Kindererziehung

John Doe
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Kindererziehung

Ungelesener Beitrag von John Doe »

so, jetzt hab ich wieder einmal eine interessante Diskussion gefunden:
http://binational-in.de/thread.php?threadid=6391&sid=

wie habt ihrs so mit der bikulturellen Erziehung eurer kinder? wie findet ihr die Balance zwischen den Kulturen? was habt ihr vom jeweils anderen übernommen, und was käme auf keinen fall in frage? könnt ihr eure unterschiede akzeptieren und respektieren, oder gibt es regelmässig krach? wie stehts um die Autorität? Definition, Anwendung?
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leo
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Re: Kindererziehung

Ungelesener Beitrag von leo »

Bei uns gibt es kulturelle Unterschiede. Respekt und Gehorsam gegenüber den Eltern wird im Herkunftsland meiner Frau höher gewichtet. Meine Frau und ich haben nicht den gleichen Erziehungsstil. Trotzdem gibt es kaum Diskussionen über die Erziehung. Ich akzeptiere, wie meine Frau mit meinem Kind umgeht, umgekehrt lässt mich meine Frau machen. Das Kind weiss, wenn Mami etwas entschieden hat, dann gilt das, und Papi fällt ihr nicht in den Rücken. Wir haben das Glück, dass der Sohn einfach zu erziehen ist und nicht versucht, die Unterschiede auszunützen. In der Praxis hat sich eine gewisse Aufteilung ergeben. Ich kümmere mich mehr um die Hausaufgaben und schulische Belange, meine Frau mehr um Essen, Kleidung und Körperpflege.

Es gibt die Vorstellung, dass sich die Eltern in der Erziehung möglichst auf eine gleiche Linie einigen sollen. Diese Idee ist für uns nicht hilfreich. Das hätte uns nur unnötige Auseinandersetzungen gebracht.

flurinica
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Re: Kindererziehung

Ungelesener Beitrag von flurinica »

ja, eine hilfe ist es oft, sich vor augen zu nehmen, dass der partner genau wie man selber, das beste für die kinder möchten.. dennoch kommt es (vor allem in stresssituationen) schon zu auseinandersetzungen/diskussionen.. da funktioniert nämlich die strategie "ich halte zur entscheidung des partners nicht" weil beide gleichzeitig was z.T. völlig gegensätzliches machen (und deswegen auch im Moment kaum verständnis für die andere Reaktion da ist).

Schmetterling
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Re: Kindererziehung

Ungelesener Beitrag von Schmetterling »

Wir haben auch mal diskussionen darüber, aber eher wenig, weil ich die "Erziehungshoheit" habe 8)

Ich erziehe auch nicht im Stil meiner Eltern, weil ich auch da vieles nicht vertreten kann. "Meinen" Erziehungsstil habe ich bewusst gewählt (naja, vieles passiert auch unbewusst) und kann daher auch genau sagen, weshalb ich etwas wie mache. Zumindest weiss mein Mann dann, dass ich einen Grund habe, wieso ich etwas so mache. Bei ihm ist es meist: "mir hat es auch nicht geschadet" oder "das muss so sein" oder gar irgendwelche Ammenmärchen (die ich meist entkräften kann). Gleichzeitig sieht er auch die Veränderungen, wenn er z.B. sagt: "ach, du hast es ja schon schön. ich hätte nie so auf meinem Vater herumturnen können". Er sieht es eigentlich positiv, wie wir es anders machen, für seine Vaterrolle. Die Rolle seiner Mutter ist nun wieder etwas eine andere, (seine Mutter ist ziemlich heilig) und ich kann dem natürlich nicht gerecht werden. :lol: Auch meine Mutter ist eine heilige, und dem kann ich natürlich auch nicht gerecht werden :lol:
diskussionen gibt es nur, wenn ich hinter etwas, was er macht, überhaupt nicht stehen kann, oder ich das Gefühl habe, er fällt mir in den Rücken. meist ist es aber eine offene Diskussion, wo wir auch gegenseitig merken, dass wir beide so unsere (und manchmal die gleichen) Fehler machen...

Ich versuche schon ihr auch einen teil der afrikanischen Kultur zu vermitteln. Das ist zwar schwierig hier. Auch weil er z.B. französisch und nicht eine Muttersprache mit ihr spricht. Aber sie liebt z.B. "Papa-Musik" sehr, geht auch in einen afrikanischen Tanzkurs und kriegt halt in unserem Alltag so ein bisschen "afrikanisches" mit. Es wird sicher mit der Zeit für sie wahrnehmbarer, v.a. wenn sie bewusst mal in Afrika war usw. (sie war erst als Baby dort und erinnert sich nicht mehr...)

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