Ämter/Arbeitsaufenthalt in der Heimat bei Fam-Wohnsitz in CH

Bereits jede zweite Ehe wird zwischen Menschen verschiedener Staatsangehörigkeit geschlossen. Binationale Partnerschaften und Familien gelten aber noch zu oft als Sonder- oder Problemfälle. Das muss sich endlich ändern!
kibobo
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Ämter/Arbeitsaufenthalt in der Heimat bei Fam-Wohnsitz in CH

Ungelesener Beitrag von kibobo »

Gibt es hier im Forum Mitglieder, die ihren Familienwohnsitz in der Schweiz haben, deren PartnerIn aber in der Heimat ein traditionelles / politisches Amt innehat, oder immer wieder zum Arbeiten in die Heimat reist?

Wie wirkt sich das auf euer Familienleben aus? Wie organisiert ihr es, so dass sich alle damit wohlfühlen können?

Wie vereinbart ihr das mit den Plänen von euch selber?


Ich frage aus aktuellem Anlass, weil mein Mann am Familienfest zu dem er kürzlich hingereist ist, zum Clan-Chief gewählt worden ist. Momentan ist das noch so eine Übergangsphase, zusammen mit dem bisherigen Chief, später wird er vermutlich deswegen wenn möglich ca 1x im Jahr hinreisen müssen. Wir wussten zwar schon Monate im Voraus, dass er ein Kandidat für das Amt ist, aber dass er nun tatsächlich ausgewählt wurde, ist nun doch etwas anderes, als nur die Möglichkeit zu erwähnen, ohne richtig zu diskutieren.
Im ersten Moment war ich natülich sehr stolz, aber mir wurde auch etwas mulmig, was nun da auf mich zukommt. Also ich kenne ein paar Aufgaben eines Chiefs, aber wer weiss obs da nicht noch mehr gibt? Und wie die Aufgaben gelöst werden weiss ich eigentlich auch nicht so recht. Ich bin immer noch dabei langsam langsam genaueres darüber zu erfahren.

Damit mir so eine Verunsicherung nicht nochmals passiert: Mein Mann hat jetzt auch noch Ambitionen eröffnet, er hätte Interesse später mal in die ugandische Politik einzusteigen, sich ins Parlament wählen zu lassen. Darüber will ich mich jetzt lieber doch etwas mehr auseinandersetzen als mich dann überraschen zu lassen, wenn es plötzlich so weit ist. Vor allem macht mir die Sicherheit sorgen, und das andere wäre der Zeitpunkt. Ich habe ihn schon mal wissen lassen, dass es mir lieb wäre er würde damit warten bis unsere (zukünftigen) Kinder alt genug sind, damit ich allein mit ihnen zuhause nicht zu viel zu tun hätte, als arbeitende Mutter.

Was mir auch zu denken gibt, je nach dem ob wir uns dafür oder dagegen entscheiden, und wie dann die Pläne klappen oder eben nicht, hat das durchaus auch Auswirkungen auf mich. Vor allem durch die Finanzen und durch den Zeitaufwand. Wenn ich immer 100% arbeite, kann ich selber kaum beispielsweise in einer Ortspartei aktiv mitmachen (was ich im Moment zwar nicht will, aber früher durchaus auch zu meinen Ambitionen gehörte), oder eine intensive Weiterbildung...

Nu, ich hoffe es gibt noch das eine oder andere Paar, das in ähnlichen Situationen steht, oder solche plant, da würde ich mich über einen Austausch sehr freuen!

Liebe Grüsse, Kibobo

John Doe
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Re: Ämter/Arbeitsaufenthalt in der Heimat bei Fam-Wohnsitz i

Ungelesener Beitrag von John Doe »

gratuliere zur wahl! :) welche aufgaben hat denn dein mann jetzt genau? und du als seine frau?
ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass seine präsenz nur einmal im jahr genügt?
wie stellt sich dein mann das denn vor?

flora ist ja jetzt nicht mehr im forum, aber sie und ihr mann pendeln zwischen ihren beiden heimatländern und arbeiten sowohl hier als auch dort. ich stelle mir das pendeln mit einem politischen amt extrem unpraktisch bis unmöglich vor. oder gibt es in uganda auch so saisonale sessionen wie in unserem bundeshaus? auf kommunaler ebene wäre das ja aber auch bei uns nicht möglich, ist doch meistens vollzeitjob. wie lange will denn dein mann damit warten? möchtest du allenfalls nach uganda ziehen mit den kindern? oder unter diesen umständen gar auf kinder verzichten? wäre denn euer plan, dass du mit den kindern in der schweiz bleibst, während dein mann mehrmals pro jahr oder dauerhaft seinen politischen pflichten nachgeht? wie würdet ihr das denn finanzieren? wenn eure beziehung genug stark ist und du unterstützung hast von deiner familie, ist das sicher machbar.
ich kenne ein binationales paar, bei dem die frau ihr pensum auf 60% reduziert hat, die betreuung teilen sich das paar und die schweizer grosseltern, der mann macht noch eine ausbildung. wäre so ein modell für euch möglich, oder seid ihr darauf angewiesen oder willst du weiter 100% arbeiten?

hm, politische ambitionen fürs ausland gibt es bei uns leider auch, inklusive entsprechender aktivitäten in einer partei in der schweiz. ich denke, falls das wirklich konkretisiert wird, kommt man unter umständen wörtlich auf eine abschussliste. als weisse ausländische partnerin denke ich aber, dass du einen gewissen schutz geniesst. das ist jedenfalls die meinung in unserer familie.
was sagt denn dein mann dazu? hat er auch angst um seine sicherheit oder von euch allen?
Schlafen ist eine Strategie gegen Hunger... :(
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John Doe
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Re: Ämter/Arbeitsaufenthalt in der Heimat bei Fam-Wohnsitz i

Ungelesener Beitrag von John Doe »

fortsetzung ...
über kurz oder lang wird es bei unserer familie ganz sicher dazu kommen, dass ich mich für oder gegen das auswandern entscheiden muss. ich habe mich noch nicht entschieden. falls es eher früher als später dazu kommt, weiss ich auch nicht, was für die kinder am besten ist. was meint ihr?

als positives beispiel denke ich immer an lotti latrus, die auch getrennt von ihrer familie lebt.
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kibobo
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Re: Ämter/Arbeitsaufenthalt in der Heimat bei Fam-Wohnsitz i

Ungelesener Beitrag von kibobo »

:-D an Lotti Latrous habe ich auch gedacht. Aber ich habe den Film damals im Kino gesehen, und es ist mir vor allem geblieben, wie die kinder mit der situation umgegangen sind, dass es für sie eben übehaupt nicht einfach war, auch wut dabei war zeitweise.

Gut, ich glaube ich beantworte am besten schön der Reihe nach:
welche aufgaben hat denn dein mann jetzt genau? und du als seine frau?
ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass seine präsenz nur einmal im jahr genügt?
wie stellt sich dein mann das denn vor?
Aufgaben:
Z.B. bei Streitigkeiten innerhalb des Clans die zu lösen helfen, und allgemein mit Rat zur Seit stehen. In der Regel gehen die Leute aber zuerst zu so einem "Ältestenrat" und erst nachher wenns immer noch nötig ist zu ihm. Vor der Christianisierung hätten auch noch traditionell-religiöse Leitungsfunktionen dazu gehört. Einige werden je nach Interesse (und Präsenz zur passenden Saison) des Chiefs aber auch heute noch durchgeführt.
Ich habe keine Aufgaben, ausser ihm möglichst nicht im Wege zu stehen.

Präsenz:
Einige Mitglieder vom Ältestenrat haben bereits gewünscht, dass es also schon besser wäre, wenn der Chief im Land leben würde. Selber spricht er von 1 x im Jahr. -> Du siehst, es gibt durchaus Konfliktpotential.
Am Ende wirds wohl von den Finanzen abhängig sein. Wenn man sich den Flug leisten kann, kann er gehen.
flora ist ja jetzt nicht mehr im forum, aber sie und ihr mann pendeln zwischen ihren beiden heimatländern und arbeiten sowohl hier als auch dort.
Ich erinnere mich daran. Bei uns würde aber nur mein Mann in Uganda arbeiten wollen. Für mich wärs wahrscheinlich schwierig dort Arbeit zu finden, weil es meinen Beruf dort nicht gibt. Ich müsste mich wohl zuerst weiterbilden zu was anderem. Und auch dann befürchte ich hätte ich vor allem in/um Kampala Chancen für eine Stelle die mir auf Dauer gefallen würde vom Umfeld her. Und Kampala finde ich einfach schrecklich.
ich stelle mir das pendeln mit einem politischen amt extrem unpraktisch bis unmöglich vor. oder gibt es in uganda auch so saisonale sessionen wie in unserem bundeshaus?
Ja sie haben saisonale Sessionen. Und wenn er Politiker werden will, dann strebt er definitiv das Amt eines "MP's" an, das heisst eines Vertreters seines Distrikts im Parlament. Ob und wie viel es ausserhalb der Sessionen zu tun gäbe weiss ich nicht, falls er es auch nicht weiss, sollte er mal seinen Vater fragen, der war früher selber Politiker. (Und findet seine Idee super).
wie lange will denn dein mann damit warten? möchtest du allenfalls nach uganda ziehen mit den kindern? oder unter diesen umständen gar auf kinder verzichten? wäre denn euer plan, dass du mit den kindern in der schweiz bleibst, während dein mann mehrmals pro jahr oder dauerhaft seinen politischen pflichten nachgeht? wie würdet ihr das denn finanzieren? wenn eure beziehung genug stark ist und du unterstützung hast von deiner familie, ist das sicher machbar.
ich kenne ein binationales paar, bei dem die frau ihr pensum auf 60% reduziert hat, die betreuung teilen sich das paar und die schweizer grosseltern, der mann macht noch eine ausbildung. wäre so ein modell für euch möglich, oder seid ihr darauf angewiesen oder willst du weiter 100% arbeiten?
Warten:
Naja spontan hat er zugestimmt zu warten bis unsere Kinder (die wir ja noch nicht einmal haben) alt genug, das heisst für mich so 14 aufwärts, sind. In der Realität kommts natürlich sicher auch drauf an den passenden Moment im Land selber zu erwischen.

Auswandern:
Er würde sich freuen, aber ich glaube er hat es noch nie so richtig durch gedacht. Ich sage klar, dass ich nicht dauerhaft auswandern möchte. Das Pendeln würde mir gefallen, aber sicher nicht mit Kindern. Das heisst, haben wir Kinder, muss er alleine pendeln, und wenn das Geld da ist, fliegt wer mag nach in den Ferien. Er will auf jeden Fall, dass die Kinder ihr Land gut kennen lernen, und das unterstütze ich auch.

Auf Kinder verzichten:
Nein auf keinen Fall, keiner von uns. Für mich kommt aber das Auswandern wieder hoch in Kurs für den Fall dass wir aus irgendeinen Grund keine Kinder bekommen könnten.

Finanzierung:
Dazu wäre das Amt des MP's die ideale Lösung. Als MP würde er genug verdienen, dass das viele Fliegen wirklich finanzierbar wäre!!! Und wenn er nicht MP wird, dann wird es sehr sehr sehr schwierig, mit regelmässigen Uganda-Besuchen, wie er sich das wünschen würde aufgrund Chief-Posten und Kindern seine Heimat zeigen. Ausser er würde noch im Lotto gewinnen, oder plötzlich Top-Manager werden oder sowas :-P
Unterstützung von der Familie wäre sicher da, wenn wir näher beieinander wohnen würden. So wies im Moment ist wärs nicht möglich. Ich denke falls seine Pendel-Idee wirklich möglich ist, und die Finanzen stimmen, und eben erst zum Zeitpunkt wenn ich dann nicht vor Stress umkomme, dann ist die Beziehung schon stark genug :)
Ich arbeite im Moment 100% weil wir darauf angewiesen sind. Meine Arbeit ist aber so anstrengend für mich, dass das nur geht, weil er zuhause fast den ganzen Haushalt schmeisst. Sonst würde ich mir das nicht antun, ich bin kein Workaholic. Wir möchten erst dann Kinder, wenn er eine passende Arbeit hat, so dass ich mein Pensum reduzieren kann. Ich will nicht so viel Arbeiten wenn noch Kinder zuhause sind, da würde ich krank werden und hätte nichts von meinen Kindern und umgekehrt.

hm, politische ambitionen fürs ausland gibt es bei uns leider auch, inklusive entsprechender aktivitäten in einer partei in der schweiz. ich denke, falls das wirklich konkretisiert wird, kommt man unter umständen wörtlich auf eine abschussliste. als weisse ausländische partnerin denke ich aber, dass du einen gewissen schutz geniesst. das ist jedenfalls die meinung in unserer familie.
was sagt denn dein mann dazu? hat er auch angst um seine sicherheit oder von euch allen?
Du sagst "leider", das heisst du bist da auch nicht einfach judihui einverstanden? Ich finde es spannend dass er sowohl in der Schweiz und im Ausland aktiv ist?!
Für mich habe ich eigentlich keine Angst, für die Kinder auch nicht, sondern konkret um ihn. Direkt auf eine Abschussliste hätte ich jetzt nicht befürchtet, sondern schon aufgrund seiner Ansichten die er dann vertreten würde. Sein Vater ist ja aus der Politik zurückgetreten weil es zu gefährlich wurde für ihn. Mein Mann will nicht eingestehen, dass es gefährlich sein könnte. Er sagt einfach er schreibe dann keine Artikel, wie das sein Vater gemacht habe, und er würde auch nie den Präsidenten kritisieren, sondern nur die zu behandelnden Themen... Nun gut, sein Vater lebt noch, aber das hat er guten, aufmerksamen Freunden zu verdanken und eine Menge Geld hat er trotzdem verloren...
Aber wer weiss, hoffentlich ist bis in 20 Jahren ein anderer Präsident, der weniger unberechenbar und vielleicht auch ein bisschen weniger korrupt ist als der aktuelle... In wenigen Wochen sind wieder Präsidentschaftswahlen. Aber da rechnen wir also nicht mit einem Wechsel. Das würde für den aktuellen Präsidenten zu gefährlich werden, wenn er zu Lebzeiten abdanken müsste. So und jetzt muss ich dann langsam aufpassen was ich schreibe, wer weiss wie gut ugandische Spitzel deutsch verstehen.

Wie stehst du denn bis jetzt zu den politischen Plänen und/oder Auswanderungsplänen in eurer Familie?

John Doe
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Re: Ämter/Arbeitsaufenthalt in der Heimat bei Fam-Wohnsitz i

Ungelesener Beitrag von John Doe »

hei wow, du hast ja tatsächlich alle fragen beantwortet, das hätte ich jetzt nicht erwartet!
Wie stehst du denn bis jetzt zu den politischen Plänen und/oder Auswanderungsplänen in eurer Familie?
ich würde das thema schon gerne weiter diskutieren, aber für mich wäre das jetzt etwas, das in ein geschlossenes forum gehört. leider gibt's das im moment nicht, ich hoffe, der vorstand kommt bald dazu, die bedingungen zu diskutieren... ich möchte lieber nicht darsuf antworten hier, man weiss wirklich nie, wer alles mitliest 8)
grundsätzlich kann ich mir im moment von scheidung bis gemeinsamem auswandern alles vorstellen. nicht so hilfreich, hä? pendeln eher nicht, ich fliege nicht gern, und es wäre wohl auf dauer zu teuer. für die kinder fände ich es hingegen toll!! ich glaube, für kinder ist das viele umziehen nicht so toll, weil sie immer wieder von null anfangen müssen. aber das ist beim pendeln ja anders. warum möchtest du denn mit kindern nicht pendeln?
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Keria
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Re: Ämter/Arbeitsaufenthalt in der Heimat bei Fam-Wohnsitz i

Ungelesener Beitrag von Keria »

Ich bin sehr froh, dass mein Mann weder politische Ambitionen hat noch ein traditionelles Amt anstrebt bzw. das Amt ablehnen würde, falls er gewählt würde.

Und ganz ehrlich, ich finde, ein Chief sollte vor Ort wohnen und Zeit haben, das Amt auszuführen, sonst sehe ich den Sinn und Zweck des Amtes überhaupt nicht ein. Oder könntet ihr euch vorstellen, dass in der Schweiz ein Auslandschweizer eine politische Aufgabe in einem Dorf übernimmt und dann nur einmal pro Jahr auftaucht? Und schon gar nicht bei einem MP, also ich fände mich ganz und gar nicht gut vertreten von einem MP, der seinen Hauptwohnsitz nicht im Land selbst hat.

Zum Auswandern: Man kann es auch einfach mal versuchen, und wenn es nicht geht, dann kommt man halt wieder zurück. Klar ist es schwierig, aber ich denke, eine Auswanderung kann nicht immer bis ins Detail geplant werden, es gehört ein gewisses Risiko dazu und man muss bereit sein, sich darauf einzulassen, aber auch die Möglichkeit offen zu lassen, dass man zurückkommt.

Liebe Grüsse

akos
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Re: Ämter/Arbeitsaufenthalt in der Heimat bei Fam-Wohnsitz i

Ungelesener Beitrag von akos »

Das ist sehr, sehr spannend, leider habe ich nicht so viel Zeit ausführlich nachzulesen und zu schreiben.
Bei uns ist jedoch eine ähnliche Situation. mein Mann kommt aus einer Königsfamilie (er ist Prinz :mrgreen: ) und früher oder später kann es sein, dass er König werden könnte. Er ist zwar der jüngste der Familie, doch das war sein Vater und Grossvater auch und beide waren König... (man kann das Amt des Königs ablehnen, der jüngste hat keine Wahl...).
Zur Zeit hat er aber auch politische Ambitionen, es sind demnächst auch Präsidentschaftswahlen. Mit seinem Familiären Hintergrund, der auslandserfahrung und persönlichen Beziehungen wäre er für die Wahlen eine Interessante Schlüsselperson um Wähler zu gewinnen. Es hat viel überzeugungsarbeit gebraucht, dass er aus den Ferien zurück kam und auch vorerst hier bleibt.

Ich denke auch, dass man für so ein Amt im Land leben sollte. Wieso wurde er denn gerade gewählt, man wusste ja, dass er im Ausland ist?
Das Leben dort: ich habe es mir in den Ferien auch wieder gut überlegt und für mich gibt es mehrere Kriterien, die stimmen müssten: A das Finanzielle muss gesichert sein (inklusive Krankenversicherung, Schule für die Kinder etc) B ich muss arbeiten können rsp. eine Stelle haben C muss ich mir sicher sein, dass er mich in meinem "schweizerisch Sein" unterstützt. Das muss ich vielleicht etwas ausführen: Die Leute wollen ja gern sehen, dass man sich anpasst. Das kann manchmal auch zuviel werden, weil es einfach Dinge gibt, wo man sich nicht anpassen will oder kann. Ich brauche da seine Unterstützung, dass er einfach bei gewissen Dingen sagen kann: Meine Frau macht das eben anders, weil sie nicht Afrikanerin ist. Denn gerade bei solchen Sachen läuft das dann oft so, dass sie versuchen, mich über ihn zu beeinflussen "er ist ja auch einer von uns, und du bist doch auch eine von uns" und er soll das dann bestätigen etc.

Zum Auswandern kann ich aber zum jetzigen Zeitpunkt so viel sagen: es muss gut vorbereitet sein, besonders in grundlegenden Sachen.
Einer von beiden muss ein gesichertes Einkommen haben.
Es muss klar sein Wo man Wie lebt (wie ist der Lebensstandard, worauf kann ich verzichten, was muss ich auch dort unbedingt haben, wo könnte ich gar nicht bleiben) und unter welchen Bedingungen man auch die Möglichkeit hat, zurück zu kommen (beide zusammen, einer alleine?)
Für mich gibt es auch so Dinge, wie, dass ich nicht in der Grossstadt leben möchte, viele Fragen wären zu beantworten bezüglich unserem Kind, ich möchte finanziell nicht von ihm abhängig sein, etc.

kibobo
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Re: Ämter/Arbeitsaufenthalt in der Heimat bei Fam-Wohnsitz i

Ungelesener Beitrag von kibobo »

@keria:
Und ganz ehrlich, ich finde, ein Chief sollte vor Ort wohnen und Zeit haben, das Amt auszuführen, sonst sehe ich den Sinn und Zweck des Amtes überhaupt nicht ein. Oder könntet ihr euch vorstellen, dass in der Schweiz ein Auslandschweizer eine politische Aufgabe in einem Dorf übernimmt und dann nur einmal pro Jahr auftaucht? Und schon gar nicht bei einem MP, also ich fände mich ganz und gar nicht gut vertreten von einem MP, der seinen Hauptwohnsitz nicht im Land selbst hat.
das wäre sicher ideal so. abgesehen davon, dass clan-chief in uganda kein politisches amt (mehr) ist. aber darüber zerbreche ich mir nicht den kopf, ich finde es ist die aufgabe der ugander darüber nachzudenken was für sie gut ist, und meine, darüber nachzudenken was für mich und meine familie gut ist. sie haben ihn gewählt im wissen, dass er nicht dort lebt, und sie hätten noch 9 andere kandidaten gehabt, die in uganda leben. irgend eine eigenschaft an meinem mann war wohl wichtiger als der wohnort. und ansonsten wird es die zukunft zeigen, ob es passt oder nicht. und wenn nicht, müssen sie /er eben die konsequenzen ziehen.

beim mp (politisches amt) ist es natürlich klar, dass der wohnsitz (von meinem mann, aber nicht zwingend von uns als familie) in uganda sein muss. sonst kann er gar nicht gewählt werden. es gibt genügend mp's die in den ferien herumreisen und ihre kinder besuchen, die sie im ausland zur schule schicken. so anders wäre das also bei meinem mann nicht, und es würde ihm eben auch die ideale möglichkeit geben, seine aufgaben als chief wahrzunehmen, weil er so ein gutes einkommen hätte um dort zu wohnen und zu fliegen.

kibobo
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Re: Ämter/Arbeitsaufenthalt in der Heimat bei Fam-Wohnsitz i

Ungelesener Beitrag von kibobo »

Ich denke auch, dass man für so ein Amt im Land leben sollte. Wieso wurde er denn gerade gewählt, man wusste ja, dass er im Ausland ist?
ich weiss es nicht genau, weiss nicht mal ob ers weiss, vielleicht werden die diskussionspunkte gar nicht offen gelegt?
aber er hat mir erklärt, dass sie auf die charakter-eigenschaften schauen, auf die manieren, bildung usw, führungsfähigkeiten,...wer weiss spielt die abstammung doch auch noch eine rolle, sein vater ist der abtretende chief ...
Das Leben dort: ich habe es mir in den Ferien auch wieder gut überlegt und für mich gibt es mehrere Kriterien, die stimmen müssten: A das Finanzielle muss gesichert sein (inklusive Krankenversicherung, Schule für die Kinder etc) B ich muss arbeiten können rsp. eine Stelle haben
mm bei mir kommt noch dazu, dass das finanzielle so gut sein müsste, dass ich jederzeit wenn nötig zu meiner familie in die schweiz fliegen kann, weil meine eltern nicht mehr so gesund sind. was wiederum auch ein grund ist, warum ich eigentlich lieber hier bleiben würde. nicht nur mein mann hat familie, sondern ich auch, und meine familie braucht auch unterstützung.
und das finanzielle sooo gut zu sichern... dass ist schwierig, (ausser eben man wäre mp oder so). aber einfach nur wegen dem chief-amt hinreisen und mal sehen was man für arbeit findet... ich zweifle sehr dass das fruchtet. mein mann hat zwar bei unserm letzten uganda-wohn-aufenthalt für ugandische verhältnisse nicht schlecht verdient, aber sein arbeitspensum war nicht sehr gross, und daher hats nur schon für uns zwei doch nicht wirklich gereicht, so dass mein erspartes sehr dran glauben musste. und so einfach wie damals, möchte ich nie mehr leben müssen.
ja und dann noch mit nachwuchsplanung... ich kann mir einfach nicht vorstellen dass das funktionieren würde. ich glaube ich würde erst die schweiz verlassen, wenn wir beide bereits arbeitsverträge mit dem benötigten salär in der tasche hätten. aber dass man so glück haben kann, das kann ich fast nicht glauben. aber wer weiss, vielleicht passiert ja noch ein wunder, und wir leben doch in 5 jahren schon in uganda, weil doch alles passt. also ich bin wirklich nicht grundsätzlich dagegen, aber ich zweifle einfach sehr an der umsetzung.

und wie gesagt, es ist mir einfach wichtig, dass ich mir rechtzeitig darüber gründlich gedanken mache, so dass ich dann in der diskussion auch die entsprechenden argumente einbringen kann, bin aber auch bereit kompromisse einzugehen. bin ja nicht die alleinherrscherin in unserer ehe :-D

im moment bin ich einfach ein bisschen überfordert von all diesen plänen. und auch ein bisschen "was, so war das aber nicht abgemacht!". vor der hochzeit war eigentlich fest abgemacht, dass unsere gemeinsame zukunft in der schweiz sein würde, und jetzt ist plötzlich wieder alles in frage gestellt.

John Doe
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Re: Ämter/Arbeitsaufenthalt in der Heimat bei Fam-Wohnsitz i

Ungelesener Beitrag von John Doe »

kibobo hat geschrieben:
im moment bin ich einfach ein bisschen überfordert von all diesen plänen. und auch ein bisschen "was, so war das aber nicht abgemacht!". vor der hochzeit war eigentlich fest abgemacht, dass unsere gemeinsame zukunft in der schweiz sein würde, und jetzt ist plötzlich wieder alles in frage gestellt.
oh, das ist dann sicher ziemlich schwierig im moment für dich. hoffentlich bleiben aber sonst alle abmachungen bestehen, und ihr findet auch hier eine gute lösung für alle!
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akos
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Re: Ämter/Arbeitsaufenthalt in der Heimat bei Fam-Wohnsitz i

Ungelesener Beitrag von akos »

genau das meinte ich mit dem gut Vorbereiten. Einfach mal gehen, und schauen ob man dann Arbeit findet käme für mich nie in frage (ausser ich hätte eine riesen Ersparnis, auf die ich zurückgreifen könnte und kein Kind). Ob du eine Zusage für einen Job vorher finden kannst, hängt in erster Linie davon ab, wie lange er schon von dort weg ist und wie gute Beziehungen er noch hat. Wenn gute Beziehungen bestehen, dann gibt es schon eine Möglichkeit, auch eine Beschäftigung zu finden.

Was bei uns jetzt in der Aufwärmphase ist, ist Import-Export. Er hat möglichkeiten, von hier nach Afrika Dinge zu exportieren, welche dort sehr rar und deshalb viel Geld wert sind. Es braucht ein bisschen Startkapital, aber wenn man eh beabsichtigt hin- und herzureisen, so gibt das ein gutes Nebeneinkommen. Möglichkeiten gibt es viele. autos, autoteile, -reifen, elektrische Geräte insbesondere im Bereich der Informatik, etc. Wenn ihr euch so ein kleines Standbein aufbauen könntet, so sind auch Lohnausfälle etc besser überbrückbar.
Aber du musst dir sicher erst im klaren sein, ob es für dich überhaupt in Frage kommt. Insbesondere was es auch für eure gemeinsamen Kinder bedeutet. Eine Lösung ist z.b. dort zu leben, aber dass sie dann hier zur Schule gehen. Also dass ihr zur Einschulung zurück kommt (oder ab Oberstufenalter).

Shannon
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Re: Ämter/Arbeitsaufenthalt in der Heimat bei Fam-Wohnsitz i

Ungelesener Beitrag von Shannon »

ich schreibe jetzt hier einfach mal was ich denke und was auch meine persönliche meinung ist, die sicher nicht für jeden stimmen muss.

ich würde niemals nach afrika auswandern. nie nie! das hat aber mit meinem leben zu tun, meinem sozialen umfeld und meinem gesundheitszustand. wenn ich auswandern würde, wäre dies sicher innerhalb von europa, weil ich dort sicher an meine medis herankomme.

so...auswandern ist sicher gut und schön, afrika ist ein faszinierendes land! wunderschön mit der natur, den tieren und und und. und das dein mann zum clan chief gewählt wurde, ist super und wunderbar, ich gratuliere ihm von herzen. nur wie geht es nun weiter? ein clan chief sollte wirklich vor ort sein, so wie ich mir das in meinen gedanken vorstelle. er muss ja eben für den clan da sein, schlichten, organisieren und so weiter. sein wunsch oder traum in afrika zu leben oder nur mit dem gedanken zu spielen, verstehe ich sehr gut.

dann aber deine seite. so wie ich dich verstanden habe, war das anders ausgemacht vor der hochzeit. aber du wärst auch nicht wirklich abgeneigt dein leben dort zu verbringen (?).....

wie du schon sagtest und akos auch, spielt mal beide mit diesem gedanken und bring auch deine wünsche ein. ich kenne die umstände in dem ort nicht, vielleicht könnte man ein haus bauen und deine fähigkeiten wären an irgendeinem ort sehr willkommen. die kinder hätten eine gute schuldbildung und möchten auch gerne nach afrika umziehen. mit solchen gedanken zu spielen und sich das einfach mal zu überlegen, stelle ich mir sehr spannend vor. und vielleicht bist du sogar überrascht wie dein mann reagiert.

mich würde es sehr freuen, wenn ihr beide eines tages den schritt endgültig wagen würdet, sofern es für dich auch stimmt.

ganz liebe grüsse

kibobo
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Re: Ämter/Arbeitsaufenthalt in der Heimat bei Fam-Wohnsitz i

Ungelesener Beitrag von kibobo »

mit solchen gedanken zu spielen und sich das einfach mal zu überlegen, stelle ich mir sehr spannend vor. und vielleicht bist du sogar überrascht wie dein mann reagiert.
weisst du was? du hast recht!!! ich sage dauernd es ist nicht möglich, aber durchgespielt haben wirs noch gar nie. vor allem nicht gemeinsam!
also mitlerweilen haben wir das gestern abend endlich nachgeholt. und das ergebnis ist, dass ich erst nach mitternacht ins bett bin weil ich, verrückt wie ich bin, zuerst noch unbedingt unser haus in uganda "designen" musste. wenn mein mann das nächste mal hingeht wird er meinen plan mit einem architekten anschauen, obs von der statik her möglich ist. das wird ein haus mit einem "lounge-wohnzimmer" und zwei schlafzimmern im erdgeschoss, und vier schlafzimmern und balkon im obergeschoss, pro etage ein badezimmer. mit see-sicht :-D 14x12 meter grundriss auf zwei stockwerken plus vorne veranda (unten) balkon (oben) von 12x3.68m grundriss auf einem grundstück von insgesamt 50feets x 100feets. in einem momentan (noch) ruhigen grünen gebiet zwischen der hauptstadt und dem flughafen. ideale lage um das haus falls/solange wir es nicht selber brauchen an eine familie oder als hotel zu vermieten.

also du siehst accomodation hätten wir dann schon. und sonst haben wir jetzt mal grob ausgerechnet was für ein monatliches einkommen wir bräuchten, um meine kriterien zu erfüllen. dabei sind wir (bei 2 kindern im primarschulalter) auf 6000chf pro monat gekommen. sobald ein kind eine höhere schule besucht, wirds natürlich mehr, oder wenn wir mehr kinder hätten. naja... da kommen wir nun wieder zum hinderungsgrund. mein mann hat bisher bei seinen rückwanderungsgedanken mit 2000chf pro monat gerechnet. das wäre zwar etwa das doppelte als was wir beim letzten aufenthalt hatten, aber es geht für mich definitiv nicht so.
was heisst; entweder wir haben riesen-glück und finden beide eine so tolle arbeit, dass wir die minimum 6000chf zusammenbekommen, oder wir warten bis mein mann irgendwann vielleicht tatsächlich mp wird :mrgreen: dann reicht es sicher für zwei kinder, wenn ich mitarbeite auch für 3.

also in dem sinne könnten wir für mich diese diskussion hier beenden, entweder wir haben das glück so eine arbeit zu finden, oder nicht. davon ist es abhängig. das haus werden wir sowieso bauen, was uns durch das einkommen der vermietung regelmässige ferien ermöglichen wird, wenn wir nicht auswandern.

und ich schau mich wenn ich mal dazu komme im auswanderungsthread etwas genauer um.
und ich sollte mir jetzt auch noch überlegen wie unser leben spannend bleiben soll falls wir doch unser leben lang in der schweiz bleiben... im moment finde ich uganda gerade einiges aufregender. abgesehen davon, dass sich unsere KONKRETEN pläne in den nächsten 10 jahren sicher weiter verändern können. ist ja auch von der politischen lage schon auch noch abhängig z.b. (in beiden ländern).

uh ja und verratet ja nichts von diesen gedanken meinen eltern. es reicht wenn sie da durch müssen, wenn/falls es dann irgendwann tatsächlich aktuell würde.

akos
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Re: Ämter/Arbeitsaufenthalt in der Heimat bei Fam-Wohnsitz i

Ungelesener Beitrag von akos »

deine Eltern:
ich denke, ich würde sie möglichst frühzeitig informieren. Denn die erste Reaktion wird sicher ein Schock und vermutlich negativ sein. Doch wenn sie Zeit haben, wie du, das ganze zu überdenken, sich an den Gedanken zu gewöhnen, so werden sie hoffentlich hinter eurer Entscheidung stehen (ändern können sie's eh nicht, es ist euer Leben).

Wie du schon konkrete Pläne machst für euer Haus und du so euphorisch bist, möchte ich dich gern wieder etwas auf den Boden runter holen.
In Afrika scheint vieles einfacher, weil es weniger offizielle, bürokratische Hürden gibt, z.b. bei einem Hausbau. Das Risiko ist aber um ein vielfaches höher, so auch das der finanziellen Investition. Ich würde ein Haus nur bauen, wenn ich vor Ort bin. Es braucht die Kontrolle! Und ich würde die Budgetierten Kosten verdoppeln, erfahrungsgemäss kommen nicht "ein paar" unvorgesehene Probleme, sondern so ein Projekt besteht dann meist nur noch aus unvorhergesehenem und Improvisation.
Die Idee ist jedoch gut, gerade auch weil es euch eine Sicherheit gibt und ihr könnt es auch "nutzen" wenn ihr in der Schweiz bleibt.
Wann wart ihr das letzte Mal dort? Hattet ihr diese Idee früher schon mal? Wie geeignet ist der Standort? (Sicherheit, Erreichbarkeit medizinischer Versorgung, Akzeptanz in der Nachbarschaft, Lärmbelastung durch den Flughafen? etc...) So etwas braucht Zeit zum reifen.

Meine Gedanken: wenn er MP werden will, muss er schon vorher hin, sonst wird er nicht in ein politisches Amt gewählt. Er braucht ja irgendwie Leute die ihn unterstützen, wer ist das, wenn er bisher im Ausland war?
So ein politisches Amt kann auch bei politisch stabilen Ländern ein Sicherheitsrisiko sein. Ich kenne einen ähnlichen Fall, er hat das Amt am Ende abgelehnt, da er als Oppositioneller keine Lust hatte, ständig mit Leibwächtern und dem Risiko rumzulaufen.
In Sachen Einkommen gibt es auch noch die Mischrechnung. Du und/oder er haben eine Arbeit dort, welche ev. nicht ausreicht. Du und/oder er arbeiten "saisonal" in der Schweiz, um das Einkommen aufzubessern. Natürlich sofern das mit euren Ausbildungen etc. überhaupt machbar wäre. Aber mind. einer wäre dann halt zeitweise (2-6Monate?) abwesend.

kibobo
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Re: Ämter/Arbeitsaufenthalt in der Heimat bei Fam-Wohnsitz i

Ungelesener Beitrag von kibobo »

Eltern: Ich gehe davon aus, dass es für sie einfacher ist, wenn ich den klaren und sicheren Plan vorlegen kann, statt ein paar wager Träume. Deswegen lieber zuwarten. Und es kommen auch noch private Gründe dazu, warum wir jetzt besser nicht darüber sprechen, und je nach dem was meine Geschwister machen es in Zukunft einfacher oder schwieriger wird.
Auch ich habe meine Probleme wegzugehen, je nach dem wie es ihnen dann gesundheitlich geht.

Hausbau: Danke für den Boden, den brauche ich schon! Deine Sorgen teile ich jedoch nicht in diesem Ausmass denn:
- es wird bereits das 3. Gebäude sein, an dessen Bau mein Mann beteiligt ist. Und bisher gings nach schnellem ugandischem Tempo, ohne grössere Zwischenfälle und mit vernünftigen Preisen. Das "schlimmste" war, dass meine Schwiegermama beim Zement-Kauf mit Säcken voller Mehl nach Hause kam, weil sie beim Einpacken nicht genau genug zugeschaut hat. Habe nicht nachgefragt wie die Mehlqualität war, vielleicht haben sies ja sogar brauchen können :-P
- Wir müssen nicht die ganze Zeit selber vor Ort sein, weil wir 2 sehr vertrauenswürdige Brüder, Cousins und Freunde vor Ort haben. Ein Bruder reicht aber schon völlig aus, und der wird ab August sowieso in Kampala sein, weil er dann sein Studium anfängt, wenn es nach Plan läuft. Dieser Bruder ist auch in unserem Hilfsprojekt sehr involviert und hat mit meinem Mann zusammen sein Restaurant geführt, als wir dort wohnten.
- Wir müssen auch deswegen nicht die ganze Zeit selber vor Ort sein, weil mein Mann die Arbeiter schon kennt, er hat ja vorher schon mit ihnen gebaut und sie wissen von einander wie es läuft.
--> aber natürlich hast du recht, man sollte sich nie sicher sein, das nächste problem kommt bestimmt. nichts ist sicherer als das ;-)
Wann wart ihr das letzte Mal dort? Hattet ihr diese Idee früher schon mal? Wie geeignet ist der Standort? (Sicherheit, Erreichbarkeit medizinischer Versorgung, Akzeptanz in der Nachbarschaft, Lärmbelastung durch den Flughafen? etc...) So etwas braucht Zeit zum reifen.
Mein Mann war gerade erst im Dezember in Uganda. Ob er das Grundstück mit eigenen Augen gesehen hat muss ich nachfragen. Die Idee gibt es schon lange, weil eine Cousine in der Schweiz das sehr erfolgreich vormacht.
Standort: Erreichbarkeit medizinischer Versorgung ist gut, denn es ist ja wirklich gleich neben der Hauptstadt. Sicherheit und Nachbarschaft kann man noch nicht sagen, denn es ist noch nicht viel gebaut worden in dem Gebiet. Ist alles noch sehr grün, was sich aber in den nächsten Jahren in Windeseile ändern kann. Falls für Hotel nicht passt, kann man immer noch an ugandische Familie vermieten. Lärmbelästigung wäre noch was zum abklären. Aber da könnten die Nachbarn ob Familien oder Kirchen deutlich deutlich deutlich schlimmer sein als der Flughafen. Wir haben einmal zwei Strassen neben dem Stadion gewohnt und im Stadion fanden in ein bis drei nächten pro Woche Night Prayers statt ... Wirklich wie bei einem Pop-Konzert.
Meine Gedanken: wenn er MP werden will, muss er schon vorher hin, sonst wird er nicht in ein politisches Amt gewählt. Er braucht ja irgendwie Leute die ihn unterstützen, wer ist das, wenn er bisher im Ausland war?
So ein politisches Amt kann auch bei politisch stabilen Ländern ein Sicherheitsrisiko sein. Ich kenne einen ähnlichen Fall, er hat das Amt am Ende abgelehnt, da er als Oppositioneller keine Lust hatte, ständig mit Leibwächtern und dem Risiko rumzulaufen.
Ja klar muss er vorher hin!
Leute die ihn unterstützen: Er hat immerhin schon mal einen Clan hinter sich ;-) Nein, ich weiss auch nicht, aber mein Mann kennt einfach sooo viele Leute. Du kannst mit ihm nicht durch Mbale gehen ohne dass er alle paar Meter mit jemandem schnell reden muss. Er nutzt auch jede Chance zum Leute aus andern Berufsgebieten kennen zu lernen. Eben z.B. diese Bauarbeiter, da war eigentlich ein Nachbar der baute und ihm die Baustelle zeigen wollte. Mein Mann schaut sich alles an und kommt nachher mit den Arbeitern ins Gespräch. Er redet einfach mit allen. Oder unser Fahrer der uns zwei Tage lang auf Safari chauffiert hat, rief nach 2 Jahren immer noch ab und zu an um nachzufragen wie es uns geht. Für meinen Mann auch wichtig, um durch ihn mit Tourismus-Leuten in Kontakt zu kommen usw.
Sicherheitsrisiko: genau darüber würde ich gerne noch mehr von ihm hören.

In Sachen Einkommen gibt es auch noch die Mischrechnung. Du und/oder er haben eine Arbeit dort, welche ev. nicht ausreicht. Du und/oder er arbeiten "saisonal" in der Schweiz, um das Einkommen aufzubessern. Natürlich sofern das mit euren Ausbildungen etc. überhaupt machbar wäre. Aber mind. einer wäre dann halt zeitweise (2-6Monate?) abwesend.
Könnte eventuell möglich sein, da ich in einem Frauen-Beruf arbeite, gibts häufig Schwangerschaftsvertretungen. Aber man müsste innerhalb der Schweiz sehr mobil sein und wie in vielen Berufen wäre ein Auto vorteilhaft. Ich habe weder Auto noch Führerschein und habe auch überhaupt kein Interesse das zu ändern. Ich bin der reinste Schisshase im Strassenverkehr. Seit ich aus Uganda zurück bin noch umso mehr.
Aber sowieso, eigentlich ist ja einer der Gründe vom (Mit-)Auswandern, dass wir eben nicht getrennt wären...

Ich frage mich gerade warum ich das alles erzähle. Wolltest du es überhaupt wissen, oder hast du die Fragen mehr für mich hingeschrieben, damit ich nicht vergesse es zu bedenken und überlegen?

Merci beaucoup auf jedenfall akos und john doe und keria und shannon fürs mitfiebern und mitdenken und mitaufpassen!!! Es hat definitiv geholfen!!

Liebe Grüsse, Kibobo

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