Forum Ass./IG Binational

"Passiert in meinem Freundeskreis:
Frau heiratet Libanesen. Er wird dank ihr Schweizerin, sie haben 4 Kinder zw. 1 und 10 Jahren.
Die Vorzeichen, die WIR alle sahen, aber die Frau nicht sehen wolle, lasse ich jetzt mal weg.
Aber es war genau so: Sie fuhren in Urlaub, er nahm alle Pässe, packte eines Morgens um 6 die Kinder, verteilte sie bei Verwandten in den Bergen und sagte, sie könne gehen, aber ohne die Kinder.
Sie war überall, Konsulat, Anwalt vor Ort, Anwalt in CH, Es wurde eine Benefizveranstaltung organisiert zum Geld sammeln, die Sendung "Fliege" in Deutschland wurde angeschrieben...
Nichts, rein gar nichts passierte.
Sämtliche Politiker "konnten nichts machen".
Erst als wir ihn denunzierten mit Verdacht auf Kontakt mit XY-Organisationen (ich denke, ihr wisst, was ich meine), wurde die Bundespolizei eingeschaltet und nach ihm gesucht.
Die 2 älteren Jungs, 6 + 8 waren allerdings schon in einem Trainingslager in Syrien.
Und der Trick mit dem in die Ferien fahren und nicht mehr zurück kommen, passierte schon Dutzendfach.
Und weil die meisten Länder, in denen so etwas passiert, nicht dem Den Haager-Abkommen beigetreten sind, können man wirklich nichts machen.
Die Geschichte ist zwar schon 4-5 Jahre her, vielleicht hat sich etwas veränderz. Wenn jemand etwas Neueres dazu weiss, wäre ich sehr interessiert.
Gruss, Flora"

hallo Flora,
die Anzeichen, die die Frau nicht wahrhaben wollte, wären aber schon interessant und wichtig.
Wozu suchst du neuere Informationen? Zum Haager Abkommen allgemein?

Wie liegt eigentlich der Fall, wenn ich z.B. meinem Mann sage, ich mache mit meiner Tochter in der Schweiz Ferien und bleibe dann mit ihr in der Schweiz?

Die "weisse Massai" hat doch dies getan. Sie blieb mit ihrer Tochter nach einem Ferienaufenthalt einfach in der Schweiz. War das nicht Kindesentführung? Oder gilt dies "nur", wenn der Mann dies entsprechend meldet?

Von Kindesentführung spricht man, wenn ein Kind durch einen Elternteil oder ein anderes Familienmitglied gegen den Willen des Sorgeberechtigten ins Ausland (das heisst ausserhalb des Landes, in welchem das Kind seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat) gebracht oder dort zurückbehalten wird.

Mehr Informationen zum Thema;

Informationen des Bundesamtes für Justiz zur internationalen Kindesentführung

Informationen der Haager Conference on Private International Law
Unter diesem Link gibt's auch die Liste der Staaten, welche das Haager Kindesentführungsübereinkommen unterschrieben haben.

Wann man von Kindesentführung spricht, ist wohl unterschiedlich. Gewiss kann man nicht erst dann von Kindesentführung sprechen, wenn der betroffene Elternteil einen Antrag stellt, denn einen Antrag kann man nur stellen, wenn das Haager Kindesentführungsübereinkommen zur Anwendung kommt. Wird also ein Kind in ein Land entführt, welcher das Haager Übereinkommen nicht unterzeichnet hat (und auch keine andere vertragliche Grundlage für die Rückführung des Kindes zwischen den zwei betroffenen Ländern besteht), dann kann auch kein Antrag auf Rückführung gestellt werden. Das Vorliegen eines Antrages alleine kann also nicht darüber entscheiden, ob man von einer Kindesentführung spricht oder nicht.

In der Schweiz erlebe ich, dass die Situation, dass eine Schweizer Mutter mit ihren Kindern gegen den Willen des ausländischen Vaters in die Schweiz zurückkehrt, vorallem wenn es ein Entwicklungsland oder auch z.B. ein arabisches Land ist, nur sehr ungern als Entführung betitelt wird und die ganze Aktion mit dem Schutz des Kindes gerechtfertigt wird. Das Verständnis für die Frau ist sehr gross. Ich kann dies nachvollziehen, trotzdem bin ich der Meinung, dass wenn sich eine erwachsene Person dafür entscheidet, mit ihren Kindern im Ausland zu leben, auch die Folgen dafür tragen soll, wie jeder ausländische Elternteil in der Schweiz eben auch. Unterschiedliche Massstäbe je nach Herunkt oder Geschlecht, dafür habe ich kein Verständnis.

Liebe Grüsse

ich finde, dass keine unterschiede aufgrund herkunft oder geschlecht gemacht werden sollte. es sollte nur um das kindswohl gehen. und ja, das muss man sich zum voraus überlegen und allenfalls in einem ehevertrag festhalten, welches recht dann zur anwendung kommen soll. obwohl, ich weiss nicht, ob so ein vertrag überhaupt gültig wäre und zur anwendung käme?

Tragischer Fall in Buchs: Die drei entführten Djebrit Kinder

http://samoai.radio-powerdream.ch/

Da wünscht man sich nur, dass einem das nie passieren wird. Traurig!!

so schlimm! kennst du diese familie, karibik? weisst du etwas mehr über sie, woher der vater kommt und wohin oder so?

Weitere Infos zum Fall Djerbit:

http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/unt ... y/16888362

http://www.algeria.com/forums/algeria-e ... inder.html

Ich kenne die Familie nicht persönlich.

Fall Djerbit: Die Mutter hatte endlich telefonischen Kontakt!

www.zuonline.ch/storys/storys.cfm?vID=13955

ist ja schon eine alte diskussion, ich bin heute beim surfen auf eine website zum thema kindesentzug/kindesentführung gestossen und stelle einfach mal den link hier herein, vielleicht hilft das mal jemandem.
http://www.kindesentzug24.com/html/info ... html#infos
(wird hoffentlich nicht gebraucht!)