Islamisches Opferfest

akos
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Islamisches Opferfest

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Hier ein Artikel dazu aus Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Islamisches_Opferfest



Also, grundlegend, wie ihr nachlesen könnt, geht es darum, zu feiern, dass Abraham sogar seinen Sohn geopfert hätte für Gott. Der Sohn am Opferaltar wurde dann durch den Schafsbock (das wertvollste Tier einer Familie damals) "ersetzt". (dieselbe Geschichte steht auch in der Bibel)
Es geht also eigentlich um ein jährlich zu erneuernden Beweis zu Gott, dass man für ihn "das letzte Hemd" geben würde. Tatsächlich hat dieses Fest auch einen so hohen Stellenwert, dass es genau so ist. Nicht wenige Familien verschulden sich, nur um sich einen Schafsbock für die Tabaski leisten zu können (weil heute die meisten Leute gerade in der Stadt keine Schafe mehr halten).
Es gibt auch eine "Liste" von Tieren, eine gewisse Rangordnung. Eine Familie die sich keinen Schafsbock leisten kann, opfert statt dessen einen Hahn, wer sich keinen Hahn leisten kann, ein anderes Tier, etc.

Die Art des Schlachtens: das Schächten
Religiös geht es darum, dass das Tier vollständig ausblutet, da der Verzehr von Blut nicht erlaubt ist (analog bei den Juden).
Das Tier wird durch einen Schnitt im Hals getötet. Der "Schlachter" muss dabei vorgängig eine Ausbildung absolviert haben, damit er Tiere schächten darf. Das betrifft sowohl der religiöse als auch praktische Teil der Schächtens. Es gibt genaue Regeln, wie das Schächten ausgeführt werden muss.
Diese Technik führt bei korrekt ausgeführtem Halsschnitt den Tod in der Regel innerhalb von 10-15 Sekunden herbei, jedoch können Rinder noch bis zu 47 Sekunden lang Aufstehversuche unternehmen.
aus Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%A4chten
Dazu zu sagen ist: Tatsächlich führt es innerhalb kürzester Zeit mindestens zur Bewusstlosigkeit, weil das Hirn nicht mehr mit Blut versorgt wird, da die Halsschlagadern durchtrennt werden.
Viele grausen sich ab dem Anblick, dass viele Tiere danach noch minutenlang zucken und zappeln (es sieht manchmal aus, wie wenn sie noch davon rennen wollten). Diese Tiere sind jedoch schon tot. Solche Zuckungen kommen auch bei anderen Tötungsarten vor. Es sind "Entlandungen" der Nerven, welche die Muskeln zucken lassen. (wer etwas von biologie versteht, weiss, dass unsere Nerven über elektrische Impulse funktionieren, und diese Nerven geben den Muskeln den Befehl sich zu bewegen). Es ist also eher ein "mechanisch-elektrischer" Vorgang, als dass ein Tier da noch zappeln würde, weil es mit aufgeschnittener Kehle noch lebt.



Nicht zuletzt geht es bei dem Opferfest auch um sozialen Ausgleich. Es ist so, dass man das geopferte Tier mit allen, besonders mit Bedürftigen teilen soll. Für viele Menschen ist die Tabaski die einzige Möglichkeit im Jahr, wo sie überhaupt Fleisch zu essen bekommen!
Meistens isst man auch nicht sein eigenes Opfertier. Man verteilt es unter all seinen Nachbarn, und kriegt ebenso ein Stück von deren Tier. So hat man am Ende ein gemisch aus allen geopferten Tieren, wer mehr opfert verteilt auch mehr, so dass am Ende alle etwa gleich viel haben.

Vielleicht haben andere noch etwas anzufügen, ich weiss nicht jedes Detail darüber.
Zuletzt geändert von akos am Fr Okt 28, 2011 3:57 pm, insgesamt 1-mal geändert.

waharan
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Re: Islamisches Opferfest

Ungelesener Beitrag von waharan »

Danke Akos, du hast es gut zusammengefasst.

Ich war auch schon einige Mal dabei an solche Festen, wo ein Schaf zu Ehren Gottes geschlachtet wurde. Bei jedem Fest war ein emiges Treiben zu beobachten. Nach dem Schlachten wurde das Fleisch zerteilt, gekocht und grosszügig verschenkt.

Das Schächten empfand ich nie als brutal oder als Qual für das Tier.
Klar, als ich das 1.Mal dabei zusah empfand auch ich eine Art Mitleid für das Tier und ich war es mir auch nicht gewohnt Blut zu sehen.

Hierzulande wo man das Fleisch (in reichlichem Überfluss) im Supermarkt kaufen kann, macht man sich wahrscheinlich auch viel weniger oder kaum Gedanken, wie das Steak von der Weide ins Kühlregal kommt.

Zum Opferfest werden bei uns auch hauptsächlich die Kinder beschenkt. Auch werden keine (oder weniger) Karten wie hier zu Weihnachten üblich versandt. Man beglückwünscht einander persönlich beim Besuch oder per Telefon. Die Jungen besuchen oder telefonieren den Alten.
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waharan
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Re: Islamisches Opferfest

Ungelesener Beitrag von waharan »

@jd Ich bin nicht konvertiert. Würde mich aber auch nicht (mehr) als Christin bezeichnen. Lange Geschichte! Kurz: Ursprünglich bin ich in einem christlichen ref. Elternhaus aufgewachsen und die Religion war schon immer etwas zentrales in meinem Leben. Auch war ich lange engagiert in der Kirchenarbeit. Aber aufgrund von mehreren Erlebnissen und Haltungsweisen seitens der Kirche (Landes- u. Freikirche) fühlte ich mich länger je mehr nicht mehr wohl in deren Kreisen.
Schon als Kind war ich irgendwie immer auf der Suche nach dem tieferen Sinn des Lebens und befasste mich mit dem Thema sterben und wohin gehts danach..etc. Das persönliche Erleben von unerklärlichen 'Wundern' liess mich auch nie in meinem Leben an der Existenz Gottes zweifeln.
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John Doe
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Re: Islamisches Opferfest

Ungelesener Beitrag von John Doe »

ich bin aus gutem grund vegetarier!
und noch das horror-mümpfeli: in unserem quartier in afrika hat ein mann zum opferfest seinen besten freund geschlachtet! ... :(
dieser geschichte von abraham wird ja auch mit dem schofar-blasen während des monats vor dem jüdischen neujahr gedacht (hat natürlich auch noch viele andere bedeutungen).
mich näme wunder, wie ihr diese geschichte den kindern nahe bringt. ich habe mich jedenfalls bisher geweigert, sie unseren kindern zu erzählen.
und dann würde ich noch gerne wissen, ob ihr neben dem schaf noch andere spezielle speisen habt?
Schlafen ist eine Strategie gegen Hunger... :(
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"Mit oder ohne Kopftuch bin ich doch dieselbe." - Ni pute, ni soumise.
Ici et ailleurs - c'est la misère qui fait partir les gens.

John Doe
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Re: Islamisches Opferfest

Ungelesener Beitrag von John Doe »

@waharan: christsein hat ja nicht unbedingt etwas mit kirchenzugehörigkeit zu tun. aber du schreibst ja noch von anderen erlebnissen. danke fürs berichten. ist zwar nicht das hauptthema des forums, aber ich finde es sehr spannend!
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waharan
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Re: Islamisches Opferfest

Ungelesener Beitrag von waharan »

Klar kann ich ‚Christ sein’ ohne einer Kirchgemeinschaft anzugehören.
Aber im Grunde genommen, denke ich dass gerade eben in den 3 Hauptreligionen die Gemeinschaft unter den christl./ islam./ jüd. Geschwistern enorm wichtig ist. Gemeinsames Gebet, gemeinsame Gottesdienste, Gebete, Feste und Rituale feiern verbindet stark!
Für jemand der praktizierender Christ/Muslim/Jude ist, ist die Zugehörigkeit einer Gemeinschaft darum ein wichtiger Faktor.
Ich spreche also nicht von Papier-Christen oder der sporadischen Kirchgängern (an Weihnachten, Ostern, Hochzeit, Beerdigung)

Möchte hiermit niemanden angreifen. Und ich weiss ‚it’s off topic’!
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akos
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Re: Islamisches Opferfest

Ungelesener Beitrag von akos »

Ich persönlich finde es etwas doof, wie viele Menschen ein Tamtam um solche Sachen machen. Es ist nun mal eine Tatsache, dass man ein Tier töten muss, wenn man Fleisch essen will. Andernfalls sollte man konsequent vegetarisch leben, da wir von natur aus keine Aasfresser sind (vegetarier sind wir ja eigentlich auch nicht).
Zuletzt geändert von akos am Fr Okt 28, 2011 3:58 pm, insgesamt 1-mal geändert.

Shannon
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Re: Islamisches Opferfest

Ungelesener Beitrag von Shannon »

ich habe so meine probleme mit der kirche und gehe deswegen nie in eine, ausser es ist etwas familiäres.

mein mann ist kath. aber er geht eigentlich auch nie in eine kirche.

ich esse eigentlich fast nie fleisch, ich mag es einfach nicht.

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