Integration

Hast du im Zusammenhang mit deiner binationalen Partnerschaft / Familie etwas erlebt, das dich gefreut oder geärgert hat? Hier kannst du Dampf ablassen und deine Freude teilen.
safe
Rang 1
Beiträge: 90
Registriert: Mi Jun 24, 2009 7:50 pm

Integration

Ungelesener Beitrag von safe »

Wie lange hat es bei euch gedauert, bis ihr euch oder euer Partner sich im neuen Land eingelebt ha(b)t? Welche Dinge sind eurer Meinung nach die wichtigsten, damit das Leben im Ausland Freude macht? Was/wer hat euch persönlich geholfen? Wie seid ihr mit der Unsicherheit umgegangen (oder geht ihr um), was die Zukunft bringt, ob es eurem Partner gefällt?

Mein Mann ist nun seit knapp einem Jahr in der Schweiz. Wir beide haben den Einstieg hier etwas unterschätzt. Das finde ich jedoch nicht schlimm, somit sind uns einige Sorgen im Vorfeld erspart geblieben. Und wir sind bei Weitem noch nicht am Ende und kämpfen immer wieder mit den Problemen, welche der Alltag so bringt. Meiner Meinung nach steht und fällt die Integration mit dem Erlernen der Sprache. Denn ohne Sprachbeherrschung kein Bildung- oder Berufseinstieg und somit keine Perspektiven auf längere Zeit. Ohne Beruf keine finanzielle Unabhängigkeit, etc. Des Weiteren ist der Freundeskreis und Hobbies für mich etwas sehr wichtiges, damit ich mich an einem Ort wohl fühlen kann.

Flora

Re: Integration

Ungelesener Beitrag von Flora »

Ich stimme dir in jedem Punkt zu, safe. Die Sprache ist sowieso das A und O. Mein Mann hat vor allem Schweizer Freunde, einen Marokkaner, der aber schon über 20 Jahre hier verheiratet ist und mehr Schweizer als etwas anderes ist. Mit ihm habe ich keinerlei Intetrationsschwierigkeiten erlebt, wohl aber mit anderen, die gleichzeitig hierher kamen. Die meisten machten nur den Grundkurs Deutsch, schafften die A1 Prüfung nicht, wunderten sich dann, dass sie keine Arbeit bekamen, v.a. keine verantwortungsvolle, gutbezahlte, sind dementsprechend frustriert, kennen kaum Schweizer, haben kein Interesse, sich mit der Familie der Frau näher auseinander zu setzen und wollen auch nichts über die Schweiz im Besonderen wissen.
Das nenne ich dann gescheiterte Integration, oder eigentlich kein Integrationswille.
So wie ich mich im Ausland darauf einstellte, wie man dort lebt, stellt sich mein Mann auf die Schweiz ein. Fragt viel, ist interessiert, spricht mit jedem, dann kommt vieles von selbst.
Ausser das mit dem Job. Das kennen wir ja alle hier.
Flora

safe
Rang 1
Beiträge: 90
Registriert: Mi Jun 24, 2009 7:50 pm

Re: Integration

Ungelesener Beitrag von safe »

Ich mache mir aktuell keine Sorgen, dass er sich hier nicht integrieren wird. Auch hat er bereits den Einstieg in seinen Beruf gefunden. Doch stösst er im Alltag immer wieder an seine sprachlichen Grenzen (er hat gerade mit C1 begonnen), was ihn mitunter sehr frustriert. Vor allem, da er bei seiner Arbeit viel mit Menschen zu tun hat und gewisse Menschen schnell mal fehlenden Wortschatz mit mangelnden Fertikgeiten verwechseln.

@Flora: Wie lange hat es denn gedauert, bis dein Mann sagen konnte: Jetzt habe ich meine ersten Ziele erreicht? Für meinen Mann heisst das: Deutsch beherrschen und im Verlauf auch Schweizerdeutsch sprechen, in seinem Beruf die gleichen Leistungen bringen, wie er sie auch bereits in Ghana erbracht hat und finanziell (theoretisch) für seine Familie (heisst für ihn vordergründig: mich und zukünftige Kinder) aufkommen zu können.
Wie bist du mit der Unsicherheit umgegangen, ob alles so klappt wie ihr es euch vorsgestellt habt? War bei euch auswandern einmal ein Thema?

akos
Rang 1
Beiträge: 453
Registriert: Fr Jan 30, 2009 4:25 pm

Re: Integration

Ungelesener Beitrag von akos »

Ich denke, das ist sehr subjektiv. Manche fühlen sich an einem Ort bereits wohl, wenn sie auf A2 Niveau mit den Leuten sprechen können, andere sind dann immer noch "fremd".
Ich denke, integriert ist man dann, wenn man nicht ständig mehr denken muss: "oops, wie funktioniert das hier? hab ich was falsch gemacht? jemand muss mir helfen. das ist aber komisch. die machen das aber ganz anders als ich!" etc. Wenn man gesehen hat, wie der Hase läuft und locker mithalten kann (das hängt dann natürlich davon ab, auf welchem Niveau man laufen will :wink: )

Flora

Re: Integration

Ungelesener Beitrag von Flora »

Und wieder einmal: genau, akos. dito

safe:
bei uns war es so, dass ich in Marokko gelebt habe und ihn dort kennen gelernt haben. Durch unglückliche Umstände war ich gezwungen, in die Schweiz zurückzukehren. Er kam nach einem halben Jahr nach. Wir leben jetzt mal hier mal da, also sagen wir mal so: er geniesst in vollen Zügen die Schweiz, und ich kann mein liebgewordenes Marokko regelmässig ausleben. Beruflich war/ist es immer noch sehr schwierig, er macht jetzt eine Ausbildung und macht sich zeitgleich selbständig.
Nach dem Motto: hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.
Jedes Paar muss seinen eigenen Weg finden, wichtig ist, dass beide am gleichen Strang ziehen.
Flora

safe
Rang 1
Beiträge: 90
Registriert: Mi Jun 24, 2009 7:50 pm

Re: Integration

Ungelesener Beitrag von safe »

Flora, vielen Dank für deine Antwort. Ich beneide dich darum, dass es euch möglich ist, mal hier mal dort zu leben! Vielleicht kommt es bei uns in ein paar Jahren ja auch noch dazu, dass wir nach Ghana gehen. Ich würde es mir für unsere Kinder wünschen! Dieses Thema gehört aber nicht hierher.
Es ist mir schon klar, dass jedes Paar seine eigene Geschichte schreibt und dass es nicht ein richtigen Vorgehen oder Regeln gibt, damit es funktioniert. Doch denke ich, dass binationale Beziehungen, in denen ein Partner sein bisheriges Leben an den Wohnort des anderen Partners verlegt, auf ähnliche Probleme stossen in der Anfangszeit. Damit meine ich Sprachproblematik, Ausbildung/Arbeit, Heimweh, Konfrontation mit Vorurteilen, finanzielle Sorgen, Zukunftsängste etc... Mich nähme es Wunder, wie es die Forumsmitglieder, welche diese Phase 'überstanden' haben, es im Nachhinein sehen. Was hat geholfen? An einem Strick ziehen ist dabei sicher grundlegend.

Akos:
Ich gebe dir recht. Wie schnell sich jemand in einem neuen Umfeld wohl fühlt ist sehr subjektiv. Nebst zu wissen, wie das System funktioniert ist meiner Meinung nach aber noch lange nicht ausreichend, um integriert zu sein. Das ist eher die Grundlage, um überhaupt zu bestehen und eine Chance zu haben, eine Existenz aufzubauen.

akos
Rang 1
Beiträge: 453
Registriert: Fr Jan 30, 2009 4:25 pm

Re: Integration

Ungelesener Beitrag von akos »

Bis man das System verstanden hat dauerts manchmal schon eine Weile. Erst dann kann man m.M.n. entscheiden, kann und will ich mich in dieses System integrieren? Und selbst wenn man sich integrieren will, gelingt es vielleicht nicht immer (z.b. wenn das "System" den Fremden nicht akzeptieren will).
Zuletzt geändert von akos am Fr Okt 28, 2011 3:53 pm, insgesamt 1-mal geändert.

Babou
Rang 2
Beiträge: 29
Registriert: Di Okt 19, 2010 1:44 pm

Re: Integration

Ungelesener Beitrag von Babou »

Safe, Du hast mich mit deiner Frage zum nachdenken angeregt. Die Definition von Integration ist schon schwierig. Heisst das sich ganz anzupassen, oder heisst es an einem Land zurechtzukommen etc...

Was hat uns geholfen? Natürlich die Sprache, dann auch die Selbständigkeit im Alltag und später auch der Aufbau eigener Beziehungen. Doch ich muss sagen vieles hat nicht geklappt wie wir es uns vorgestellt und geplant hatten.

Mein Mann hat bei seiner Ankunft schrittweise alle Aufgaben des täglichen Lebens gelernt und zum Teil übernommen. Ämter, Krankenkasse, Rechnunge, einkaufen, Haushalt, Steuererklärung etc. Das heisst, auch wenn er nicht immer einer Erwerbsarbeit nachgeht war er sehr schnell selbständig in allen Bereichen.

Durch eigene Freundschaften zu vor allem arabischen Männern lebt er einen Teil der tunesischen Lebensweise. Das heisst für ihn, er verliert sich nicht ganz (er würde sagen, er erholt sich von uns SchweizerInnen, hi, hi).

Doch die Traurigkeit und das Heimweh ist auch nach 12 Jahren geblieben und kommt mal mehr und mal weniger zum Vorschein. Dagegen kann ich nichts tun.

Was haben wir aktiv gemacht? Viel viel gestritten, woran unsere Beziehung beinahe zerbrochen ist und uns schlussendlich doch weiter gebracht hat. Mein Mann ist so wie er ist, gewisse Grenzen können weder er noch ich überschreiten. So sind wir immer wieder dabei unsere kulturellen und persönlichen Unterschiede abzustecken, nach Kompromissen zu suchen, die es nicht immer gibt und zu prüfen ob wir dies so akzeptieren können. Natürlich ist es mit den Jahren ruhiger geworden, doch dieser Prozess geht weiter.

kibobo
Rang 1
Beiträge: 370
Registriert: Di Mär 10, 2009 4:35 pm

Re: Integration

Ungelesener Beitrag von kibobo »

So sind wir immer wieder dabei unsere kulturellen und persönlichen Unterschiede abzustecken, nach Kompromissen zu suchen, die es nicht immer gibt
wow, das ist mal ein treffender satz!!
und ich glaube genau da fängt toleranz erst so richtig an. und in einer liebesbeziehung mag das ja noch so funktionieren, weil man ja weiss dass er noch viele andere seiten hat. aber nun stell dir das mal auf die gesellschaft übertragen vor. genau da wird "integration" erst recht zum streitthema.

selber frage ich die leute jeweils wie sie denn in einem anderen land leben würden. akos hat es ja so schön gesagt:
Ich war auch mehrmals in Afrika und habe jetzt eine ziemlich genaue Vorstellung davon, unter welchen Bedingungen ich mir ein Leben dort vorstellen könnte. Dass ich dort gut integriert sein werde ist jedoch ein noch ganz anderes Thema. Ich bin und bleibe Europäerin, ich kann aber auch in einem afrikanischen Umfeld leben. Ich werde jedoch nicht zur Afrikanerin werden. (ich hoffe irgendwer versteht was ich meine... :roll: )
und ich hoffe mal ich habe akos richtig verstanden.
jeder einzelne muss ja im fremden land für sich selber ausmachen in wie weit er sich anpassen will und kann. und kaum ein europäer würde sich wohl vollständig anpassen. aber halloo, was erwarten denn die meisten europäer von den migranten die hierher kommen??

integration kann und darf also nicht vollständige 100%ige anpassung bedeuten! denn das ist wohl für die mehrheit der menschen ein unerreichbares ziel.

integration kann wohl viel eher das sein, was Babou sagt. ich zitiers nochmals, weils mir so gut gefällt:
So sind wir immer wieder dabei unsere kulturellen und persönlichen Unterschiede abzustecken, nach Kompromissen zu suchen, die es nicht immer gibt und zu prüfen ob wir dies so akzeptieren können.

Integration ist Auseinandersetzung mit den Verschiedenheiten und Gemeinsamkeiten. Das Suchen nach Konsens und Kompromissen. Und nicht zuletzt jede jede jede Menge Respekt und Achtung allen Mitmenschen gegenüber.

So, das war mal meine Meinung dazu. Und natürlich unterschreibe ich alles bisher gesagte was die Auseinandersetzung mit hiesiger Sprache, Bürokratie, Recht etc betrifft.

LG Kibobo

John Doe
Rang 1
Beiträge: 1250
Registriert: Fr Jul 17, 2009 12:08 pm

Re: Integration

Ungelesener Beitrag von John Doe »

schöner beitrag, kibobo!
Schlafen ist eine Strategie gegen Hunger... :(
Enjoy difference - start tolerance!!
"Mit oder ohne Kopftuch bin ich doch dieselbe." - Ni pute, ni soumise.
Ici et ailleurs - c'est la misère qui fait partir les gens.

akos
Rang 1
Beiträge: 453
Registriert: Fr Jan 30, 2009 4:25 pm

Re: Integration

Ungelesener Beitrag von akos »

Ich glaube, in Afrika geht man mit "Fremden" irgendwie auch anders um. Es ist klar, dass ICH anders bin als SIE. Keiner erwartet, dass ich zur Afrikanerin werde, auch wenn ich dort lebe. Im Gegenteil, sie freuen sich ungemein, wenn ich versuche, ihre Sprache zu sprechen, wenn ich mich wie sie kleide, wenn ich von ihrem Essen probiere. Genauso wie sie manchmal lachen, wenn ich etwas machen will wie sie. Aber sie werden immer verstehen, wenn ich nicht in traditioneller Kleidung rumlaufe, dass ich nicht ihr "Brunnenwasser" trinken kann, etc.

Die Integration hier ist für mich eher eine formelle Sache. Man muss die Sprache können, man muss sich an unsere Kleidergewohnheiten anpassen (sonst erfriert man schlichtweg), man braucht eine Ausbildung, etc.
Integriert sein in der Gesellschaft bedeutet aber nicht dasselbe wie sich zuhause fühlen. Und genau das ist vermutlich auch ein Knackpunkt für Partnerschaften. Auch ein gesellschaftlich integrierter Mensch kann sich hier fremd fühlen oder am Heimweh zerbrechen. Da kann die Liebe noch so gross sein, das hier leben wird nicht klappen. (Aber es gibt ja Alternativen)
Zuletzt geändert von akos am Fr Okt 28, 2011 3:53 pm, insgesamt 1-mal geändert.

Keria
ModeratorIn
Beiträge: 279
Registriert: Di Mär 10, 2009 9:22 am

Re: Integration

Ungelesener Beitrag von Keria »

Also ich erlebe es hier so: Die Leute erwarten nicht, dass man sich integriert, das stimmt. Aber wenn man sich integrieren möchte, dann muss man sich schon anpassen. Wenn man sich anpasst, erlebt man eine ganz andere Akzeptanz, als wenn man dies nicht tut. Und es geht mir jetzt nicht um afrikanische Kleidung (trag selber nie welche) oder Essen, sondern ganz allgemeine das Verhalten, die Art der Kommunikation. Zu wissen, wie man sich verhaltet, sich wohl zu fühlen in gewissen Situationen, so zu kommunizieren, dass es bei der Umgebung richtig ankommt, sich den kulturellen "Code" anzueignen, das alles dauert Jahre. Ich hab immer mal wieder das Gefühl, ich sei jetzt wirklich angekommen, wirklich integriert, und dann werde ich wieder in eine Situation geworfen, in welcher ich mich absolut fremd und ahnungslos fühle.

Ich fühle mich wohl, hab ein soziales Netz, kann mich absolut selbständig hier bewegen und trotzdem habe ich nicht das Gefühl, der Prozess der Integration sei abgeschlossen. Das merke ich auch daran, dass wenn ich für Ferien in die Schweiz reise, mich am Flughafen ein absolutes Gefühl von Vertrautheit, Zuhausesein überkommt. Anders, wenn ich nach den Ferien wieder zurückkomme. Natürlich fühle ich mich hier zuhause, ich freu mich auch immer, wieder hier zu sein. Aber dieses tiefe Gefühl von Heimat, Vertrautheit, Zuhausesein stellt sich nicht ein.

Liebe Grüsse

akos
Rang 1
Beiträge: 453
Registriert: Fr Jan 30, 2009 4:25 pm

Re: Integration

Ungelesener Beitrag von akos »

ich denke Integration ist auch ein Prozess und vermutlich ein Leben lang nie abgeschlossen... ausser vielleicht bei Menschen, die sich in ihrer Heimat nicht zuhause fühlen und eher die neue Kultur bevorzugen.

safe
Rang 1
Beiträge: 90
Registriert: Mi Jun 24, 2009 7:50 pm

Re: Integration

Ungelesener Beitrag von safe »

Wie weit man den Prozess der Integration zulässt resp. überhaupt zulassen kann ist, denke ich, sehr individuell. Für mich ausschlaggebend ist, inwieweit ich in der Lage bin, mich an die Normen, Werte und Einstellungen im Zuwanderungsland anzupassen resp. inwieweit ich mich damit identifizieren kann. Ich wäre glaube ich die letzte, die mit ‘gezöpfeltem‘ Kopf und afrikanischer Kleidung durch die Gegend rennt. Das ist für mich auch keine Voraussetzung für eine Integration. An das Tragen von europäischen Kleidern sind im Generellen ja keine Vorurteile geknüpft, welche die Integration gefährden könnte. Anders wäre das wohl in einem mehrheitlich muslimischen Land. Da würde ich mich hüten, kurze Hosen anzuziehen.
Je mehr ich über das Thema nachdenke, desto mehr Mühe habe ich mit dem Begriff Integration. Man spricht, so verstehe ich es jedenfalls -lasse mich aber gerne belehren- dabei vor allem davon, sich anzupassen ohne dass aber die Aufnahmegesellschaft bereit ist, das Andere an einem zu akzeptieren. Bei der Integration bleibt man am Ende doch immer noch der Fremde, wenn auch in der Gesellschaft integriert. Im Gegensatz dazu ist die Inklusion die Form, wo die Gesellschaft den Migranten akzeptiert und zwar mitsamt der Vielfalt, welcher er mitbringt. Es ist somit ein Schritt auf ihn zu. Somit fällt der (gesellschaftliche) Zwang ab, sich wie ein Einheimischer zu benehmen. Naja, vielleicht etwas utopisch der Gedanke...Aber man darf ja träumen.

akos
Rang 1
Beiträge: 453
Registriert: Fr Jan 30, 2009 4:25 pm

Re: Integration

Ungelesener Beitrag von akos »

@safe
Integration hängt meiner Meinung nach zu grossen Teilen ganz stark auch von der "aufnehmenden" Gesellschaft ab. Denn es gibt Menschen, die tun wirklich Alles um so zu werden, wie es die Gesellschaft erfordert. Aber die Gesellschaft ist so abweisend, vorurteilend, fremdenfeindlich... dass es wichtiger ist, dass die Person "aus dem Ausland kommt" als was die Person hier dann tatsächlich macht. Das sieht man v.a. deutlich bei Ausländern welche aus ähnlichen Kulturen kommen. So gibt es z.b. viele Deutsche hier, die manchmal auch angefeindet werden, obwohl sie auch Schweizerdeutsch sprechen und keine anderen kulturellen Gewohnheiten haben als wir.
Am Ende ist es wohl einerseits eine Frage davon, ob man sich an einem Ort wohl fühlt, der anders ist als die eigene Heimat. Und andererseits eine Frage, ob die Gesellschaft jemanden akzeptiert, der anders ist als der Durchschnitt.

Antworten