Wenn sich die Familie nicht freut
Wenn sich die Familie nicht freut
Besonders fuer Besucher/innen, die seit kurzem in einer binationalen Beziehung sind oder Hochzeitsplaene schmieden und sich Gedanken machen ueber die Reaktion ihrer Familie, faende ich es interessant, von euren Erlebnissen zu hoeren:
Freuten sich deine Eltern/Geschwister/weitere Familie, als du deinen Freund/deine Freundin vorstelltest, als du ihnen sagtest, dass ihr heiratet, Kinder haben werdet?
Hast du es lange verschwiegen, wissen sies heute noch nicht, hat dich deine Familie unterstuetzt oder weggewiesen, oder brauchten sie einfach etwas Zeit, mit dem Neuen klar zu kommen?
Gibt es gute Ratschlaege, wie man mit negativen Reaktionen der Familie umgehen kann? Wie man sich verhalten soll, wenn man zwischen der Familie und dem Partner/der Partnerin hin-und hergerissen ist?
Einen solchen blog habe ich mir sehr gewuenscht, als ich vor 3 Jahren heiratete, und darum ist dies auch mein erstes Thema. :)[color=blue][/color]
Freuten sich deine Eltern/Geschwister/weitere Familie, als du deinen Freund/deine Freundin vorstelltest, als du ihnen sagtest, dass ihr heiratet, Kinder haben werdet?
Hast du es lange verschwiegen, wissen sies heute noch nicht, hat dich deine Familie unterstuetzt oder weggewiesen, oder brauchten sie einfach etwas Zeit, mit dem Neuen klar zu kommen?
Gibt es gute Ratschlaege, wie man mit negativen Reaktionen der Familie umgehen kann? Wie man sich verhalten soll, wenn man zwischen der Familie und dem Partner/der Partnerin hin-und hergerissen ist?
Einen solchen blog habe ich mir sehr gewuenscht, als ich vor 3 Jahren heiratete, und darum ist dies auch mein erstes Thema. :)[color=blue][/color]
"There are no short cuts to any place worth going to"
Ich bin zwar nicht erst seit ü in einer Binationalen Partnerschaft,
aber habe einige Erfahrungen zu diesem Thema sammeln "ü"!!
Es war mir von Anfang an klar, dass meine Familie nicht positiv
ü die Beziehung mit meinem Freund reagieren ü,
da er Afrikaner ist.
Meine Familie kommt aus dem ü, sind nicht unbedingt
sehr Weltoffen, benehmen sich nicht "Rassistisch" aber wenn man
genau hinschaut u. hinhört sind die es doch!!
Anfänglich hielt ich die Beziehung geheim.
Als ich n. 2j. schwanger wurde bzw. ende meiner SS erfuhr meine Familie,
dass ich ein Kind erwarte u. dann noch von einem "Schwarzen"
Ich hab das Kind geboren, meine Familie versuchten zwar in
der öffentlichkeit zum Enkelkind zustehen aber dass war alles
nicht ernstgemeinte Taten.
Ich wurde als Alleinerziehende behandelt, als hätte ich ein Kind
ohne Mann, als hätte das Kind kein Vater usw.
Wir lebten ü ein paar Monate in einer Wochenend-Beziehung
da er in einem anderen Kanton eine super stelle bekam.
Nach 2j. kehrte ich allen den ü zu, ich hatte keine Lust
mehr allen ne Chance zu verschenken obwohl keine Veränderung einkam.
Wir zogen dann weiter weg um u. lebten in Friede ohne meine Familie..
Vor kurzem kam unser 2. Kind zur Welt, die SS war meiner Mutter
von Anfang an bekannt, da ich gesehen wurde (Leute tratschen gern)..
Sie gab mir den Tipp das kind abzutreiben od. im Ausland zu gebären.
Es war eine Horror-Zeit, sehr verletztend, heulende Momente waren was alltägliches..
Aber ich hab auch mein 2. Kind geboren u. egal was meine Familie ü mich/uns denkt.. Wir kennen uns nun seit 10j., wir lieben uns nun seit 9Jahre, haben 2 tolle Kinder miteinander - was könnte dies noch ü?????????????????????
Nichts!!!! Ausser noch ne Hochzeit
Eines Tages wird bei meiner Familie der Verstand einklicken,
zu spät aber wenigstens!!!
Das einzige was mich immer wieder traurig macht, ist dass meine
Kinder keine Grosseltern (in der schweiz) haben..
aber habe einige Erfahrungen zu diesem Thema sammeln "ü"!!
Es war mir von Anfang an klar, dass meine Familie nicht positiv
ü die Beziehung mit meinem Freund reagieren ü,
da er Afrikaner ist.
Meine Familie kommt aus dem ü, sind nicht unbedingt
sehr Weltoffen, benehmen sich nicht "Rassistisch" aber wenn man
genau hinschaut u. hinhört sind die es doch!!
Anfänglich hielt ich die Beziehung geheim.
Als ich n. 2j. schwanger wurde bzw. ende meiner SS erfuhr meine Familie,
dass ich ein Kind erwarte u. dann noch von einem "Schwarzen"
Ich hab das Kind geboren, meine Familie versuchten zwar in
der öffentlichkeit zum Enkelkind zustehen aber dass war alles
nicht ernstgemeinte Taten.
Ich wurde als Alleinerziehende behandelt, als hätte ich ein Kind
ohne Mann, als hätte das Kind kein Vater usw.
Wir lebten ü ein paar Monate in einer Wochenend-Beziehung
da er in einem anderen Kanton eine super stelle bekam.
Nach 2j. kehrte ich allen den ü zu, ich hatte keine Lust
mehr allen ne Chance zu verschenken obwohl keine Veränderung einkam.
Wir zogen dann weiter weg um u. lebten in Friede ohne meine Familie..
Vor kurzem kam unser 2. Kind zur Welt, die SS war meiner Mutter
von Anfang an bekannt, da ich gesehen wurde (Leute tratschen gern)..
Sie gab mir den Tipp das kind abzutreiben od. im Ausland zu gebären.
Es war eine Horror-Zeit, sehr verletztend, heulende Momente waren was alltägliches..
Aber ich hab auch mein 2. Kind geboren u. egal was meine Familie ü mich/uns denkt.. Wir kennen uns nun seit 10j., wir lieben uns nun seit 9Jahre, haben 2 tolle Kinder miteinander - was könnte dies noch ü?????????????????????
Nichts!!!! Ausser noch ne Hochzeit
Eines Tages wird bei meiner Familie der Verstand einklicken,
zu spät aber wenigstens!!!
Das einzige was mich immer wieder traurig macht, ist dass meine
Kinder keine Grosseltern (in der schweiz) haben..
Mistery, es tut mir leid zu hoeren, dass du so wenig Unterstuetzung bekommst von deiner Familie; es freut mich dafuer umso mehr, dass du stark bist in deiner Entscheidung, mit dem Mann, den du liebst, zu leben, egal was alle anderen sagen.
Meine Familie kannte meinen Freund (auch aus Afrika) eigentlich gut, er lebte sogar ein Jahr lang bei uns, als er illegalerweise in der Schweiz war. Als ich aber nach Australien auswanderte und einen Monat spaeter meiner Familie erzaehlte, wir wollten heiraten, brach die Harmonie zusammen; ich denke heute, meine Eltern machten sich Sorgen, dass ich meine Ausbildung schmeissen wuerde, schwanger zurueckkehren wuerde, zum Islam konvertiert und vielleicht dort noch eingesperrt wuerde (wir heirateten in Afrika). Das ist nun 3 Jahr her und mittlerweile haben sich meine Eltern beruhigt, mein Bruder hatte meinen Mann sowieso schon immer als Bruderersatz geschaetzt, und auch andere Verwandte und Bekannte scheinen sich nicht mehr zu sorgen. Damals war es aber sehr schwer fuer mich, gerade erst ausgewandert und ploetzlich hatten alle, inklusive Nachbaren, etwas zum Thema zu warnen. Da merkte ich, dass sie wohl alle dachten, solange er nur mein Freund sei, sei ja nicht alles verloren, aber als ich zeigte, dass es mir wirklich ernst war, kamen die wahren Gefuehle zum Vorschein. Ich erinnere mich an die Zeit vor und kurz nach der Hochzeit als traurig und zerrissen zwischen der Familie, die ich nicht "enttaeuschen" wollte, und dem Mann, ohne den ich nicht leben konnte. Ich bin sehr froh, wird mein Mann nun in meiner engen Familie wilkommen geheissen - obwohl das sicher auch einfacher ist, wenn wir am anderen Ende der Welt wohnen-aber meine Grosseltern wollen immer noch nichts mit uns zu tun haben, und das macht mir noch heute Kummer. Wir waren uns immer sehr nah, und seit ich geheiratet habe, hoere ich nichts mehr von ihnen. Trotz allem aber bin ich sehr gluecklich mit meinem Leben, bereue nichts und wuerde auch nichts aendern wollen. Die Angst vor allem Fremden und besonders "Schwarzen" liegt sehr tief in unserer Gesellschaft, und ich glaube dass diejenigen, die diese Angst nicht haben, eine Fuelle von Schoenheit und Glueck erfahren, die anderen verborgen bleiben - auch wenn das Glueck zum Teil recht teuer zu haben ist...
Meine Familie kannte meinen Freund (auch aus Afrika) eigentlich gut, er lebte sogar ein Jahr lang bei uns, als er illegalerweise in der Schweiz war. Als ich aber nach Australien auswanderte und einen Monat spaeter meiner Familie erzaehlte, wir wollten heiraten, brach die Harmonie zusammen; ich denke heute, meine Eltern machten sich Sorgen, dass ich meine Ausbildung schmeissen wuerde, schwanger zurueckkehren wuerde, zum Islam konvertiert und vielleicht dort noch eingesperrt wuerde (wir heirateten in Afrika). Das ist nun 3 Jahr her und mittlerweile haben sich meine Eltern beruhigt, mein Bruder hatte meinen Mann sowieso schon immer als Bruderersatz geschaetzt, und auch andere Verwandte und Bekannte scheinen sich nicht mehr zu sorgen. Damals war es aber sehr schwer fuer mich, gerade erst ausgewandert und ploetzlich hatten alle, inklusive Nachbaren, etwas zum Thema zu warnen. Da merkte ich, dass sie wohl alle dachten, solange er nur mein Freund sei, sei ja nicht alles verloren, aber als ich zeigte, dass es mir wirklich ernst war, kamen die wahren Gefuehle zum Vorschein. Ich erinnere mich an die Zeit vor und kurz nach der Hochzeit als traurig und zerrissen zwischen der Familie, die ich nicht "enttaeuschen" wollte, und dem Mann, ohne den ich nicht leben konnte. Ich bin sehr froh, wird mein Mann nun in meiner engen Familie wilkommen geheissen - obwohl das sicher auch einfacher ist, wenn wir am anderen Ende der Welt wohnen-aber meine Grosseltern wollen immer noch nichts mit uns zu tun haben, und das macht mir noch heute Kummer. Wir waren uns immer sehr nah, und seit ich geheiratet habe, hoere ich nichts mehr von ihnen. Trotz allem aber bin ich sehr gluecklich mit meinem Leben, bereue nichts und wuerde auch nichts aendern wollen. Die Angst vor allem Fremden und besonders "Schwarzen" liegt sehr tief in unserer Gesellschaft, und ich glaube dass diejenigen, die diese Angst nicht haben, eine Fuelle von Schoenheit und Glueck erfahren, die anderen verborgen bleiben - auch wenn das Glueck zum Teil recht teuer zu haben ist...
"There are no short cuts to any place worth going to"
-
Malaika
zu deinem satz "Die Angst vor allem Fremden und besonders "Schwarzen" liegt sehr tief in unserer Gesellschaft, " habe ich eine anmerkung, ich glaube, dass es stimmt. denn wenn schon im kindergarten die kinder spiele spielen wie "wer hat angst vor'm schwarzen mann?"......................
ü kam meine tochter ganz verwirrt nachhause und fragte, ob sie jetzt angst haben ü vor ihrem papi???
ü kam meine tochter ganz verwirrt nachhause und fragte, ob sie jetzt angst haben ü vor ihrem papi???
@Yamini
Das tut mir sehr leid, dass auch du eine negative Erfahrung machen musstest u. dass der Kontakt zu den Grosseltern immer noch schlecht ist..
Ich hoffe u. ü dir, dass sich dies eines Tages noch ändern wird.
Obwohl meine Familie aus dem ü kommt,
ist die nicht unbedingt altmodisch sondern relativ Modern,
nur halt nicht sehr Weltoffen bzw nicht bei "Schwarze Menschen"..
Die schwarze Hautfarbe wird als was teuflisches angesehen,
als die Pest, als Krankenheiten (meistens Aids), als was dreckiges..
Ich hab noch heute sehr viel ü damit, dass ich eignetlich
"keine" Familie habe wie andere..
Ich muss auch noch dazu sagen, dass meine Familie meinen
Partner nach all diesen jahren nicht einmal gesehen haben,
es wurde nicht einmal nach den Namen gefragt!!
@Malaika
Dass kenne ich auch..
Den Kinder wird automatisch angst vor dem "schwarzen Mann" beigebracht!
Das tut mir sehr leid, dass auch du eine negative Erfahrung machen musstest u. dass der Kontakt zu den Grosseltern immer noch schlecht ist..
Ich hoffe u. ü dir, dass sich dies eines Tages noch ändern wird.
Obwohl meine Familie aus dem ü kommt,
ist die nicht unbedingt altmodisch sondern relativ Modern,
nur halt nicht sehr Weltoffen bzw nicht bei "Schwarze Menschen"..
Die schwarze Hautfarbe wird als was teuflisches angesehen,
als die Pest, als Krankenheiten (meistens Aids), als was dreckiges..
Ich hab noch heute sehr viel ü damit, dass ich eignetlich
"keine" Familie habe wie andere..
Ich muss auch noch dazu sagen, dass meine Familie meinen
Partner nach all diesen jahren nicht einmal gesehen haben,
es wurde nicht einmal nach den Namen gefragt!!
@Malaika
Dass kenne ich auch..
Den Kinder wird automatisch angst vor dem "schwarzen Mann" beigebracht!
"Da merkte ich, dass sie wohl alle dachten, solange er nur mein Freund sei, sei ja nicht alles verloren, aber als ich zeigte, dass es mir wirklich ernst war, kamen die wahren Gefuehle zum Vorschein."
war bei mir genauso. ich war ein halbes jahr mit meinem freund zusammen, meine eltern hatten ihn auch kennengelernt und alles kein problem. als wir dann heiraten wollten (und ich gleichzeitig ein halbes jahr in uganda bleiben wollte) ging das theater los, vor allem mein vater hat mir viele briefe geschrieben, und eine zeit lang mit niemandem mehr geredet, aber auch die andern verwandten waren ziemlich schockiert.
eine von meinen drei schwestern hat uns im ersten monat unten besucht und war auch bei der hochzeit dabei. ich glaube ihre erzählungen danach zuhause haben sehr viel bewirkt, dass die familie sich entspannen konnte, ängste loswerden konnte und besser zuhören, besser nachfragen lernte und sich auf die neue gegebenheit einlassen konnte. als ich im dezember heimkam war alles keine frage mehr, mein vater hat uns bei der visabeschaffung geholfen, verwandte haben uns hilfe angeboten ü die erste zeit. mein mann ist nun seit mitte februar wieder in der schweiz und bis jetzt verstehen sich alle prächtig :-)
ich glaube was geholfen hatte war:
- einzelne, die weniger angst haben "einweihen"/einladen, so dass sie weitererzählen können
- selber den konflikten ein ü weit aus dem weg gehen, aber trotzdem versuchen sich selbst und die familie ü das andere land, die andere kultur zu informieren, um eventuelle total falsche vorstellungen abzubauen
- auch zu sich selbst und zu der familie ehrlich sein, was vielleicht wirklich riskant ist am anderen land und wie man in so einem fall vorgehen könnte
- sich selbst einen raum suchen, wo man ohne die konflikte sein kann, wo man sich davon ausruhen kann, versuchen leute mit ähnlichen erlebnissen zu suchen um sich auszutauschen, oder vielleicht gibt es im freundeskreis einzelne personen die einen gut verstehen
- ich hatte eine homepage eingerichtet, auf der ich von zeit zu zeit erlebnisberichte von meinem aufenthalt geschrieben hatte, um meine familie/freunde/interessierte etwas zu informieren (hab ich auch bei der legalisierung der heirat und beim familiennachzug immer die beamten eingeladen darauf reinzuschauen. wer weiss, vielleicht hat dies auch geholfen, dass alles so reibungslos ablief.)
- eine lokale sim-card kaufen, damit die eltern/geschwister mich jederzeit anrufen konnten. und ihnen noch zu hause schritt ü schritt erklärt, wo sie die billig-telefonkarten kaufen können und wie man sie benutzt.
- (eltern)liebe trotz allem
- ü
"der schwarze mann":
- heute wird das spiel z.t. als "der farbige/bunte mann" gespielt. ist meiner ansicht nach aber genauso doof.
- als ich selbst kind war hatte ich mir gar nicht ü was es eigentlich bedeutet. ü mich war das einfach ein "böser" mann. dies hatte ich trotzdem es wörtlich "schwarz" heisst, nicht mit afrikanern verbunden. lag möglicherweise auch daran, dass ich im kindergartenalter das korrektere wort "schwarze" weniger gut kannte als "neger". wobei ü mich persönlich auch neger keine negative bedeutung hatte, denn ich ging ja mit einem in den kindergarten und der war ein lieber kollege.
- es gibt heute auch andere ganz ähnliche spiele, die man anstelle von schwarzer mann spielt. z.b. "die chinesische mauer" oder "fischer, fischer"
war bei mir genauso. ich war ein halbes jahr mit meinem freund zusammen, meine eltern hatten ihn auch kennengelernt und alles kein problem. als wir dann heiraten wollten (und ich gleichzeitig ein halbes jahr in uganda bleiben wollte) ging das theater los, vor allem mein vater hat mir viele briefe geschrieben, und eine zeit lang mit niemandem mehr geredet, aber auch die andern verwandten waren ziemlich schockiert.
eine von meinen drei schwestern hat uns im ersten monat unten besucht und war auch bei der hochzeit dabei. ich glaube ihre erzählungen danach zuhause haben sehr viel bewirkt, dass die familie sich entspannen konnte, ängste loswerden konnte und besser zuhören, besser nachfragen lernte und sich auf die neue gegebenheit einlassen konnte. als ich im dezember heimkam war alles keine frage mehr, mein vater hat uns bei der visabeschaffung geholfen, verwandte haben uns hilfe angeboten ü die erste zeit. mein mann ist nun seit mitte februar wieder in der schweiz und bis jetzt verstehen sich alle prächtig :-)
ich glaube was geholfen hatte war:
- einzelne, die weniger angst haben "einweihen"/einladen, so dass sie weitererzählen können
- selber den konflikten ein ü weit aus dem weg gehen, aber trotzdem versuchen sich selbst und die familie ü das andere land, die andere kultur zu informieren, um eventuelle total falsche vorstellungen abzubauen
- auch zu sich selbst und zu der familie ehrlich sein, was vielleicht wirklich riskant ist am anderen land und wie man in so einem fall vorgehen könnte
- sich selbst einen raum suchen, wo man ohne die konflikte sein kann, wo man sich davon ausruhen kann, versuchen leute mit ähnlichen erlebnissen zu suchen um sich auszutauschen, oder vielleicht gibt es im freundeskreis einzelne personen die einen gut verstehen
- ich hatte eine homepage eingerichtet, auf der ich von zeit zu zeit erlebnisberichte von meinem aufenthalt geschrieben hatte, um meine familie/freunde/interessierte etwas zu informieren (hab ich auch bei der legalisierung der heirat und beim familiennachzug immer die beamten eingeladen darauf reinzuschauen. wer weiss, vielleicht hat dies auch geholfen, dass alles so reibungslos ablief.)
- eine lokale sim-card kaufen, damit die eltern/geschwister mich jederzeit anrufen konnten. und ihnen noch zu hause schritt ü schritt erklärt, wo sie die billig-telefonkarten kaufen können und wie man sie benutzt.
- (eltern)liebe trotz allem
- ü
"der schwarze mann":
- heute wird das spiel z.t. als "der farbige/bunte mann" gespielt. ist meiner ansicht nach aber genauso doof.
- als ich selbst kind war hatte ich mir gar nicht ü was es eigentlich bedeutet. ü mich war das einfach ein "böser" mann. dies hatte ich trotzdem es wörtlich "schwarz" heisst, nicht mit afrikanern verbunden. lag möglicherweise auch daran, dass ich im kindergartenalter das korrektere wort "schwarze" weniger gut kannte als "neger". wobei ü mich persönlich auch neger keine negative bedeutung hatte, denn ich ging ja mit einem in den kindergarten und der war ein lieber kollege.
- es gibt heute auch andere ganz ähnliche spiele, die man anstelle von schwarzer mann spielt. z.b. "die chinesische mauer" oder "fischer, fischer"
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Flora
Vielleicht irre ich mich. Aber zum "Schwarzen Mann" habe ich gelernt, dass damit die Kaminfeger gemeint sind. Die haben ü kleine Buben genommen, weil die problemlos in die Kamine kamen. Das waren richtige Kindersklaven. Es gibt eine traurige Episode in Italien, die verfilmt wurde.
Logisch wurde den Kindern damit Angst gemacht, der "Schwarze Mann" holt dich, wenn du...
ähnlich wie beim Samichlaus. Der Vater meiner Kids wurde einmal von dem in den Sack gesperrt zur Abschreckung, er hatte jahrelang ein Trauma und ich musste mich sehr wehren, dass meine Kinder einen Samichlaus erhielten.
Flora
Logisch wurde den Kindern damit Angst gemacht, der "Schwarze Mann" holt dich, wenn du...
ähnlich wie beim Samichlaus. Der Vater meiner Kids wurde einmal von dem in den Sack gesperrt zur Abschreckung, er hatte jahrelang ein Trauma und ich musste mich sehr wehren, dass meine Kinder einen Samichlaus erhielten.
Flora
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Malaika
oh je flora, dein armer mann!! echt, ich finde das erlebnis mit dem samichlaus schlimm!! als der samichlaus bei uns war, hat der schmutzli gesagt, die fitze sei dazu da, dem samichlaus den schnee von den schultern zu fegen...
es kann gut sein, dass der schwarze mann vom kaminfeger her kommt. oder auch vom kohlehändler. aber was problematisch ist, ist, dass das den kindern nicht erklärt wird, und sie deshalb andere ü machen - siehe meine tochter!!!
(die anderen spiele wie chinesische mauer und fischer, fischer kenn ich leider nicht.)
@kibobo, ich fände es mega spannend, wenn du erzählen ü, wie du dich mit deinem 6-monatigen aufenthalt organisiert hast und was du erlebt hast! und wenn dein mann, z. b. auf englisch, falls ihm das liechter fällt, seine sicht schildern ü!
es kann gut sein, dass der schwarze mann vom kaminfeger her kommt. oder auch vom kohlehändler. aber was problematisch ist, ist, dass das den kindern nicht erklärt wird, und sie deshalb andere ü machen - siehe meine tochter!!!
(die anderen spiele wie chinesische mauer und fischer, fischer kenn ich leider nicht.)
@kibobo, ich fände es mega spannend, wenn du erzählen ü, wie du dich mit deinem 6-monatigen aufenthalt organisiert hast und was du erlebt hast! und wenn dein mann, z. b. auf englisch, falls ihm das liechter fällt, seine sicht schildern ü!
Zuletzt geändert von Malaika am Fr Mai 01, 2009 5:26 pm, insgesamt 1-mal geändert.
kibobo, ich koennte dir nicht mehr zustimmen bei der Liste von Dingen, die auch geholfen haben, dass deine Familie schlussendlich doch damit zurecht gekommen ist, dass du einen Auslaender geheiratet hast. Ich finde es auch ganz gut, dass du ein halbes Jahr bei deinem Mann zuhause gelebt hast! Haette ich nicht sowieso am andern Ende der Welt gelebt, waere ich wohl komplett nach Afrika ausgewandert, haette mich nach der Hochzeit nicht nach Hause getraut.
Und Akos, du hast recht, mit so vielen binationalen Ehen muss man sich nicht allzusehr auf die unflexiblen Freunde verlassen. Wenn ich nur schon damals ein solches Forum gekannt haette! Gerade darum finde ich dieses hier so wertvoll, und hoffe, es geht angehenden Verheirateten und Unverheirateten in binationalen Partnerschaften auch so!
Yamini
Und Akos, du hast recht, mit so vielen binationalen Ehen muss man sich nicht allzusehr auf die unflexiblen Freunde verlassen. Wenn ich nur schon damals ein solches Forum gekannt haette! Gerade darum finde ich dieses hier so wertvoll, und hoffe, es geht angehenden Verheirateten und Unverheirateten in binationalen Partnerschaften auch so!
Yamini
"There are no short cuts to any place worth going to"
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Malaika
Abgetrennt zur neuen Diskussion zum Thema längerer Aufenthalt im Land des Partners:
http://www.ig-binational.ch/forum/viewtopic.php?t=163
http://www.ig-binational.ch/forum/viewtopic.php?t=163
-
rajani
ich lebe seit acht jahren in einer beziehung mit einem afrikaner. mein vater wusste bis kurz vor der hochzeit nichts von unserer beziehung. als ich ihm gesagt habe, dass ich einen afrikaner und noch dazu einen moslem heiraten werde, hat er sofort den kontakt zu mir abgebrochen. mein vater ist inder und hat mir immer nahegelegt, nie einen afrikaner und schon gar keinen moslem zu heiraten. dass ich nun aber in dem mann, den ich geheiratet habe, die kombination aus beidem getroffen habe, war ihm zuviel.
eineinhalb jahre hatten wir ü keinen kontakt, er liess mir sogar ü meine schwester ausrichten, ich solle dann ja nie an seiner beerdigung auftauchen.
wie der zufall es wollte, liefen wir uns dann eines tages ü den weg. mein vater, meister des verdrängens, tat so, als wäre nichts geschehen und lud mich zum abendessen zu sich nachhause ein. ich ging hin, stellte ihn dann aber vor die wahl, entweder mich mit meinem mann zu akzeptieren oder den kontakt weiterhin auf eis zu legen.
heute sind mein mann und mein vater dicke freunde, haben sehr schnell herausgefunden, dass sie die gleichen ansichten vertreten und verstehen sich deshalb bestens.
ich habe, als ich meinen mann geheiratet habe, ein ü meiner familie, meines herzens, abgebeben. das war schmerzhaft und hat mich geprägt ü mein leben. deshalb bin ich heute umso ü, dass mein vater doch noch zur vernunft gekommen ist und mit meinem mann jetzt eine gute freundschaft pflegt.
auch zu meinen grosseltern war das verhältnis am anfang harzig. nun aber sitzen mein grossvater und mein mann gemeinsam im garten, diskutieren ü gott und die welt, in breitem berndeutsch, was meinem mann zumal ein bisschen ü bereitet und doch die beste sprachschule ü ihn ist, er lacht ü witze, die er mir danach weitererzählt und die mir nur mehr ein fragezeichen aufs gesicht zaubern, weil er sie wohl doch nicht ganz richtig verstanden hat. :-) und gemeinsam schmieden sie pläne, mit dem velo nach gambia zu fahren, weil mein grossvater flugangst hat und doch das land meines mannes gerne einmal sehen möchte.
deshalb an alle, bei denen sich die familien noch querstellen: nur mut! plötzlich wird sich auch bei ihnen der knoten lösen.
eineinhalb jahre hatten wir ü keinen kontakt, er liess mir sogar ü meine schwester ausrichten, ich solle dann ja nie an seiner beerdigung auftauchen.
wie der zufall es wollte, liefen wir uns dann eines tages ü den weg. mein vater, meister des verdrängens, tat so, als wäre nichts geschehen und lud mich zum abendessen zu sich nachhause ein. ich ging hin, stellte ihn dann aber vor die wahl, entweder mich mit meinem mann zu akzeptieren oder den kontakt weiterhin auf eis zu legen.
heute sind mein mann und mein vater dicke freunde, haben sehr schnell herausgefunden, dass sie die gleichen ansichten vertreten und verstehen sich deshalb bestens.
ich habe, als ich meinen mann geheiratet habe, ein ü meiner familie, meines herzens, abgebeben. das war schmerzhaft und hat mich geprägt ü mein leben. deshalb bin ich heute umso ü, dass mein vater doch noch zur vernunft gekommen ist und mit meinem mann jetzt eine gute freundschaft pflegt.
auch zu meinen grosseltern war das verhältnis am anfang harzig. nun aber sitzen mein grossvater und mein mann gemeinsam im garten, diskutieren ü gott und die welt, in breitem berndeutsch, was meinem mann zumal ein bisschen ü bereitet und doch die beste sprachschule ü ihn ist, er lacht ü witze, die er mir danach weitererzählt und die mir nur mehr ein fragezeichen aufs gesicht zaubern, weil er sie wohl doch nicht ganz richtig verstanden hat. :-) und gemeinsam schmieden sie pläne, mit dem velo nach gambia zu fahren, weil mein grossvater flugangst hat und doch das land meines mannes gerne einmal sehen möchte.
deshalb an alle, bei denen sich die familien noch querstellen: nur mut! plötzlich wird sich auch bei ihnen der knoten lösen.
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Malaika
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rajani
hallo malaika
mit dem auto nach afrika zu fahren gestaltet sich in meiner familie eben recht schwierig, da ausser meiner schwester niemand einen ü hat. da muss ich wohl warten, bis meine tochter 18 ist und mami und papi dann bis nach gambia chauffiert. das geht aber noch sseehhrr lange, deshalb halten wir doch an der idee mit dem velo fest. :-)
mit dem auto nach afrika zu fahren gestaltet sich in meiner familie eben recht schwierig, da ausser meiner schwester niemand einen ü hat. da muss ich wohl warten, bis meine tochter 18 ist und mami und papi dann bis nach gambia chauffiert. das geht aber noch sseehhrr lange, deshalb halten wir doch an der idee mit dem velo fest. :-)
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sonnenblume
- Rang 1
- Beiträge: 52
- Registriert: Mo Mär 30, 2009 10:21 pm
Re: Wenn sich die Familie nicht freut
Meine Familie wohnt in einem kleinen Dorf auf dem Land. Es gibt da kaum Ausländer und ich dachte schon, ui, was sagen sie wohl zu meinem Freund, einem Afrikaner? Klar, ich hatte zuvor schon mehrere Jahre einen ausländischen Freund, also kannten sie die Situation schon etwas. Doch er war weiss, also nicht sooo anders.
Als Erstes habe ich meinen Schwestern von der Beziehung zu meinem afrikanischen Partner erzählt, etwa sechs Wochen, nachdem wir zusammen waren. Und was sagen sie freudestrahlend: "Iööö, die härzigä Ching." Die herzigen Kinder! Auch meine Mutter sagte sofort: Spielt doch keine Rolle, ob weiss, gelb, braun, schwarz... Mein Vater hat gar nichts gesagt. Es sei meine Sache. Hauptsache, ich sei glücklich.
Die einzigen, die versucht haben, mir meinen Freund auszureden, waren weitere Verwandte. Onkel, Tanten, Cousinen. Erzkonservativ. Und gewisse Arbeitskollegen, auch die erzkonsevativ. Nun, c'est la vie. Damit kann ich leben.
Nun, einiges ist doch in den Köpfen an Vorurteilen vorhanden, auch bei meiner Familie. Z. B. hat mein Partner beide Eltern früh verloren. Automatisch nahmen meine Schwestern an, sie seien sicher an Aids gestorben. Jeder hat ja Aids in Afrika... Dann hat meine Mutter mal gemeint, weil mein Partner so viel arbeitet: "Und dann heisst es immer, Afrikaner seien faul." So, so.
Unsere Tochter muss ich auch nicht verstecken. Sie zeigen sie allen gern und erklären dann immer, der Papi sei halt "dunkel", dass er schwarz ist können sie nicht sagen. Vielleicht denken sie, das wär politisch nicht korrekt. Die Reaktion der Leute ist dann jeweils interessant: Sofort fragen sie, "Und, wie geht's so allein mit dem Baby?". Es wird also sofort angenommen, der Papa habe sich aus dem Staub gemacht oder ich habe einen One-night-Stand gehabt oder sonst einen "Unfall", was weiss ich. Meine Mutter springt dann immer ein und erklärt. Das ist schön.
Als Erstes habe ich meinen Schwestern von der Beziehung zu meinem afrikanischen Partner erzählt, etwa sechs Wochen, nachdem wir zusammen waren. Und was sagen sie freudestrahlend: "Iööö, die härzigä Ching." Die herzigen Kinder! Auch meine Mutter sagte sofort: Spielt doch keine Rolle, ob weiss, gelb, braun, schwarz... Mein Vater hat gar nichts gesagt. Es sei meine Sache. Hauptsache, ich sei glücklich.
Die einzigen, die versucht haben, mir meinen Freund auszureden, waren weitere Verwandte. Onkel, Tanten, Cousinen. Erzkonservativ. Und gewisse Arbeitskollegen, auch die erzkonsevativ. Nun, c'est la vie. Damit kann ich leben.
Nun, einiges ist doch in den Köpfen an Vorurteilen vorhanden, auch bei meiner Familie. Z. B. hat mein Partner beide Eltern früh verloren. Automatisch nahmen meine Schwestern an, sie seien sicher an Aids gestorben. Jeder hat ja Aids in Afrika... Dann hat meine Mutter mal gemeint, weil mein Partner so viel arbeitet: "Und dann heisst es immer, Afrikaner seien faul." So, so.
Unsere Tochter muss ich auch nicht verstecken. Sie zeigen sie allen gern und erklären dann immer, der Papi sei halt "dunkel", dass er schwarz ist können sie nicht sagen. Vielleicht denken sie, das wär politisch nicht korrekt. Die Reaktion der Leute ist dann jeweils interessant: Sofort fragen sie, "Und, wie geht's so allein mit dem Baby?". Es wird also sofort angenommen, der Papa habe sich aus dem Staub gemacht oder ich habe einen One-night-Stand gehabt oder sonst einen "Unfall", was weiss ich. Meine Mutter springt dann immer ein und erklärt. Das ist schön.