Wahl des Wohnortes
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Malaika
Wahl des Wohnortes
Liebe Leute,
ich nehme an, dass die meisten von Euch, die in binationaler Partnerschaft (Ehe und Pacs etc. eingeschlossen) leben, in der Schweiz sind. Wie ist aber bei Euch die Entscheidungsfindung abgelaufen? War es schon immer klar, dass Ihr hier bleiben oder hierherkommen wollt? Gilt dies nur für die nächste Zeit, oder auch für die fernere Zukunft? Was ist nach der Pensionierung? Welche Kriterien bestimmten und bestimmen den Wohnort? Was bedeutet es für Euch bzw. Eure Partnerin/Euren Partner, in einem fremden Land zu leben? Wärt Ihr bereit, dieselben Opfer zu bringen? Wart Ihr auch schon ausgewandert und seit wieder zurückgekommen? Ändert sich das mit dem Alter der Kinder (falls vorhanden)?
Bin gespannt...
ich nehme an, dass die meisten von Euch, die in binationaler Partnerschaft (Ehe und Pacs etc. eingeschlossen) leben, in der Schweiz sind. Wie ist aber bei Euch die Entscheidungsfindung abgelaufen? War es schon immer klar, dass Ihr hier bleiben oder hierherkommen wollt? Gilt dies nur für die nächste Zeit, oder auch für die fernere Zukunft? Was ist nach der Pensionierung? Welche Kriterien bestimmten und bestimmen den Wohnort? Was bedeutet es für Euch bzw. Eure Partnerin/Euren Partner, in einem fremden Land zu leben? Wärt Ihr bereit, dieselben Opfer zu bringen? Wart Ihr auch schon ausgewandert und seit wieder zurückgekommen? Ändert sich das mit dem Alter der Kinder (falls vorhanden)?
Bin gespannt...
Da schreibe ich gerne eine Antwort, denn zu dem Thema hab ich etwas zu sagen. Mein Mann (aus Gambia) und ich (Schweizerin) wohnen zusammen in Australien. Wir haben uns in der Schweiz kennengelernt, in Gambia geheiratet und wohnen nun hier, wo wir studieren/arbeiten/ueberleben/tagtraumen von der Zukunft.
Vielleicht findet ihr das komisch, aber ich bin ueberzeugt davon, dass eine Beziehung viel bessere Chancen hat, wenn das Paar in ein neutrales Land zieht, wo beide neu sind, beide das System erlernen muessen; das bindet nicht nur und macht stark als team, sondern verhindert auch, dass sich der eine Partner staendig fremd und vielleicht etwas 'dumm' vorkomt, weil ihm die Frau/der Mann alles erledigt (Steuern, Kinder in der Schule anmelden, Elektriker bestellen..) und diese auch oft sprachlich im Vorteil liegen. Ganz besonders wenn man einen stolzen Afrikaner zum Mann hat, habe ich selbst schon einige Ehen zerbroeckeln sehen. Wenn sich ein Mensch immer etwas hilflos, angewiesen und nicht ganz hinderprozentig dazugehoerend fuehlt, loest das eine Kettenreaktion von Verhaltensmustern, Andeutungen und zuletzt auch Konflikten aus. Der Partner, welcher dafuer im Mutterland lebt und alles organisiert, ueberall selbst schauen muss, den Partner zu integrieren versucht und dabei enorm viel Energie ausgibt, sei es bei der Jobsuche oder bei Elternabendenin der Schule, fuehlt sich verantwortlich, belastet, vielleicht manchmal fast schuldig, weil er/sie ja im Heimatland ist, waehrend der Partner Heimweh hat...dann hat man of nicht das Geld, dass alle z.b. nach Afrika in die Ferien koennen, und wenn einem dann vom Partner 'verboten' wird, alleine mal ein paar Monate nach Hause zu gehen, ist der Boden fuer eine disfunktionale Ehe schon gesaeht.
Wir haben genug Konfliktmoeglichkeiten, auch ohne den Zusatz eines Landesproblems. Wir haben beide Heimweh, und beide arbeiten und sparen, um nach hause zu gehen. Wenn er Geld und Zeit hat, werde ich ihn sicherlich nicht hindern, zu gehen; ich weiss und bewundere, wie wichtig ihm seine Familie ist. Und wenn ich nach Hause will, haltet er mich auch nicht auf. Und wenn wir sogar noch mehr Geld haben, gehen wir beide in beide Laender. Aber wenn wir hier sind, haben wir einander, unser eigenes Zuhause, in dem beide gleich viel beisteuern, und wo wir nicht jedes Wochenende mit einer Schweizer/Gambiergruppe verbringen und den anderen kaum sehen. Das muss alles nicht so sein in der Schweiz und sicherlich klappt es auch ganz gut in vielen Ehen dort, aber im Grossen und Ganzen ist das mein Eindruck. Das Ungleichgewicht, das entsteht weil einer sich auskennt, der andere nicht, einer dazugehoert, der andere immer ein Fremder bleiben wird...das ist oft (zu) ungesund fuer eine Ehe, in der sonst schon einiges mehr gearbeitet wird als in einer uninationalen Ehe...
Vielleicht findet ihr das komisch, aber ich bin ueberzeugt davon, dass eine Beziehung viel bessere Chancen hat, wenn das Paar in ein neutrales Land zieht, wo beide neu sind, beide das System erlernen muessen; das bindet nicht nur und macht stark als team, sondern verhindert auch, dass sich der eine Partner staendig fremd und vielleicht etwas 'dumm' vorkomt, weil ihm die Frau/der Mann alles erledigt (Steuern, Kinder in der Schule anmelden, Elektriker bestellen..) und diese auch oft sprachlich im Vorteil liegen. Ganz besonders wenn man einen stolzen Afrikaner zum Mann hat, habe ich selbst schon einige Ehen zerbroeckeln sehen. Wenn sich ein Mensch immer etwas hilflos, angewiesen und nicht ganz hinderprozentig dazugehoerend fuehlt, loest das eine Kettenreaktion von Verhaltensmustern, Andeutungen und zuletzt auch Konflikten aus. Der Partner, welcher dafuer im Mutterland lebt und alles organisiert, ueberall selbst schauen muss, den Partner zu integrieren versucht und dabei enorm viel Energie ausgibt, sei es bei der Jobsuche oder bei Elternabendenin der Schule, fuehlt sich verantwortlich, belastet, vielleicht manchmal fast schuldig, weil er/sie ja im Heimatland ist, waehrend der Partner Heimweh hat...dann hat man of nicht das Geld, dass alle z.b. nach Afrika in die Ferien koennen, und wenn einem dann vom Partner 'verboten' wird, alleine mal ein paar Monate nach Hause zu gehen, ist der Boden fuer eine disfunktionale Ehe schon gesaeht.
Wir haben genug Konfliktmoeglichkeiten, auch ohne den Zusatz eines Landesproblems. Wir haben beide Heimweh, und beide arbeiten und sparen, um nach hause zu gehen. Wenn er Geld und Zeit hat, werde ich ihn sicherlich nicht hindern, zu gehen; ich weiss und bewundere, wie wichtig ihm seine Familie ist. Und wenn ich nach Hause will, haltet er mich auch nicht auf. Und wenn wir sogar noch mehr Geld haben, gehen wir beide in beide Laender. Aber wenn wir hier sind, haben wir einander, unser eigenes Zuhause, in dem beide gleich viel beisteuern, und wo wir nicht jedes Wochenende mit einer Schweizer/Gambiergruppe verbringen und den anderen kaum sehen. Das muss alles nicht so sein in der Schweiz und sicherlich klappt es auch ganz gut in vielen Ehen dort, aber im Grossen und Ganzen ist das mein Eindruck. Das Ungleichgewicht, das entsteht weil einer sich auskennt, der andere nicht, einer dazugehoert, der andere immer ein Fremder bleiben wird...das ist oft (zu) ungesund fuer eine Ehe, in der sonst schon einiges mehr gearbeitet wird als in einer uninationalen Ehe...
"There are no short cuts to any place worth going to"
hallo zusammen
ich möchte mich an dieser stelle auch einmal zu wort melden.
mein freund und ich wohnen in der schweiz. er aus dem congo, ich von hier.
unser plan ist es, sobald das möglich ist, und die kinder gross genug, die wintermonate im congo zu verbringen. es kommt ü uns beide aber nicht in frage ganz in den congo zu ziehen. schon gar nicht, während die kinder noch in der ausbildung sind. wir möchten ihnen eine schweizer ausbildung ermöglichen und denken auch an das alter. das gesundheitssystem hier ist halt schon nicht zu vergleichen mit dem congo, und wir möchten beide nur ungern auf den luxus verzichten immer einen arzt und ein spital in der nähe zu haben, wenn wir das brauchen. deshalb werden wir wohl doch eher in der schweiz alt als in afrika. aber wer weiss, was bis dahin noch alles passiert...
liebe ü
sechmet
ich möchte mich an dieser stelle auch einmal zu wort melden.
mein freund und ich wohnen in der schweiz. er aus dem congo, ich von hier.
unser plan ist es, sobald das möglich ist, und die kinder gross genug, die wintermonate im congo zu verbringen. es kommt ü uns beide aber nicht in frage ganz in den congo zu ziehen. schon gar nicht, während die kinder noch in der ausbildung sind. wir möchten ihnen eine schweizer ausbildung ermöglichen und denken auch an das alter. das gesundheitssystem hier ist halt schon nicht zu vergleichen mit dem congo, und wir möchten beide nur ungern auf den luxus verzichten immer einen arzt und ein spital in der nähe zu haben, wenn wir das brauchen. deshalb werden wir wohl doch eher in der schweiz alt als in afrika. aber wer weiss, was bis dahin noch alles passiert...
liebe ü
sechmet
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Malaika
hallo sechmet, mbote na yo!
aus welchem kongo denn? rc forever!!!
wie gedenkt ihr denn, die ausbildung zu organisieren? werdet ihr im kongo homeschooling machen, oder einen korrespondenzkurs, oder eine internationale schule, oder mit der schweizerischen schule abgestimmt, oder gar nicht?
yeye!
aus welchem kongo denn? rc forever!!!
wie gedenkt ihr denn, die ausbildung zu organisieren? werdet ihr im kongo homeschooling machen, oder einen korrespondenzkurs, oder eine internationale schule, oder mit der schweizerischen schule abgestimmt, oder gar nicht?
yeye!
Zuletzt geändert von Malaika am Mo Mär 30, 2009 7:05 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo Sechmet
Schön, dass du dich zu Wort meldest.
Mit Kongo habe ich keine Erfahrung, aber wir leben in Ghana. Ich denke, es ist eine gute Idee, mal ü ein paar Monate dort zu wohnen, und ü die Kinder ist es bestimmt schön.
Wenn ihr mehrmals ü längere Zeit dort seid, wirst du auch merken, ob ihr euch eine definitive Auswanderung vorstellen könnt oder nicht. Warst du selber schon mal dort? Vorallem in den afrikanischen Hauptstädten ist die medizinische Versorgung meist gut. In unserem nahen Umkreis gibts mehrere Privatkliniken und auch viele Spezialisten. Es kommt halt drauf an, wo man wohnt, und wie viel Geld man zur ü hat. Dasselbe gilt auch ü die Schulen. Hier in Ghana gibts eine Schweizer Schule, eine American School und mehrere internationale Schulen, welche qualitativ sicher genau so gut sind, wie die öffentlichen Schweizer Schulen. Dort werden auch international anerkannte ü gemacht, d.h. die Kinder können gegebenenfalls auch in England, der USA oder der Schweiz studieren, ohne eine Ergänzungsmatura oder ähnliches zu machen.
Auf jeden Fall finde ich die Lösung, jedes Jahr ein längeren Aufenthalt dort zu machen, super.
Wäre schön, mehr von dir zu hören,
Keria
Schön, dass du dich zu Wort meldest.
Mit Kongo habe ich keine Erfahrung, aber wir leben in Ghana. Ich denke, es ist eine gute Idee, mal ü ein paar Monate dort zu wohnen, und ü die Kinder ist es bestimmt schön.
Wenn ihr mehrmals ü längere Zeit dort seid, wirst du auch merken, ob ihr euch eine definitive Auswanderung vorstellen könnt oder nicht. Warst du selber schon mal dort? Vorallem in den afrikanischen Hauptstädten ist die medizinische Versorgung meist gut. In unserem nahen Umkreis gibts mehrere Privatkliniken und auch viele Spezialisten. Es kommt halt drauf an, wo man wohnt, und wie viel Geld man zur ü hat. Dasselbe gilt auch ü die Schulen. Hier in Ghana gibts eine Schweizer Schule, eine American School und mehrere internationale Schulen, welche qualitativ sicher genau so gut sind, wie die öffentlichen Schweizer Schulen. Dort werden auch international anerkannte ü gemacht, d.h. die Kinder können gegebenenfalls auch in England, der USA oder der Schweiz studieren, ohne eine Ergänzungsmatura oder ähnliches zu machen.
Auf jeden Fall finde ich die Lösung, jedes Jahr ein längeren Aufenthalt dort zu machen, super.
Wäre schön, mehr von dir zu hören,
Keria
RDC forever! ;-D
Hallo Zusammen
Ja, ich glaube auch, dass die gesundheitliche Versorgung ok sein kann in den Hauptstädten. Jedenfalls hab ich in Kinshasa eine riesige Apotheke gefunden, die auch wirklich alle Medikamente beschaffen konnte. Es war einfach nicht gerade geschenkt.
Wir möchten aber nicht in Kinshasa wohnen, sondern in einem kleinen Dorf. Dort hab ich mich auch viel wohler ü als in Kin. Und ausserdem hab ich da nicht so viele eingebildetet, postkoloniale, weisse Businessmen gesehn, die sich ü haben als wäre die Sklaverei nie abgeschafft worden und der weisse Mann der Herrscher der Welt. Hab mich teilweise sehr geschämt ü meine Haut.
Ging das euch auch schon so?
Ja, ich glaube auch, dass die gesundheitliche Versorgung ok sein kann in den Hauptstädten. Jedenfalls hab ich in Kinshasa eine riesige Apotheke gefunden, die auch wirklich alle Medikamente beschaffen konnte. Es war einfach nicht gerade geschenkt.
Wir möchten aber nicht in Kinshasa wohnen, sondern in einem kleinen Dorf. Dort hab ich mich auch viel wohler ü als in Kin. Und ausserdem hab ich da nicht so viele eingebildetet, postkoloniale, weisse Businessmen gesehn, die sich ü haben als wäre die Sklaverei nie abgeschafft worden und der weisse Mann der Herrscher der Welt. Hab mich teilweise sehr geschämt ü meine Haut.
Ging das euch auch schon so?
Re: Wahl des Wohnortes
bei uns war die entscheidung einfach. mein mann hat zwar uganda als herz-heimat, aber er ist kaum dort aufgewachsen, sondern wurde mit 6jährig nach australien geschickt und hat später in england studiert. Einige male war er einige wochen zurück in uganda in den ferien.
er ist seinem land auf eine art sehr verbunden, und hat auch familie und freunde dort. andererseits ist er doch irgendwie anders und muss immer wieder lernen, wie die gesellschaft dort funktioniert. hier hingegen ist vieles ähnlich wie in england und auch hier hat er (eigene) familie und freunde. wir wollten hier bleiben.
als ich ihm dann nach uganda folgte hatten wir riesigen bammel vor der bürokratie die auf uns zukam mit heiratslegalisierung und immigrationsantrag. ich habe also von anfang an den aufenthalt unter dem aspekt angesehen, wie wir in uganda leben könnten falls es mit der bürokratie nicht klappen sollte. so habe ich mich umgeschaut, wie andere so leben, wie wir uns finanzieren könnten etc. das meiste blieb allerdings grosses fragezeichen. einmal waren wir deswegen extra im besseren quartier unterwegs um andere weisse kennenzulernen. so hatte ich von einem wöchentlichen treffen bei einer libanesischen familie zuhause erfahren. ich ging dort einmal hin, und habe dann festgestellt, dass die anderen alle amerikaner waren die entweder für ein spital oder für eine kirche dort waren. der nachmittag war eigentlich ganz schön mit spiel und sport im grossen garten der familie. es hatte mich aber trotzdem nicht dorthin zurück gezogen.
... ja also erste abtastungen waren gemacht, wahnsinnig glücklich über die ergebnisse war ich nicht, aber ich bin sicher irgendeinen weg hätten wir gefunden in uganda zu bleiben, wenn es denn hätte sein müssen.
mitlerweilen vermisse ich es doch auch immer wieder. aber ich hoffe doch dass wir vor allem für ferien hingehen dürfen. meine heimat ist mir sehr viel wert und sehr mit meiner familie verbunden, um mich wirklich wohl zu fühlen. das merke ich schon jetzt wo ich nur knapp 3 stunden von zuhause entfernt bin. bern ist eben doch (noch) nicht mein zuhause. irgendwie sogar fast weniger als in uganda wo wenigstens "meine" familie auch da war. da hatte ich mich meistens gar nicht als touristin gefühlt, sondern diese stadt war schon auch mein zuhause. für ein halbes jahr oder vielleicht für viel länger. das wusste ich ja dann noch nicht.
wie es für meinen mann ist versuche ich immer wieder herauszufinden. ich glaube für ihn ist es noch sehr viel schwieriger, er ist ja noch sehr viel mehr herumgekommen und er hat überall an diesen orten familie oder freunde. sein herz ist ugandisch, aber wie ist sein leben?
er ist seinem land auf eine art sehr verbunden, und hat auch familie und freunde dort. andererseits ist er doch irgendwie anders und muss immer wieder lernen, wie die gesellschaft dort funktioniert. hier hingegen ist vieles ähnlich wie in england und auch hier hat er (eigene) familie und freunde. wir wollten hier bleiben.
als ich ihm dann nach uganda folgte hatten wir riesigen bammel vor der bürokratie die auf uns zukam mit heiratslegalisierung und immigrationsantrag. ich habe also von anfang an den aufenthalt unter dem aspekt angesehen, wie wir in uganda leben könnten falls es mit der bürokratie nicht klappen sollte. so habe ich mich umgeschaut, wie andere so leben, wie wir uns finanzieren könnten etc. das meiste blieb allerdings grosses fragezeichen. einmal waren wir deswegen extra im besseren quartier unterwegs um andere weisse kennenzulernen. so hatte ich von einem wöchentlichen treffen bei einer libanesischen familie zuhause erfahren. ich ging dort einmal hin, und habe dann festgestellt, dass die anderen alle amerikaner waren die entweder für ein spital oder für eine kirche dort waren. der nachmittag war eigentlich ganz schön mit spiel und sport im grossen garten der familie. es hatte mich aber trotzdem nicht dorthin zurück gezogen.
... ja also erste abtastungen waren gemacht, wahnsinnig glücklich über die ergebnisse war ich nicht, aber ich bin sicher irgendeinen weg hätten wir gefunden in uganda zu bleiben, wenn es denn hätte sein müssen.
mitlerweilen vermisse ich es doch auch immer wieder. aber ich hoffe doch dass wir vor allem für ferien hingehen dürfen. meine heimat ist mir sehr viel wert und sehr mit meiner familie verbunden, um mich wirklich wohl zu fühlen. das merke ich schon jetzt wo ich nur knapp 3 stunden von zuhause entfernt bin. bern ist eben doch (noch) nicht mein zuhause. irgendwie sogar fast weniger als in uganda wo wenigstens "meine" familie auch da war. da hatte ich mich meistens gar nicht als touristin gefühlt, sondern diese stadt war schon auch mein zuhause. für ein halbes jahr oder vielleicht für viel länger. das wusste ich ja dann noch nicht.
wie es für meinen mann ist versuche ich immer wieder herauszufinden. ich glaube für ihn ist es noch sehr viel schwieriger, er ist ja noch sehr viel mehr herumgekommen und er hat überall an diesen orten familie oder freunde. sein herz ist ugandisch, aber wie ist sein leben?
Re: Wahl des Wohnortes
was mir jetzt gerade einfiel:
auf meinem flug nach uganda habe ich eine binationale familie kennengelernt. die mutter hatte mir erzählt, dass dies ihr "auswanderungsflug" sei. sie hätten in uganda ein haus gebaut und werden nun dort leben.
ich würde sehr gerne wissen wie es ihnen geht, ob sie sich gut eingelebt haben. sowenig ich auch von ihnen weiss, ich fand es so schön sie im flugzeug kennenzulernen und zu sehen wie schön es werden kann. ich war so nervös meinen mann wiederzusehen, das erste mal nach afrika zu kommen, die ganze zukunft so offen und ungewiss... diese familie war für mich wie eine sonnige hoffnungsvolle antwort.
auf meinem flug nach uganda habe ich eine binationale familie kennengelernt. die mutter hatte mir erzählt, dass dies ihr "auswanderungsflug" sei. sie hätten in uganda ein haus gebaut und werden nun dort leben.
ich würde sehr gerne wissen wie es ihnen geht, ob sie sich gut eingelebt haben. sowenig ich auch von ihnen weiss, ich fand es so schön sie im flugzeug kennenzulernen und zu sehen wie schön es werden kann. ich war so nervös meinen mann wiederzusehen, das erste mal nach afrika zu kommen, die ganze zukunft so offen und ungewiss... diese familie war für mich wie eine sonnige hoffnungsvolle antwort.
Re: Wahl des Wohnortes
Ich bin ja zuerst ausgewandert und habe meinen Mann erst dann hier kennengelernt. Von daher war es für mich nie ein Thema, wo wohnen. Er hat mich hier kennengelernt und hier will ich auch bleiben. Er würde zwar schon ganz gerne für ein paar Jahre in der Schweiz wohnen, aber dies eigentlich nur, um genügend Geld zu verdienen, dieses in der Dom Rep zu investieren, um dann entsprechend im Alter vorgesorgt zu haben. Dies ist ja schön und gut, leider unterschätzt er, dass die Schweiz nicht auf ihn wartet, er sowieso kein Deutsch kann und obwohl er ein fleissiger Arbeiter ist, die Arbeitsqualität ganz massive Unterschiede aufweist. Die momentane Weltkrise macht es auch nicht einfacher. Auch wenn ich einen tollen Job bekäme, so viel Geld wie er sich vorstellt, könnten wie nie und nimmer auf die Seite bringen. Und wenn meine Tochter erst mal in der Schweiz in die Schule gehen würde, käme für mich eine "Rückwanderung" nicht mehr in Frage. Mein Mann war noch nicht in der Schweiz, ich möchte ihm mein Heimatland aber sehr gerne mal zeigen. Er soll ja auch sehen, von wo ich komme. Aber nur für Ferien.
Macht jemand ähnliche Erfahrungen wie ich?
Macht jemand ähnliche Erfahrungen wie ich?
Re: Wahl des Wohnortes
hey karibik, wenigstens machen wir uns ähnliche gedanken, obs dann ähnliche erfahrungen sind weiss ich auch nicht..aber.. grad weil ich immer mal wieder heimweh habe (was wohl auch ganz normal ist, auch wenn ich mich fürs hinsein entschieden habe) macht sich mein freund schon auch gedanken und hat mir schon mehrmals gesagt, dass ich sofort in die schweiz gehen solle, wenn ich will und dass er dann irgendwie auch herkommen würde (was sehr unrealistisch ist, wenn ichs nicht zahle). allerdings hat er nicht die illusion in der schweiz reich zu werden, ihm macht es eher angst, weil er versteht, dass dies ohne diplome oder bessere deutschkenntnisse etc schwierig sein wird.. und ja.. die schweiz (oder sonst irgend ein ausland) kennt er bisher noch gar nicht, bin aber auch bisschen skeptisch, was das mit so 2 wochen ferien bringt.. klar, es wäre schön, dass er meine familie kennenlernen könnte und umgekehrt natürlich.. aber ich denke viele eindrücke wirklich verstehen kann man wohl erst bei nem längeren aufenthalt...
Re: Wahl des Wohnortes
Ich war ja so oft in der Dom Rep in den Ferien.... es war aber doch anders, als ich wirklich ausgewandert bin!! Obwohl vieles zur (schweizerischen) Perfektion fehlt (z.B. nie Stromausfälle!!), kann ich es mir im Moment nicht vorstellen, wieder in die Schweiz "rückzuwandern". Zur Zeit stimmt es für mich, obwohl ich jetzt noch relativ jung bin, mir aber auch Gedanken mache, was mal im Alter sein wird....
Hast du schon die Aufenthaltsbewilligung für Mexiko? Baldige Hochzeit geplant? Kinder?
Falls du nicht öffentlich im Forum schreiben willst, bitte PM.
Hast du schon die Aufenthaltsbewilligung für Mexiko? Baldige Hochzeit geplant? Kinder?
Falls du nicht öffentlich im Forum schreiben willst, bitte PM.
Re: Wahl des Wohnortes
Zur Rückwanderung kenne ich folgende Links:
http://www.swissemigration.ch/themen/ru ... ml?lang=de
www.aso.ch/de/beratung/rueckwanderung-in-die-schweiz
http://www.swissemigration.ch/themen/ru ... ml?lang=de
www.aso.ch/de/beratung/rueckwanderung-in-die-schweiz
Re: Wahl des Wohnortes
Es war klar, dass einer von beiden vom andern abhängig sein würde nach der heirat, egal wo wir hinziehen.
Da ich aber hier gut ausgebildet bin (hochschulstudium) und mehr möglichkeiten habe, ihn zu unterstützen als er dort umgekehrt, haben wir uns für die Schweiz entschieden.
Entscheidend war dabei, dass er die Sprache schon kannte (Französisch) und so einen, wenn auch kleinen, Vorteil auf dem Arbeitsmarkt hatte.
Ausserdem war ich schon mehrmals nach Afrika gereist und konnte mir einen längeren Aufenthalt, aber nicht das Leben dort vorstellen (es ist einfach was anderes, wenn man wieder "nach Hause" zurück kann, als wenn man mit der Situation so zurecht kommen muss). Obwohl ich mich in Afrika meist sehr wohl fühle. Ich habe auch immer offen gelassen, wenn es ihm nicht gefällt wo anders oder eben nach Afrika auszuwandern.
Am Ende ist doch alles anders gekommen. heute wäre ich bereit, mit meinem Mann und unserem Kind nach Afrika auszureisen. Doch wir haben auf der persönlichen Ebene Probleme, so dass ich nicht bereit bin "für ihn" auszureisen. Zumal ich auch die Sicherheit möchte, die sich eine Mutter eben für ihr Kind wünscht. Das könnte er uns dort im Moment nicht garantieren.
Da ich aber hier gut ausgebildet bin (hochschulstudium) und mehr möglichkeiten habe, ihn zu unterstützen als er dort umgekehrt, haben wir uns für die Schweiz entschieden.
Entscheidend war dabei, dass er die Sprache schon kannte (Französisch) und so einen, wenn auch kleinen, Vorteil auf dem Arbeitsmarkt hatte.
Ausserdem war ich schon mehrmals nach Afrika gereist und konnte mir einen längeren Aufenthalt, aber nicht das Leben dort vorstellen (es ist einfach was anderes, wenn man wieder "nach Hause" zurück kann, als wenn man mit der Situation so zurecht kommen muss). Obwohl ich mich in Afrika meist sehr wohl fühle. Ich habe auch immer offen gelassen, wenn es ihm nicht gefällt wo anders oder eben nach Afrika auszuwandern.
Am Ende ist doch alles anders gekommen. heute wäre ich bereit, mit meinem Mann und unserem Kind nach Afrika auszureisen. Doch wir haben auf der persönlichen Ebene Probleme, so dass ich nicht bereit bin "für ihn" auszureisen. Zumal ich auch die Sicherheit möchte, die sich eine Mutter eben für ihr Kind wünscht. Das könnte er uns dort im Moment nicht garantieren.
Re: Wahl des Wohnortes
Bei uns war der führende Grund für ein Leben in der Schweiz die zeitnahe Zukunftsperspektive, welche hier in der Schweiz für beide sinnvoller war. Zwar hat das für meinen Mann eine Zeitverzögerung von zwei Jahren bedeutet, doch hat es sich insofern gelohnt, dass er nun meine Sprache (oder zumindest die Schriftsprache) versteht und auch immer besser spricht und die für unseren Beruf benötigte mehrjährige Weiterbildung in der Schweiz klar geregelt ist und man keine Angst haben muss, dass sich das Weiterbildungssystem gleich wieder ändert. Zudem ist es für uns beide möglich, in Zukunft mit unserem Abschluss hier und in Ghana zu arbeiten. Andersrum hätten wir Probleme mit der Anerkennung. Und die Zeit hat mein Mann nebst der Sprache genutzt, um einen Master zu machen, welcher ihm ebenso hier wie auch in Ghana weitere Perspektiven eröffnet. Wo wir in ein paar Jahren leben, ist bei uns noch offen. Aktuell ist alles möglich und ich freue mich auf die Jahre, die kommen. Das Leben in der Schweiz war für meinen Mann bis anhin sicher nicht immer einfach, doch ist sein Kommentar diesbezüglich, dass das Leben überall Probleme und Hürden mit sich bringt, egal ob hier oder woanders.
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Schmetterling
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- Registriert: Do Jun 23, 2011 2:27 pm
Re: Wahl des Wohnortes
hm, wir haben uns nach mehrmaligen hin und her für die Schweiz entschieden. das auch, weil er noch nie hier war (hätte er die schweiz besser gekannt er hätte sich dagegen entschieden). wir denken beide darüber nach, nach afrika zu gehen. da ich schon mehrere Aufenthalte dort hatte, kann ich mir das vorstellen. voraussetzung wäre schon die Ausbildungssituation von Kindern zu regeln. und natürlich jobs, die langfristig das familieneinkommen sichern. ich möchte auf jeden Fall auch arbeiten.
er selbst möchte lieber, dass unser Kind hier zur Schule geht, ich denke, auch dort ist sie gut aufgehoben (zumindest für die grundschule).
über das Alter machen wir uns noch nicht so gedanken, weil wir in der Gegenwart noch zuviele Baustellen haben und keine Kapazität uns mit der Zukunft zu befassen.
Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass wir dort genauso gut, und v.a. freier leben können als hier. Z.Z. macht er aber noch eine Ausbildung, und mit etwas Arbeitserfahrung hat er dann dadurch auch dort sehr gute Möglichkeiten. Einer Auswanderung steht also eigentlich nichts im Wege, aber nicht gerade sofort.
Der Entscheid damals hier her zu kommen war nicht einfach, weil er eigentlich gern in Afrika geblieben wäre. Aber ich hätte es dort ohne Arbeitserfahrung recht schwer gehabt, wäre in einem Praktikum oder so von ihm abhängig gewesen und er hatte auch nicht gerade einen guten Job damals. Und wir versprachen uns beide von der Schweiz bessere berufliche Möglichkeiten, auch wenn es für ihn hier extrem schwierig war bis jetzt. Nach der Ausbildung wird das aber sicher besser.
er selbst möchte lieber, dass unser Kind hier zur Schule geht, ich denke, auch dort ist sie gut aufgehoben (zumindest für die grundschule).
über das Alter machen wir uns noch nicht so gedanken, weil wir in der Gegenwart noch zuviele Baustellen haben und keine Kapazität uns mit der Zukunft zu befassen.
Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass wir dort genauso gut, und v.a. freier leben können als hier. Z.Z. macht er aber noch eine Ausbildung, und mit etwas Arbeitserfahrung hat er dann dadurch auch dort sehr gute Möglichkeiten. Einer Auswanderung steht also eigentlich nichts im Wege, aber nicht gerade sofort.
Der Entscheid damals hier her zu kommen war nicht einfach, weil er eigentlich gern in Afrika geblieben wäre. Aber ich hätte es dort ohne Arbeitserfahrung recht schwer gehabt, wäre in einem Praktikum oder so von ihm abhängig gewesen und er hatte auch nicht gerade einen guten Job damals. Und wir versprachen uns beide von der Schweiz bessere berufliche Möglichkeiten, auch wenn es für ihn hier extrem schwierig war bis jetzt. Nach der Ausbildung wird das aber sicher besser.