Scheinehenverhinderung: der grosse HYPE

Bereits jede zweite Ehe wird zwischen Menschen verschiedener Staatsangehörigkeit geschlossen. Binationale Partnerschaften und Familien gelten aber noch zu oft als Sonder- oder Problemfälle. Das muss sich endlich ändern!
alte häsin
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Scheinehenverhinderung: der grosse HYPE

Ungelesener Beitrag von alte häsin »

Noch scheinen viele nicht zu merken, dass die Politker uns für unmündig erklären wollen.

Lest dazu die Medienmitteilung des FIMM (Forum zur Integration von Migrantinnen und Migranten)
http://www.fimm.ch/index.php/Medienmitt ... -wird.html

Siehe auch hier im Forum: tomber amoureux: "mariage, machine à expulser?" der Artikel im Le Courrier.
http://www.lecourrier.ch/index.php?name ... sid=441886
Zuletzt geändert von alte häsin am Mo Apr 20, 2009 3:11 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Malaika

Medienmitteilung des FIMM

Ungelesener Beitrag von Malaika »

Wir lehnen ab, dass ü 100’000 Personen das Recht auf Heirat entzogen wird

05.03.2009

Der Beschluss des Nationalrates, das Gesetz zu ändern, errichtet eine zusätzliche Ungleichheit beim Zugang zur Ehe, die auf ein Verbot der ehelichen Vereinigung ü bestimmte Kategorien von MigrantInnen hinausläuft. Das FIMM ist empört ü diese diskriminierende und stigmatisierende Behandlung.


Der Nationalrat hat am 4. März 2009 eine Änderung des Zivilrechtes angenommen, die darauf abzielt, die sogenannten Scheinehen zu verhindern. Wenn diese Bestimmungen ü werden, ü Personen ohne Aufenthaltsbewilligung, die ü zu heiraten, zahlreiche aktuelle persönliche Dokumente konsequent liefern. Dokumente, die oft schwer zu beschaffen sind, weil die Verwaltung des Ursprungslandes schlecht funktioniert, langsam und nicht-demokratisch ist, oder weil die betreffende Person jede Bindung zu ihrem Ursprungsland verloren hat. Ausserdem wären mit dieser Gesetzesänderung die Zivilstandsbehörden zur Denunziation verpflichtet, obwohl ihre ü Aufgabe eine ganz andere ist.


Wir halten fest, dass die Mehrheit des Nationalrates eine Gesetzesänderung angenommen hat, die einen Verstoss gegen das internationale Menschenrecht darstellt (Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten EMRK, Internationales Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung CERD) und gegen die eidgenössische Verfassung (Artikel 14.), welche das Grundrecht auf Ehe garantiert - unabhängig von der Nationalität. Es ist schockierend zu sehen, wie unser schweizerisch-demokratischer Rahmen immer weiter eingeengt wird, unter dem Vorwand, ein grösstenteils fiktives Problem zu lösen.


Diese Maßnahme ist umso unverständlicher, da die letzte Verhärtung hinsichtlich Eheschliessung am 1. Januar 2008 vorgenommen wurde. Ausserdem wurde dem Zivilstandesbeamten die Möglichkeit eingeräumt, sich der Ehe zu widersetzen, wenn er glaubt, dass es sich nicht um eine „echte Ehe“ handelt. Die Wirkungen dieser Bestimmung bleiben noch weitgehend unbekannt. Im derzeitigen gesetzlichen Rahmen wird in jedem Fall vom Grundsatz ausgegangen, dass die Personen, die heiraten wollen - das heisst ein anerkanntes Menschenrecht ü - oft ü/Innen sind. Das ist in einem Rechtsstaat schon moralisch unannehmbar.


Schließlich möchten wir daran erinnern, dass die derzeitige Praxis in den Kantonen und Gemeinden sehr unterschiedlich ist. In allen Fällen sind die in ü Zeit getroffenen Maßnahmen ü die betroffenen Personen und die öffentliche Hand kostspielig und aufwendig. Ganz im Gegensatz zur derzeitigen Stossrichtung ü die Gesetzgebung eigentlich Massnahmen treffen, um eine volle Gleichbehandlung auf das Recht zur Eheschliessung zu gewährleisten. Dazu kann die Aufnahme der kantonalen ü verbessert und behördliche Informationen verbreitet werden. Es ü nichts, die Augen zu verschliessen vor der Tatsache, dass in der Schweiz mindestens 100' 000 Menschen ohne legalen Status leben und arbeiten.


Das Forum ü die Integration der Migrantinnen und Migranten ruft die Ratskammern, insbesondere den Ständerat, dazu auf, auf die Gesetzesrevision ü zu kommen und sich nicht durch dieses populistische Abdriften beeinflussen zu lassen.

Malaika

Ungelesener Beitrag von Malaika »

Was mich zusätzlich stört, und das ü durchaus auch sogenannt "rechte" (politisch gesehen, nicht solche, die immer recht haben und richtig handeln :lol: ) kreise interessieren, ist, dass damit auch uns SchweizerInnen das Recht entzogen wird, eine Partnerin bzw. einen Partner nach freier Wahl zu heiraten!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

(ja, ich kenne mindestens 1 rechten politiker, der sich in so einer situation befindet. er hat aber zum ü ü ihn das geld dazu, um sein recht auf ehe zu kämpfen! dies ist bei den meisten paaren aber wohl nicht der fall...)

alte häsin
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Re: Scheinehenverhinderung: der grosse HYPE

Ungelesener Beitrag von alte häsin »

Schreibe doch an deinen Ständerat / deine Ständerätin, dass dich als Schweizer Wähler/in stört, dass deine Rechte beschnitten werden auf ein Menschenrecht wie Heirat
Ecrivez à votre conseiller/ère d'état que vous êtes concerné/e ou indigné/epar cette nouvelle attentat à votre droit de citoyen/ne SUISSE
alte häsin hat geschrieben:Noch scheinen viele nicht zu merken, dass die Politker uns ü ü erklären wollen.

Lest dazu die Medienmitteilung des FIMM (Forum zur Integration von Migrantinnen und Migranten)
http://www.fimm.ch/index.php/Medienmitt ... -wird.html

Siehe auch hier im Forum: tomber amoureux – "mariage, machine à expulser?" der Artikel im Le Courrier.
http://www.lecourrier.ch/index.php?name ... article&si[/size]d=441886
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Malaika

Re: Scheinehenverhinderung: der grosse HYPE

Ungelesener Beitrag von Malaika »

Der Ständerat hat gestern das gleiche beschlossen wie der Nationalrat.

Flora

Re: Scheinehenverhinderung: der grosse HYPE

Ungelesener Beitrag von Flora »

Es ist tatsächlich durchgekommen, mit 27 zu 12 Stimmen.
Man kann doch nicht ein Gesetz erstellen, und wenn man sich daran hält, macht man sich strafbar!
Wer hier leben will, muss heiraten - befolgt er/sie dieses Gesetz, ist es eine Scheinehe und somit strafbar.
Bravo Schweiz!
Flora

alte häsin
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Re: Scheinehenverhinderung: der grosse HYPE

Ungelesener Beitrag von alte häsin »

leider voll die Sch********.
aber nach wie vor scheint mir das problem bei sans-papiers sehr gravierend und überhaupt nicht gelöst, das sind offenbar keine menschen mit bedürfnissen mehr (herrenrasse lauert im hinterhalt)!

falls nur "200 asylanten" nicht heiraten können, habe sich das ganze schon gelohnt: für wen?
ich sage nur biometrischer pass – die kälber wählen die metzger neuerdings selber........
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Flora

Re: Scheinehenverhinderung: der grosse HYPE

Ungelesener Beitrag von Flora »

Zu diesem brisanten Thema habe ich noch eine Frage, die mich beschäftigt:
Zur Zeit werden Ehen von Schweizerinnen mit Ausländern generell als Scheinehe eingestuft. Egal mit welchen Vorzeichen.
Aber Ehen von Schweizer Männern mit Ausländerinnen offenbar nicht.
Oder wie funktioniert das sonst mit Partnervermittlungen, z.B. Thailand, Ukraine, Brasilien per Katalog?
Flora

Malaika

Re: Scheinehenverhinderung: der grosse HYPE

Ungelesener Beitrag von Malaika »

wieso, suchst du wen? :lol:
öhm, ich nehme an, dass die nach der vermittlung auch das normale prozedere durchlaufen müssen, oder nicht? habe allerdings null erfahrung und auch keine bekannten, drum warte ich gespannt auf die antworten der anderen.
gruss...

Flora

Re: Scheinehenverhinderung: der grosse HYPE

Ungelesener Beitrag von Flora »

ja, auf diese Antworten warte ich auch.
Wir hier haben ja alle mit dem Image Scheinehe zu kämpfen.
Sämtliche Bekannte meines Mannes auch.
Aber Partnervermittlungen mit Ukraine, Thailand, Brasilien laufen auf Hochtouren. Die organisieren alles, inkl. Visa.
Hier wird offenbar mit verschiedenen Ellen gemessen.
Und genau das möchte ich beweisen.
Regt mich nämlich auf :evil:
Flora

Malaika

Re: Scheinehenverhinderung: der grosse HYPE

Ungelesener Beitrag von Malaika »

ööh, dann müssten wir vielleicht einen testkunden teilnehmen lassen :?:

Flora

Re: Scheinehenverhinderung: der grosse HYPE

Ungelesener Beitrag von Flora »

Wer opfert sich? Und weisst du, was das kostet?
Hilfe!
Aber die Idee ist genial.
Freiwillige vor!
Flora

kibobo
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Re: Scheinehenverhinderung: der grosse HYPE

Ungelesener Beitrag von kibobo »

genau!! bin auch dabei!!

gerade letztens hatte ich wieder eine statistik gesehen (weiss leider nicht mehr wo), die aufzeigte,partner welcher nationalität männer am öftesten heiraten und welche frauen. bei männern waren thailänderinnen weit oben in der liste, bei frauen nordafrikaner immerhin noch in den top10.
da frage ich mich echt, wie da einfach zugeschaut wird bei diesen thai-katalogfrauen. für mich ist das eine andere art moderner menschenhandel und sollte nur schon daher nicht erlaubt sein!!!!
wenn ich mal dazukomme werde ich mich versuchen zu informieren, was menschenrechtsorganisationen (die gegen menschenhandel aktiv sind) dazu meinen...
z.b. bei IOM (International Organisation of Migration) in Uganda werden Frauen ganz klar gewarnt, Fremde Männer zu heiraten.

kibobo
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Re: Scheinehenverhinderung: der grosse HYPE

Ungelesener Beitrag von kibobo »

wir müssen uns aber vor dem testen noch klar sein, welche risiken eine testperson damit eingeht. ob z.b. etwas davon illegal ist, und wie das gehandhabt werden soll falls... dann denke ich gibt es schon möglichkeiten einen freiwilligen zu finden, der als "lockvogel" mitmacht!!!

Flora

Re: Scheinehenverhinderung: der grosse HYPE

Ungelesener Beitrag von Flora »

Ich denke, das ist gar nicht nötig. Ich war zum Beispiel früher oft bei den Brasilien-Festen im Schützenhaus Zürich. Die Männer dort haben "alle ihre Frauen gekauft" (Achtung, Böse ausgedrückt!!!)
Man kommt problemlos mit ihnen ins Gespräch, wenn man sagt, der Bruder mache das gerade und man habe Angst vor der Fremdenpolizei...
Dasselbe gilt in Thailand-Restaurants. Auch dort versammeln sich oft die Frauen und ihre Männer sitzen an den Tischen. Kann man auch fragen.
Man kann sogar Kontakt aufnehmen mit einer Agentur und die Geschichte vom Bruder bringen, und der Angst vor der Schnüffelei der Frepo.
Das ist es ja:
die müssen keine Angst haben.
Die leben ganz ruhig vor sich hin. Sie werden niemals belästigt und auch nicht so getraut, wie es bei mir der Fall war.
(unter aller S.a.u., ehrlich gesagt).
Es ist keine Vermutung meinerseits, ich weiss, dass Unterschiede gemacht werden bei den Zivilstandsämtern und Immigrationsämtern.
Wir Schweizer Frauen sind die Buhmänner.
Flora

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