzt im nachhinein finde ich viele bewertungen übertrieben, und auch sehr egoistisch und überheblich. nur weil es dort anders ist, ist es doch nicht schlechter. es ist eben alles eine frage der prioritätensetzung. jemandem ist das haus wichtiger, dem andern das essen, dem dritten die bildung, dem vierten das auto... ich würde auf jeden fall auch bei essen und bildung anfangen und nicht beim haus oder beim auto.
hingegen wenns um aufgaben des staates geht, dann finde ich die kritik durchaus angebracht und von den bewohnern würde ich mir wünschen nicht nur zu kritisieren, sondern auch gemeinsam dagegen anzugehen.
revolution!!!!!!!
- würden sie sich niiiie zutrauen.

akos
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Re: visite du pays du partenaire

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John Doe
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Re: visite du pays du partenaire

Ungelesener Beitrag von John Doe »

hallo akos,
willkommen im forum!
woher kommt denn dein mann? (du musst die fragen nicht beantworten, vielleicht dient das deiner anonymität besser...)
magst du etwas mehr darüber erzählen, was du in afrika gemacht hast oder wie ihr euch kennengelernt habt?
lg, jd
Schlafen ist eine Strategie gegen Hunger... :(
Enjoy difference - start tolerance!!
"Mit oder ohne Kopftuch bin ich doch dieselbe." - Ni pute, ni soumise.
Ici et ailleurs - c'est la misère qui fait partir les gens.

akos
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Re: visite du pays du partenaire

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kibobo
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Re: visite du pays du partenaire

Ungelesener Beitrag von kibobo »

@Akos: Mmm habe das auch mal gehört. Aber das mit den Lichtpunkten ist mir neu, muss ich mal meiner Schwester erzählen, die malt gerne :-)

Aber zum Glück ist unser Gehirn lernfähig. In der Zwischenzeit habe ich kaum mehr ein Problem damit.

Wo in Afrika warst du denn? Du scheinst ja eine ganze Weile dort gewesen zu sein. Vermute ich richtig mit West-Afrika (wegen dem Französisch)?

Lieber Gruss,
Kibobo

akos
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Re: visite du pays du partenaire

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