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Heimliche Hochzeit mit einer Ausländerin - Viele Fragen
Verfasst: Fr Feb 04, 2011 11:19 am
von turpin
Hallo zusammen,
Einige kennen meine Situation ja bereits durch die anderen Threads - Entschuldigt bitte die vielen Threads und Fragen.
Nochmals zur Vorgeschichte: Ich und meine Ukrainische Freundin möchten in diesem Jahr endlich zusammenziehen, damit wir uns nicht mit den paar Tagen die wir uns alle paar Monate sehen können abfinden müssen.
Die erste Möglichkeit wäre gewesen, dass sie ein Studium in Bern weiterführt. Dies ist jedoch mit vielen Mühen verbunden, wie dem C1 Deutschtest, Vorkursen, Finanziellen Hürden usw.
Ausserdem ist sie sich nicht sicher, ob sie überhaupt studieren möchte. Eine Lehre oder einen Job würde sie dem Master vorziehen.
Daher gibt es nur einen Weg und zwar die Eheschliessung. Jedoch habe ich ein Problem. Durch das Studium usw. bin ich relativ lange bei meinen Eltern geblieben, ich ziehe erst im Juni in meine eigene Wohnung.
Ich habe ein etwas......nunja sagen wir mal kompliziertes Verhältnis zu meinen Eltern, besonders dem Vater, welcher durch die Scheidung und den nachehelichen Unterhalt stark gelitten und mir immer von einer Hochzeit abriet und Ausländern leider nicht sooooo positiv gegenüber steht.
Daher ist für mich klar: Ich werde heimlich heiraten, damit es nicht nach einer Ehe des Papieres wegen ausschaut und nach einigen Monaten es dann bekannt geben und ggf. eine Feier nachholen (also nicht dass wir vor...6 Monaten geheiratet haben, sondern dass wir jetzt heiraten). Ich weiss die Idee ist nicht sonderlich toll, aber meine Gedankengänge hier zu erklären würde zu weit führen. ;)
Meine Fragen:
-Ich möchte heiraten, ohne dass jemand etwas davon erfährt. Ist dies überhaupt möglich? Muss ich irgendwo, z.B. bei der AHV, Krankenkasse etc. angeben, dass ich verheiratet bin? Mir ist es nur bei den Steuern aufgefallen, die gilt jedoch niemanden ausser mir etwas an und wird keiner zu Gesicht bekommen.
-Zur Beantragung des Visums zur Eheschliessung, muss sie eine Reihe von Dokumenten übersetzen und mit einer Apostille versehen lassen. Die selben Dokumente werden auch bei dem Antrag zur Vorbereitung der Eheschliessung gefordert. Können wir die Dokumente einmal übersetzen und mit einer Apostille versehen lassen und dann kopieren? Muss die Kopie dann wieder beglaubigt werden?
-Wir möchten im Juli heiraten, da sie dann ihr Master abschliesst und ich bis dahin wohl in der neuen Wohnung bin. Wie können wir die Hochzeit vorbereiten? Wenn sie jetzt ein Visum beanträgt....kann sie den Aufenthalt für die Trauung auf Juli datieren? Für wieviele Tage wird sie ein Visum erhalten?
-Nach der Ehe: Was kann bei einer Familienzusammenführung schief gehen? Werden die Beamten meine Finanzen prüfen, da ich ja vorerst für Ihren Lebensunterhalt aufkommen muss? Wenn ja: Mit was für Lebenskosten rechnen die?
Entschuldigt bitte die vielen Fragen, die vermutlich nur sehr allgemein beantwortet werden können.
Für jeden Hinweis, Tipp und Erfahrungswert bin ich und meine Verlobte Euch sehr dankbar. ;)
Re: Heimliche Hochzeit mit einer Ausländering - Viele Fragen
Verfasst: Fr Feb 04, 2011 12:52 pm
von akos
lieber turpin
ich hab es so ähnlich gemacht wie du: ich hab im Ausland geheiratet, ausser meiner Eltern war hier niemand informiert.
Ich kann dir eigentlich nur davon abraten aus verschiedenen Gründen: a) auch wenn deine Eltern oder wer auch immer dagegen ist, wenn du volljährig bist darfst du heiraten wen du willst. b) meine Schwestern waren extrem verletzt, dass ich ihnen diese wichtige Entscheidung und Veränderung in meinem Leben erst im Nachhinein bekannt gab. c) es gibt meist eine kurze Zeit wo die Leute vielleicht schockiert sind, aber dass sich die Eltern/Familie wirklich abwendet z.b. den Kontakt abbricht ist glaub eher selten.
Prinzipiell: wenn du niemanden informieren willst kannst du das schon so machen. Du musst es nirgends angeben, die von den Steuern wissen es automatisch vom Standesamt. Aber du machst dich strafbar, wenn du z.b. in Verträgen etc. falsche Angaben machst. Einzig: ihr braucht Trauzeugen und die müssen natürlich informiert sein.
Und oftmals, auch wenn dein Vater jetzt z.b. dagegen ist, denkst du nicht er wäre doch gerne bei eurer Hochzeit dabei? Ich hab einfach die Erfahrung gemacht, dass sich die Leute durch solche Heimlichtuerei hintergangen fühlen.
Zu den andern Punkten schreib ich dir ein andermal.
Re: Heimliche Hochzeit mit einer Ausländering - Viele Fragen
Verfasst: Fr Feb 04, 2011 1:26 pm
von turpin
Hallo Akos,
Danke für deinen Ratschlag. Du hast schon Recht, ich habe mir das auch schon so gedacht, jedoch möchte ich es vorerst wirklich nicht bekannt geben.
Wir werden auch im Nachhinein keinem sagen, dass wir im Juli 2011 geheiratet haben, sondern wir sagen z.B. nach einem halben Jahr, dass wir nächste Woche heiraten werden. Wir würden ohnehin ohne grosse Feier heiraten, da wir das beide nicht wirklich mögen.
Re: Heimliche Hochzeit mit einer Ausländering - Viele Fragen
Verfasst: Fr Feb 04, 2011 3:07 pm
von milu
hallo turpin
wie weit seit ihr denn schon mit der vorbereitung? habt ihr die dokumente schon übersetzt? ich kann nicht einschätzen ob die zeit bis juli realistisch ist. wenn du alle dokumente beim standesamt eingereicht hast dauert es mindestens 6 wochen bis ihr heiraten könnt. die kantonale prüfstelle kann jedoch auch die dokumente noch weiter überprüfen, auch im ausland und es kann sich dadurch sehr in die länge ziehen. ein bekannter von mir musste den hochzeitstermin zwei mal verschieben, bis er das ok. bekam.
beim visa weiss ich nicht wie lange es dauert. aber am besten geht sie einmal auf die schweizer botschaft nachfragen.
ich glaube die benötigten dokumente für das visum für vorbereitung zur ehe und familiennachzug sind die gleichen(ausser eheschein). wird das visum erlaubt, sollte somit die aufenthaltsbewilligung kei problem mehr sein.
glaubst du nicht dass sich die leute in deinem umfeld wundern weshalb sie jetzt plötzlich in der schweiz sein kann? ich denke die lüge würde früher oder später auffliegen und die meisten personen reagieren sehr verletzt wenn sie angelogen werden... ausserdem finde ich, dass du zu deiner beziehung stehen kannst, sonst macht das alles wenig sinn.
grüessli
Re: Heimliche Hochzeit mit einer Ausländering - Viele Fragen
Verfasst: Fr Feb 04, 2011 3:50 pm
von turpin
Hallo Milu
Danke für die Tipps. Hmm hätte nicht gedacht, dass sich das so in die Länge ziehen kann. Wir haben bisher noch nichts gemacht, wir haben erst letzte Woche, als sie in der Schweiz war, entschieden dass wir heiraten ;)
glaubst du nicht dass sich die leute in deinem umfeld wundern weshalb sie jetzt plötzlich in der schweiz sein kann? ich denke die lüge würde früher oder später auffliegen und die meisten personen reagieren sehr verletzt wenn sie angelogen werden... ausserdem finde ich, dass du zu deiner beziehung stehen kannst, sonst macht das alles wenig sinn.
Ich denke nicht dass sie sich wundern, wir werden einfach ihre Studiums-Absichten erwähnen..in meinem Umfeld wird wohl keiner gross Erfahrungen mit Visa haben. Und wenns doch irgendwann auffliegt, bin ich selber Schuld. Hingegen müsste ich mir zu 100% dumme Sprüche anhören, wenn ich das von Anfang an zugeben werden.
Re: Heimliche Hochzeit mit einer Ausländering - Viele Fragen
Verfasst: Fr Feb 04, 2011 8:32 pm
von akos
turpin hat geschrieben: Hingegen müsste ich mir zu 100% dumme Sprüche anhören, wenn ich das von Anfang an zugeben werden.
Du musst "zugeben" dass du heiratest?
Naja, eins ist sicher, ihr könnt nicht von heute auf morgen schnell heiraten. Es ist bestimmt einfacher, von Anfang an reinen Wein einzuschenken. Denn ich hab im Ausland geheiratet und trotz Eheschein hat es 8 Monate gedauert, bis mein Mann in die Schweiz kommen durfte. Du musst dir einfach überlegen, dass du während dieser ganzen Zeit dein gesamtes Umfeld belügen musst. Die meisten Leute sind nicht dumm und man wird sicher Fragen stellen zu ihrem Aufenthaltsstatus. Und da finde ich es nicht sinnvoll, Halbwahrheiten in die Welt zu setzen.
Lügen sind jedenfalls sehr viel anstrengender als 1000 mal dieselbe Wahrheit zu erklären.
Wollt ihr denn auch kirchlich heiraten? Da sähe ich z.b. eine Möglichkeit, "heimlich" zivil zu heiraten und dann später noch kirchlich. Aber ich würde jetzt nicht aktiv die Leute belügen. Vielleicht einfach es nicht an die grosse Glocke hängen, bis die Leute sie kennengelernt haben etc.
Ich würde mir überlegen, wieso kommt sie in die Schweiz? Wegen dir? Würdest du auch zu ihr ziehen um mit ihr zusammen zu leben? Interessiert sie das Leben oder die Ausbildung hier?
Wenn es einfach nur darum geht, dass ihr beide zusammen leben wollt, dann heiratet bitte und steht dazu. Wenn man den Leuten sagt, dass man sich einfach ein gemeinsames Leben wünscht wie jeder andere auch, dann verstummen meist die kritischen Stimmen (mit einigen Ausnahmen

). Ganz sicher kommen die kritischsten Stimmen dann aus deinem engsten Umfeld (deine Familie), einfach auch, weil sie sich vermutlich am meisten Sorgen um dich machen. Dafür solltest du Verständnis haben. Nicht jedeR kann sich eine Beziehung mit eineM Ausländer vorstellen.
Mit den Dokumenten versteh ich grad deine Frage nicht. Machst du nicht 1 Antrag, entweder Visum zur Eheschliessung und dann könnt ihr mit dem Eheschein von hier ihre B-Bewilligung kriegen oder ihr Beantragt Familiennachzug, wenn ihr im Ausland heiratet. Ich würde ganz genau nachfragen, welche Dokumente du einreichen musst und was wann in die Wege leiten. Z.b. ob du zuerst das Visum beantragen und erhalten musst und dann hier den Termin machen oder ob du den Termin vom Standesamt schon brauchst ehe du das Visum kriegst etc. Welche Dokumente zu welcher Stelle gehen. Notier dir das genau und frag überall nach (dann siehst du sofort ungereimtheiten) und verfolge dann deine Dokumente auch!
Meines Wissens könnt ihr direkt mit dem Eheschein den Ausweis B beantragen. Wie lange es danach geht bis sie ihn kriegt ist unterschiedlich. Ich habe auch schon von Fällen gehört, wo der Partner nocheinmal ins Ausland musste und erneut einreisen (macht keinen Sinn, aber bürokratie halt). Ich denke, du kannst dann sicher auch eine Verlängerung des Visums beantragen, sollte es ein Problem geben.
Re: Heimliche Hochzeit mit einer Ausländering - Viele Fragen
Verfasst: Fr Feb 04, 2011 9:15 pm
von turpin
Hallo Akos
Besten Dank für deine Antwort. Ich weiss dass du Recht hast und es besser wäre, von Beginn an ehrlich zu sein. Wie immer im Leben. Aber nunja, im Moment kann ich es nicht. Aber wer weiss, vielleicht wird es noch. :)
Zu den Dokumenten. Ich habe auf der Seite der Schweizer Botschaft in der Ukraine zwei Dokumente gefunden: Einerseits wie man vorgehen muss um ein Visa zur Eheschliessung zu erhalten, andererseits ein Formular "Antrag zur Vorbereitung der Eheschliessung".
Wir wissen nicht, was wir zuerst machen müssen: Ein Visum beantragen, damit sie mit mir zusammen diese.....Vorbereitung machen kann? Wir müssen da ja gemeinsam hin.
Re: Heimliche Hochzeit mit einer Ausländering - Viele Fragen
Verfasst: Fr Feb 04, 2011 11:38 pm
von safe
Lieber Turpin
Erst einmal herzlichen Glückwunsch zur Verlobung!
So wie ich dich verstanden habe, wollt ihr in der Schweiz heiraten. Ist das richtig? Falls ja, kann ich dir kurz meine Erfahrungen schreiben (weiss allerdings nicht, wie sehr das Vorgehen kantonal variiert).
Als erstes solltet ihr (oder du alleine) zum Standesamt gehen und nachfragen, welche Unerlagen deine Freundin und du für die Heirat benötigen. Parallel dazu kann deine Verlobte auf der Schweizer Botschaft einen Antrag auf Ehevorbereitung/Eheschliessung (je nach Kanton verschieden) beantragen. Speziell an diesem Visum ist, dass zum einen das Visum bearbeitet wird und parallel die ganzen Dokumente, welche für die Heirat benötigt werden von der Botschaft gesammelt und geprüft werden. Ist alles geprüft, schickt die Botschaft (so war es jedenfalls bei uns) die Unterlagen direkt an das von euch angegebene Standesamt. Parallel dazu wird der Visumsantrag ans Migrationsamt in deinem Heimatkanton geschickt. Falls die das Ok geben und auch mit den Unterlagen für die Heirat alles in Ordnung ist, bekommt deine Freundin das Visum. Hier könnt ihr dann gemeinsam auf dem Standesamt die Ehevorbereitung einleiten. Das geht normalerweise nicht sehr lange und der Termin für die Hochzeit kann dann nach wenigen Wochen festgemacht werden. Nach der Hochzeit bekommt der ausländische Partner dann innert ca. 2-3 Wochen die B-Bewilligung.
Liebe Grüsse
Re: Heimliche Hochzeit mit einer Ausländering - Viele Fragen
Verfasst: So Feb 06, 2011 8:09 pm
von Shannon
Hallo Turpin
Cool! Gratuliere!
Okay, es geht mich wirklich nichts an, du wirst deine Gründe haben für deinen 'Wunsch', dass du niemanden sagen möchtest, das du verheiratet bist. Dein Vater scheint da ein Problem zu sein, wenn ich dich richtig verstanden habe. Ich kenne weder dich, noch deinen Vater, aber ich denke immer positiv. :) Wenn dein Vater sieht, dass dich diese Frau glücklich macht, wird er sie dann nicht auch willkommen heissen? Vielleicht bin ich hier etwas naiv, denn meine Eltern, die ganze Familie haben meinen Partner sofort in die Familie aufgenommen, für mich würde es nicht in Frage kommen einfach zu heiraten ohne es jemanden zu sagen.
Aber wie gesagt, es geht mich wirklich nicht an und ich will dir keine Vorschriften machen, bitte verstehe dies nicht falsch. :)
Also
Natürlich wird es jemand erfahren. Wenn ihr verheiratet seit, bekommt die Einwohnerkontrolle eine Meldung und deine Frau und du bekommt dann einen neuen Schriftenempfangsschein (das weisse Papier). Dann bekommt deine Frau ganz sicher eine AHV Nummer, die ist ja obligatorisch. Wo wohnt ihr? Du musst deine Frau anmelden auf der Gemeinde, der Einwohnerkontrolle. Sie braucht auch eine Krankenkasse. 'Merken' das du verheiratet wirst, wird es also ganz sicher die Geimeinde, resp. die Einwohnerkontrolle.
Visum: Ihr könnt das beide machen, dieses Visum beantragen. Hat mir das Migrationsamt so bestätigt. Und wenn sie ihr Visum hat und in der Schweiz ist, könnt ihr euch beim Migrationsamt melden und die würden dies dann auch verlängern, weil es zur Vorbereitung der Ehe ist.
Dokumente: Die braucht es in der Landessprache deiner Frau. Die musst du hier in der Schweiz übersetzen lassen und das von jemanden (Übersetzungsbüro) das ein gerichtlicher anerkannter Übersetzer ist. Weil die Übersetzung muss notariell beglaubigt werden. Wichtig: Macht immer Kopien!!!! IMMER!!! Die Dokumente gebt ihr dann beim Standesamt ab. Diese schicken die Papiere an die Schweizer Botschaft, das für das Land deiner Frau zuständig ist. Informiere dich da unbedingt wohin es muss. Mein Partner kommt aus Angola und da ist Pretoria zuständig. *kopfschüttel*
Tipp: Versuche Kontakt zu der zuständigen Schweizer Botschaft aufzunehmen, die sind meistens sehr sehr nett. Wenn du einen Kontakt hast, frage ganz nett ob du die Übersetzungen scannen darfst und mailen. Dann kann die Botschaft per Fax an das Standesamt schon mal bestätigen, dass alles okay ist und sie nur noch auf die Originale warten. Spart sehr viel Zeit! Klar, deine gescannten Dokumente dürfen sie nicht akzeptieren, aber das Standesamt sieht so, dass die Unterschriften in Ordnung sind.
Nach der Hochzeit weiss ich leider nicht, weil ich das noch nicht geschafft habe. ;) So wie unser Anwalt uns beraten hat, sollte es bei einer Heirat in der Schweiz keine Probleme geben. Es geht den Behörden darum, dass keine Scheinehen geschlossen werden und wenn ihr aus Liebe heiratet, braucht ihr auch nichts zu befürchten. Das Migrationsamt oder das BFF muss euch aber nachweisen, das es eine Scheinehe ist und nicht umgekehrt. Sie wird ihre Bewilligung bekommen, seit nicht schockiert wenn dort steht: Verbleib beim Schweizer Ehemann. Die ersten Jahre (ich glaube es sind inzwischen drei) wird ihre Bewilligung nur verlängert, wenn ihr noch verheiratet seit, weil dies der Bewilligungsgrund ist. (schlimm diese gesetze gäll) Wenn ihr aber im Ausland heiratet, kann es unter Umständen vorkommen, dass sie lange Zeit kein Visum bekommt, trotz Heirat. Ich habe hierzu schon sehr viel gehört, es kann also auch Jahre dauern.
Falls du noch Fragen hast: Immer her damit. :) Und falls du eine wirklich super schnelle und beglaubigte Übersetzung suchst, kann ich dir sonst die Adresse eines Übersetzungsbüros geben, die arbeiten perfekt und es sieht alles sehr sauber aus.
Grundsätzlich muss man sagen, dass du als Mensch das Recht hast zu heiraten wen du möchtest. Egal, ob dein Vater, deine Tante oder deine ehemalige Leherin der Grundschule etwas dagegen hat. ;) Verbieten kann es dir niemand und von dem her....überlege es dir doch nochmals...:) (geht mich aber echt nix an)
lg
Re: Heimliche Hochzeit mit einer Ausländering - Viele Fragen
Verfasst: So Feb 06, 2011 8:41 pm
von akos
B-Bewilligung
Es ist tatsächlich so, dass bei dieser jährlich zu erneuernden Bewilligung steht Aufenthaltsgrund: Ehepartner eines/r Schweizer/in. Ich finde das OK, denn es stimmt ja auch. Mein Mann wäre nicht hier ohne mich. Und es ist wichtig! dass das da steht. Andere Drittstaatler mit B-Bewilligung haben a) nicht automatisch eine Arbeitsbewilligung und b) zählen sie auf dem Arbeitsmarkt zum Ausländerkontingent. Als Ehepartner ist man aber auf dem Arbeitsmarkt den Schweizern gleichgestellt! (Sagt das bitte immer den potentiellen Arbeitgebern, die wissen das oft nicht und verlangen einfach die C-Bewilligung, weil sie sich den Papierkram sparen wollen).
Nach 5 Jahren kann die B-Bewilligung in ein C umgewandelt werden.
Davor gilt, wenn ihr euch trennt, so habt ihr 6 Monate inkl. Ehetherapie um die Sache in Ordnung zu bringen, andernfalls geht's dann zur Scheidung (oder Anklage wegen Scheinehe). Vor diesen 5 Jahren muss der ausländische Partner bei einer Trennung dann auch damit rechnen, dass seine Bewilligung nicht verlängert wird (weil der Grund ja wegfällt). Ausser z.b. ihr habt gemeinsame Kinder.
@shannon
ich finde es ganz und gar nicht selbstverständlich wie deine Familie reagiert hat. Ich dachte immer, meine Familie sei offen und würde auch jederzeit akzeptieren wenn ich einen ausländischen Freund hätte. Bis es soweit war! Sie fanden die Hochzeit dann auch gar nicht in Ordnung. Heute haben sie ihre Meinung aber geändert und mögen meinen Mann sehr.
Heute würde ich es nicht mehr heimlich machen. Es hätte gleich lange gedauert, bis sie sich an ihn gewöhnt hätten, nur hätten sie früher damit angefangen...
Re: Heimliche Hochzeit mit einer Ausländering - Viele Fragen
Verfasst: Mo Feb 07, 2011 9:35 am
von Shannon
@ Turpin
Ich habe mir eben deine Fragen nochmals angesehen und mir fiel da auch das auf, worauf dich akos dich ansprach. '...muss ich mir dumme Sprüche anhören...'
Einerseits verstehe ich dich irgendwie....andererseits frage ich mich aber generell bei dieser Bemerkung ob du für dich oder für andere heiratest? Du und deine zukünftige Frau 'müsst' doch miteinander klarkommen, ihr heiratet ja und auch wenn sie dann mit deiner Familie verwandt ist, sollte es einfach niemanden etwas angehen. Es ist ja auch dein Leben. Wenn du das später erwähnst und du hast mit deinen 'Befürchtungen' unrecht, dann könnte der Schuss aber ziemlich nach hinten losgehen. Nehmen wir mal an, dein Vater (ich nehme nur ihn als Beispiel weil du ihn erwähnt hast) mag deine Frau und hört dann plötzlich durch einen blöden Zufall das ihr schon lange verheiratet seit. Ich weiss nicht, würde das nicht auch gleich wieder das gute Verhältnis trüben? Es wird immer jemanden geben, der mit deiner Wahl nicht einverstanden ist, egal ob du es niemals erwähnst oder erst nach sechs Monaten oder 10 Jahren. Aber das sollte nicht ein Grund sein zu schweigen. Ich kenne natürlich deine Situation nicht, aber was meint deine Frau dazu? Kennt sie denn deine Familie schon oder hast du von ihr erzählt? Heiraten sollte doch etwas schönes sein und ich finde, wenn die Behörden schon so Stress machen und oft Steine in den Weg legen, wäre es da nicht besser jemanden im Rücken zu haben? Wer nimmst du als Trauzeugen? Ich frage mich das halt alles weil ich mir es nicht vorstellen kann, also weil ich das nicht anders kenne von meiner Familie. Vielleicht magst du dich ja nochmals dazu äussern. :) Wenn deine Frau und du euch liebt, dann ist das doch der wichtigste Grundstein für euer gemeinsames Leben zu zweit.
@akos
Ja, da habe ich wirklich Glück. :) Vor einigen Jahren war ich kurz mit einem Mann aus Pakistan zusammen, der aber in seinem Wesen und Charaker nicht wirklich freundlich war und unsere 'Beziehung' nicht so eng wie meine heutige. Auch ihn haben sie mit offenen Armen angenommen und nie etwas gesagt. Erst als es zu Ende war, meinte meine Mutter, dass sie nicht richtig mit dem Mann warm geworden ist. Aber da ich alt genug sei und mein Leben selber bestimmen kann und sie ihn ja nicht quasi lieben muss, sagte sie nix.
Und bei meinem Partner hier ist es wirklich sehr schön. Ich stellte ihn sehr früh meinen Eltern vor. Mein Vater sagte einfach, das er hoffe das er nicht gehen muss, wenn wir uns schon gefunden haben. Mein Partner hörte meinem Vater zu und obwohl ich zwei Brüder habe, steht er ihm näher als diese. Meine Mutter ist begeistert von ihm, weil er so herzlich und führsorglich ist. Sie geht wegen einer Behinderung an einem Rollator und wie selbstverständlich half ihr mein Partner, er hatte da keine Berührungsängst. Und dazu kommt, dass mein Partner sehr früh gefragt hat ob er sie Mami und Papi nennen darf. Meine Mutter musste letztes Jahr notfallmässig ins Krankenhaus, er war sofort da und fing mich auf, er kümmerte sich rührend um sie. Für ihn ist das selbstverständlich das er so ist, weil er meine Eltern liebt. Irgendwie denke ich, dass man meinen Partner einfach gern haben 'muss', was natürlich nur meine Einschätzung ist. Und er mich manchmal auch auf die Palme bringt. ;) Bei meinen Brüdern dauerte es etwas. Aber da war der Grund, dass wir lange nicht so engen Kontakt hatten. Erst jetzt, wo mein jüngerer Bruder grosse Hilfe braucht, weil seine Frau die Scheidung will und er durch die Situation krank wurde, lernte er meinen Partner auch so schätzen, weil er sieht das er einfach da ist wenn er Hilfe braucht. Meine Schwägerin warf die Unterwäsche und Socken meines Bruders weg, warum ist immer noch unklar für mich. Mein Partner zog los und kaufte im Aldi Socken für ihn. Und er hat sie dann noch eingepackt und ihm so gegeben. Diese eine kleine Geste rührte meinen Bruder sehr. Meine kleine Nichte ist 'verliebt' in meinen Partner, wäre sie 20 Jahre älter hätte ich so langsam ein Problem. ;) Mit mir will sie sich gar nicht mehr lange aufhalten, sie verlangt da sofort nach ihm. lol
Oje, ich komme wieder ins Schwärmen, aber es war einfach so und ich bin wirklich sehr froh, dass dies so ist. Weil es uns viel erleichtert, meine ganze Familie steht geschlossen hinter uns und als da dieser Vorfall war im Januar waren meine Eltern sofort bei mir und meine Brüder boten mir auch sofort ihre Hilfe an. Das ist wirklich sehr viel wert. Ich könnte dazu noch viel schreiben und immer weiter schwärmen, aber das würde langsam das Forum überfüllen. ;)
@Bewilligung
Ich habe irgendwo gelesen das im Jura ein Afrikaner verhaftet wurde, als man dann seine Bewilligung sah und den Zusatz das er mit einer Schweizerin verheiratet ist, lies man ihn sofort wieder frei.
lg
Re: Heimliche Hochzeit mit einer Ausländering - Viele Fragen
Verfasst: Di Feb 08, 2011 7:25 am
von turpin
Hallo zusammen
Vielen Dank nochmals für eure Antworten.
Shannon, du hast geschrieben, dass sie bei einer Heirat im Ausland evtl ihr Visum für Jahre nicht erhält. Hast du mir Links dazu? Denn ich hörte in einem Forum speziell für die Ukraine, dass es viel einfacher sei, in der Ukraine zu heiraten, was wir jetzt auch vor hatten.
Da wir mit einem EFZ heiraten müssen, muss sie vorher eh in die Schweiz kommen und ihre Dokumente auf dem Zivilstandsamt prüfen lassen, dann ist die Ehe ja nach Schweizer Recht in Ordnung. Was kann denn bei der Visa Beschaffung auf Ehepartner Nachzug schief gehen?
Ich habe mir die Dokumente bezüglich Familiennachzug durchgelesen und kann keinen Punkt finden, ausser Verdacht auf Scheinehen (die sie beweisen müssen), Fälschung von Dokumenten und Betrug, die aber allesamt nachgewiesen werden müssen.
Es besteht ein Rechtsanspruch auf einen Familiennachzug, wenn die Anforderungen erfüllt sind (Finanzen ok, Wohnung ist gross genug, etc.), somit müsste - notfalls mit Anwalt - eine entsprechende, rasche Visavergabe doch erzwingbar sein?
Und noch eine Frage zu Dokumenten: Du hast gesagt, wir sollen immer Kopien machen. Müssen diese Kopien denn dann nicht auch beglaubigt werden, damit sie gültig sind?
Re: Heimliche Hochzeit mit einer Ausländering - Viele Fragen
Verfasst: Di Feb 08, 2011 11:06 am
von Adwoa
Hallo turpin
Ich möchte eigentlich nicht auf die heimliche Hochzeit eingehen, vielleicht nur so viel: Wenn dein Verhältnis zu deinen Eltern jetzt schon nicht zum besten steht (sonst müsstest du es ja nicht verheimlichen), dann wird es nacher sicher noch schwieriger!
Ich möchte dich darauf hinweisen, dass bei euch sicher auch zuerst eine Scheinehe ausgeschlossen werden muss. Ich kann halt nur von meinen Erfahrungen sprechen, mein Mann ist Ghanaer. Was sicher nochmal schwieriger ist, als deine Freundin aus der Ukraine. Bei allen ämtern nämlich hiess es: "ah, aus Afrika, ja wissen Sie, dann geht die Abklärung sowieso noch viel länger, da es dort viele unehrliche Männer gibt...."
In Ghana hatte ein Anwalt seine Familie und Freunde befragt, ob sie mich kennen und wollte Fotos als Beweisstücke, um eine Scheinehe ausschliessen zu können.(Das ist obligatorisch). Ich in der CH musste "nur" noch viele Fragen über unsere Bezihung beantworten!
Meine Eltern wurden nicht befragt.
Ich weiss aber nicht, wie es ist, wenn du in der CH heiratest?Ob dann ev. deine Familie befragt wird? Weiss das vielleicht sonst jemand hier im Forum? Dann könntest du nämlich die Heirat nicht verschweigen!
Wünsche dir alles Gute auf diesem steinigen Weg und bin gespannt wie es weiter geht!
Re: Heimliche Hochzeit mit einer Ausländering - Viele Fragen
Verfasst: Di Feb 08, 2011 11:25 am
von turpin
Hallo, um das ganze nochmals zu erklären:
Nein, ich habe kein grundsätzlich schlechtes Verhältnis zu meinen Eltern. Nur ein...etwas kompliziertes. Dadurch dass ich als Kind unter ständigem Streit meiner Eltern litt, meine Eltern vor einem halben Jahr endlich geschieden haben, nach einem jahrelangen Rechtsstreit, und mein Vater durch die seiner Meinung nach viel zu hohen Unterhaltszahlungen starke Depressionen und gesundheitliche Probleme hatte usw., war das Verhältnis halt extrem kompliziert, besonders wenn es um das Thema Heiraten geht.
Er erklärt mir bei jedem Treffen, dass ich niemals heiraten soll, besonders nicht ausländische Frauen (meine Mutter ist halb Finnin).
Zudem hat er mir eine grössere Menge Geld geschenkt, welches sein Vater damals seiner Meinung nach hart erarbeitet hat, worüber er insgeheime vermutlich auch besorgt ist.
Daher kommt es für mich unter keinen Umständen in Frage, zum jetztigen Zeitpunkt zu heiraten und ihnen das zu erklären - meinem Vater zuliebe. Bei meiner Mutter könnte ich es evtl...aber dann hätte ich ein unglaublich schlechtes Gewissen, denn ich mag grundsätzlich beide gleich fest.
Daher steht für mich fest: Momentan heirate ich einzig und alleine mit meiner Freundin, weil wir es ohne einander nicht aushalten und es keinen anderen Weg gibt, zusammen zu leben. Zu einem späteren Zeitpunkt, wenn meine Eltern sie kennen und selber spüren, dass sie meine Liebe und nicht die Papiere will, und sich mein Vater etwas beruhigt hat, werden wir "offiziell" heiraten und dann werden sie natürlich eingeladen sein.
Aber bis dahin geht es mir grundsätzlich nicht um die Hochzeit selber, sondern darum, dass ich mit meiner Freundin zusammen leben kann.
Re: Heimliche Hochzeit mit einer Ausländering - Viele Fragen
Verfasst: Di Feb 08, 2011 4:25 pm
von Shannon
Hallo
Ich habe dir leider keinen Link, dass es mit dem Familiennachzug nicht immer so klappt wie es sollte, hörte und las ich aus verschiedenen Quellen. Ob das in der Ukraine anders ist, kann ich dir nicht sagen. Ich persönlich würde einfach hier kein Risiko eingehen und in der Schweiz heiraten.
Natürlich müssen die Kopien für eure Unterlagen nicht beglaubigt sein, du kopierst ja das Dokument wo die Beglaubigung drauf ist, also reicht das so. Es geht einfach darum, wenn etwas verloren geht, ihr nicht wieder am Anfang steht.
Bei einem Familiennachzug, also wenn die Heirat im Ausland vollzogen wurde, muss man dieses Gesuch stellen und die Botschaft muss dann das Visum für den Partner ausstellen. Je nach Land kann dies schnell oder auch sehr sehr lange dauern. Akos sagte was von 8 Monaten, wenn ich mich nicht täusche, ich habe aber auch schon von zwei Jahren gehört.
Ich kann dir in dieser Frage nicht helfen, weil ich von der Ukraine noch nichts gehört habe wie die das machen. Aber falls du einen Familiennachzug machen musst, braucht es glaube ich einige Unterlagen von dir, Wohnungsgrösse, Finanzen und Betreibungsamt Auszug....aber auch dies ohne Gewähr.
lg